Breaking the Silence

Auf dem Blog Times of Israel habe ich diesen Bericht gefunden und übersetzt:

Ich werde jetzt ebenfalls mein Schweigen brechen. Mein Name ist Tuvia Book. Ich habe in der israelischen Armee gedient. Ich bin das ganze Gerede über mich leid. Ich kann nicht länger schweigen. Daher habe ich beschlossen, das Schweigen zu brechen.

Ich diente im Libanon, im Gazastreifen, sowie in Judäa und Samaria. Ich kämpfte als Soldat in Einheiten an der Front. Ich war zudem viele Jahre im Reservedienst tätig. Ich durchlebte ein hartes Training und nahm an vielen Kursen in der Armee teil. Ich war Teil zahlreicher militärischer Operationen in sämtlichen Bereichen unseres Staates, aber auch über seine Grenzen hinweg.

Hiermit erkläre ich, noch nie einen „illegalen Befehl“ erhalten zu haben.

Ich habe nie an einer Aktion teilgenommen, bei der unschuldige Zivilisten absichtlich geschadet wurden. Jedes Briefing, das ich vor jeder Mission erhielt, egal wie klein oder groß die Mission auch war, betonte stets die Bedeutung der Einhaltung der Werte der israelischen Verteidigungskräfte. Ich bin sehr stolz auf meinen Dienst und auf all jene, die mit mir gedient haben. Ich hatte das Privileg, mit den Besten der Besten des Volkes Israels zu dienen.

Ich bin stolz auf unseren Staat und auf seine offene Demokratie. Ich meine, dass es Mittel und Wege gibt, über den Staat Israel zu sprechen und seine Meinung zu sagen, über das, was in der israelischen Armee passiert. Der Weg besteht jedoch nicht darin, Lügen zu verbreiten oder finanzielle Unterstützung von ausländischen Staaten und Organisationen zu beziehen, die lediglich den Namen des Staates Israels, sowie seine Armee und seine Bürger durch den Schlamm ziehen wollen.

Es gibt genug Raum, um die israelischen Verteidigungskräfte zu kritisieren, aber die Kritik sollte fair und ehrlich geäußert werden. Das heißt, alle bekannten Informationen und Bezugsquellen sollten den Ermittlungsbehörden der israelischen Armee zugänglich gemacht werden, damit sie ihre Arbeit ehrlich und treu tun können und alle Fälle untersuchen, die die Grenzen des Geistes der israelischen Armee überschritten haben.

Die Nichtregierungsorganisation „Breaking the Silence“, die finanzielle Unterstützung von internationalen Organisationen empfängt, von denen einige ganz offen Israels Existenzrecht bestreiten, funktioniert nicht auf diese Weise. Ein großer Teil ihrer Anschuldigungen sind anonym und ohne identifizierbare Informationen. Zudem wurden die Anschuldigungen nie den Untersuchungsstellen der israelischen Armee zugänglich gemacht, sondern direkt an internationalen Gremien übertragen, die zum Teil offen feindlich gegen Israel eingestellt sind. Der Anspruch dieser Organisation ist nicht eine kooperative Untersuchung, sondern die unkontrollierte Verbreitung bösartiger Geschichten über Israel im Ausland.

Kürzlich, bei einem Besuch einer israelischen Luftbasis von einer Gruppe aus den Vereinigten Staaten von Amerika, traf ich einen F15 Piloten, der im vergangenen Sommer siebzehn Missionen gegen ein Ziel in Gaza geflogen war, die allesamt abgebrochen wurden. Ein Teilnehmer fragte, ob die Abbrüche nicht frustrierend gewesen seien. Der Pilot antwortete jedoch:

„Es war nicht frustrierend! Es ist das Beste an der israelischen Armee, dass sie es nicht gestattet, unschuldige Zivilisten gezielt anzugreifen. Ich hätte nie mit den Folgen dieser Maßnahme für den Rest meines Lebens leben können.“

Während meines Dienstes an der Front habe ich stets in dem Geiste gehandelt, unschuldige Zivilisten nicht zu schaden. Ich hätte eher mich getötet als unschuldige Zivilisten, um dann damit leben zu müssen.

