Wer schreibt bei der dpa eigentlich die Meldungen?

In Jerusalem wurde am 28. November 2015 auf einen Beamten der israelischen Sicherheitskräfte von einem arabischen Angreifer mit einem Messer in den Hals eingestochen. Die israelischen Beamten waren in der historischen Altstadt von Jerusalem auf Patrouille gewesen, als sich der Angriff ereignete. Kurz darauf wurde von einem zweiten Attentäter eine Frau an einer Bushaltestelle angegriffen. Der Täter, der die Frau angriff, konnte flüchten. Der Täter jedoch, der auf den Beamten eingestochen hatte, konnte vor Ort ausgeschaltet werden. Die Deutsche Presseagentur schreibt daraufhin:

Palästinenser bei Messerattacke in Jerusalem erschossen

Das palästinensische Gesundheitsministerium bestätigte einen Todesfall in der Altstadt, ohne weitere Einzelheiten bekanntzugeben. Nach Ministeriumsangaben kamen seit Anfang Oktober 105 Palästinenser ums Leben. Laut Israel handelt es sich bei den meisten um Angreifer, die bei ihren eigenen Anschlägen auf Israelis erschossen wurden. Auch 19 Israelis wurden getötet.“

Wer schreibt bei der Deutschen Presseagentur eigentlich die Meldungen?

Da wird ein Beamter und eine Frau angegriffen, die Attentäter werden an ihren Mordversuchen gehindert und die dpa schreibt, „Palästinenser bei Messerattacke in Jerusalem erschossen“, ganz so, als sei der „Palästinenser“ Opfer dieses Anschlags gewesen. Er war aber der Täter!

Bei so einer deutschen Agentur wundert es mich nicht, dass die deutschsprachige Presse jetzt den sogenannten Palästinenser einhellig als Opfer präsentiert. Die Mittelbayrische schießt dabei den Vogel ab und entblödet sich nicht zu titeln:

„Jerusalem: Mann stirbt bei Messerattacke“

Inhaltlich ist das alles richtig, aber so formuliert, dass Israel auf keinen Fall das Opfer ist, sondern vielmehr der Täter. Die Nazis hatten einen schmissigen Slogan für diese Einstellung: „Die Juden sind unser Unglück!“

Danke dpa!

Über tapferimnirgendwo

Als Theatermensch spiele, schreibe und inszeniere ich für diverse freie Theater. Im Jahr 2007 erfand ich die mittlerweile europaweit erfolgreiche Bühnenshow „Kunst gegen Bares“. Als Autor verfasse ich Theaterstücke, Glossen und Artikel. Mit meinen Vorträgen über Heinrich Heine, Hedwig Dohm und dem von mir entwickelten Begriff des „Nathankomplex“ bin ich alljährlich unterwegs. Und Stand Up Comedian bin ich auch. Mein Lebensmotto habe ich von Kermit, dem Frosch: „Nimm, was Du hast und flieg damit!
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