Oberst Richard Kemp ist ein herausragender britischer Militärexperte. Er war Kommandant der britischen Streitkräfte in Afghanistan. Er hat festgestellt:

„Die israelische Armee hat größere Schritte als jede andere Armee in der Geschichte der Kriegsführung unternommen, um den Schaden an unschuldigen Zivilisten in einer Kampfzone zu minimieren.“

Die Realität der israelischen Armee ist somit das genaue Gegenteil von dem, was durch „Breaking the Silence“ und ihre Nichtregierungsorganisationen behauptet wird.

Den Ausführungen von Tuvia Book möchte ich hinzufügen: Die Ausstellung „Breaking the Silence“ bricht kein Schweigen, sondern stimmt lediglich in den lauten Chor der einseitigen Israelkritiker ein. Die Ausstellung sollte daher besser „Joining the Choir“ heißen!

„Breaking the Silence“ ist eine Ausstellung, in der anonyme Aussagen zusammengetragen wurden, die das Verhalten der israelischen Armee auf das Schärfste kritisieren. Die Austellung ist radikal einseitig und verurteilt ausschließlich Israel. Zu der Tatsache, dass Artikel 7 der Gründungscharta der Hamas die Vernichtung aller Juden fordert und regelmäßig auf Israel Raketen abgefeuert werden, schweigt die Ausstellung. Mehrere Vorwürfe von Augenzeugen, in der Ausstellung würden auch Lügen verbreitet, wurden von den Organisatoren nicht widerlegt!

Ausgerechnet diese Ausstellung sollte im Zusammenhang der Feierlichkeiten zum 50-jährigen Bestehen der deutsch-israelischen Beziehungen und dem 55. Jahrestag des Schüleraustauschs zwischen Köln und seiner israelischen Partnerstadt Tel Aviv gezeigt werden. Das ist kölsche Gastfreundschaft: Zum Jahrestag wollte Köln in das Festessen seiner Partnerstadt Tel Aviv brechen! Ich wundere mich über die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Tel Aviv, die sich so devot ankotzen lassen wollten!

Der damalige Oberbürgermeister Jürgen Roters hatte jedoch noch ein Einsehen und sagte das Brechen zum Jubiläum ab. Joachim Frank vom Kölner Stadt Anzeiger war über diese Entscheidung sehr erzürnt und schrieb:

„Im richtigen Leben wäre jetzt von „Betteln um Schläge“ die Rede.“

Jawohl, wer das Kotzen ins Festessen der jüdischen Stadt Tel Aviv absagt, bettelt geradezu nach Schlägen! Frank erklärte zudem , die Absage „bestärkt zum einen den klassischen antisemitischen Topos, dass „die Deutschen immer einknicken, wenn die Israelis Druck machen“ und fordert „zwingend einen Plan B“. Da bricht aber jemand gerne!

Die Schau wird laut Kölnischer Rundschau in einem „angemessenen Kontext“ im Frühjahr 2016 in Köln zu sehen sein! Gegen Israel kotzt Köln halt gern, zur Not im angemessenen Kontext.

Frieder Wolf ist der Leiter des Kölner Büros für internationale Angelegenheiten. Ja, Köln leistet sich einen eigenen Außenminister!

Mein guter Freund Tuvia Tenenbom besuchte jüngst diesen kölschen Außenminister in seinem Büro, nachdem Frieder Wolf sich als Mann vorgestellt hatte, der seine Aufgabe darin sähe, Juden zu retten. “Ein Judenretter”, dachte sich Tuvia und entschied: “Ich möchte sehen, wie das Büro eines städtisch angestellten Judenretters in Köln aussieht.” Tuvia ging also ins Büro von Frieder Wolf und war überrascht über das Bild, das er prominent plaziert im Büro des kölschen Außenministers vorfand: Frieder Wolf zusammen mit Mahmud Abbas von der Fatah!

“In einer endgültigen Lösung können wir nicht mal die Existenz eines einzelnen Israelis in unserem Land sehen, seien es nun Zivilisten oder Soldaten.”

Diesen Satz sprach Mahmud Abbas im Juli 2013 zu überwiegend ägyptischen Journalisten. Mit “Israelis” meint Abbas ausschließlich Juden. Er meint nicht die knapp 1,6 Millionen Isralis, die Muslime sind. Sie dürfen sich selbstverständlich in einem möglichen Palästina aufhalten. Mufti Muhammad Hussein wurde von Abbas zum “geistigen Führer der palästinensischen Autonomie” ernannt und erklärte zur 47-Jahr-Feier der Fatah:

„Die Stunde der Auferstehung wird nicht kommen, solange wir die Juden nicht vernichtet haben. Die Juden werden sich hinter Steinen und Bäumen verstecken. Dann werden die Steine und Bäume zu uns rufen: ‚Oh Moslem, Diener Allahs, da versteckt sich ein Jude hinter mir, komm und töte ihn.‘“

Mahmud Abbas unterschreibt Todesurteile für Menschen, die nichts anderes getan haben, als Grundstücke an Juden zu verkaufen. Zudem lässt Abbas Straßen nach Menschen benennen, die als “Märtyrer” möglichst viele Juden ermordet haben.

Mit so einem Mann hat sich der „Judenretter“ des kölschen Außenministeriums ablichten lassen, vermutlich weil die Endlösung der Judenrettung selten in schönere Worte gepackt wurde.

Ich durfte den „Judenretter“ auch einmal persönlich kennenlernen, nachdem ich Anzeige gegen einen Mann erstattet hatte, der vor dem Kölner Dom Juden als Kinderbluttrinker dargestellt und die Hamas, die in ihrer Charta die Vernichtung aller Juden fordert, als „legitimen Widerstand“ bezeichnet hatte. Meine Anzeige fand nationale und internationale Beachtung. Das Simon-Wiesenthal-Center schaltete sich ein und applaudierte meiner Anzeige. Sogar die Partnerstadt von Köln, Tel Aviv, erwarte eine Erklärung von Köln, ob dieser Toleranz gegenüber Antisemitismus.

Als ich in das Büro für internationale Angelegenheiten einberufen wurde, dachte ich noch, ich würde ein Lob von der Stadt erhalten, ob meines Eintretens gegen Judenhass, aber ich wurde bitter enttäuscht. Der kölsche Außenminister erklärte mir, dass ich aufpassen solle, was ich über Köln sagte und wenn ich weiter schlecht über die Stadt spräche, ich es mit ihm zu tun bekommen würde. Ja, der „Judenretter“ fand meinen Antisemitismusvorwurf schlimmer als den Antisemitismus selbst. Der Ruf der Stadt war ihm wichtiger als eine Stadt ohne Judenhass. Das ist gelebte Außenpolitik!

Bethlehem ist ebenfalls Partnerstadt der Stadt Köln. Im Gegenzug zu Tel Aviv sind in Bethlehem nicht alle Bürgerinnen und Bürger gleichberechtigt! Dort gibt es keine Religionsfreiheit und keine Meinungsfreiheit. Frauen und Männer sind in Bethlehem nicht gleichberechtigt. In Tel Aviv findet die größte Parade für Schwule und Lesben im Nahen Osten statt. In Bethlehem werden Schwule und Lesben verfolgt. In Tel Aviv leben viele Muslime. In Bethlehem sind jüdische Israelis verboten. Bethlehem ist lebensgefährlich für Juden. Nazis würden sagen: „Bethlehem ist judenrein!“ Eine Ausstellung über den virulenten Judenhass und den kriegerischen Fundamentalismus in der von der palästinensischen Autonomiebehörde besetzten Stadt Bethlehem ist in Köln nicht geplant. Da bricht Köln kein Schweigen!

Köln bricht das Schweigen nur in eine Richtung und auch nur, um den Staat Israel, sowie seine Armee und seine Bürger durch den Schlamm zu ziehen. Das macht Köln gerne möglich!

Über tapferimnirgendwo

Als Theatermensch spiele, schreibe und inszeniere ich für diverse freie Theater. Im Jahr 2007 erfand ich die mittlerweile europaweit erfolgreiche Bühnenshow „Kunst gegen Bares“. Als Autor verfasse ich Theaterstücke, Glossen und Artikel. Mit meinen Vorträgen über Heinrich Heine, Hedwig Dohm und dem von mir entwickelten Begriff des „Nathankomplex“ bin ich alljährlich unterwegs. Und Stand Up Comedian bin ich auch. Mein Lebensmotto habe ich von Kermit, dem Frosch: „Nimm, was Du hast und flieg damit!
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