Offizielle Diskriminierung bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro

„Ich unterstütze Deutschland in der Politik und Brasilien im Sport. Ich mag die Art wie Brasilien Fußball spielt, aber ich mag die Deutschen, weil sie die Juden hassen und sie verbrannt haben.“ (Wiam Wahhab, ehemaliger libanesischer Minister, auf Al-Jadid/New TV (Libanon) 4. Juli 2010)

Ich kann nicht glauben, was ich gerade gelesen habe. Der Trainer des israelischen Segelteams, Udi Gal, berichtet auf Facebook von einer unfassbaren Diskrimierung bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro.

Im Umfeld der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele sollen sich Mitglieder der libanesischen Delegation geweigert haben, mit einem Bus zu fahren, wenn sich darin Israelis befinden. Udi Gal berichtet:

„Schande über die Olympischen Spiele 2016. Nach der Eröffnungszeremonie sollte die israelische Delegation einen Bus mit der libanesischen Delegation teilen. Als die libanesische Delegation dies bemerkte, verlangte sie von dem Fahrer, die Tür zum Bus geschlossen zu halten. Die Veranstalter versuchten daraufhin, uns auf verschiedene Busse zu zerstreuen.“

In Rio de Janeiro sollten Juden zerstreut werden, weil einige hasserfüllte Menschen nicht mit Israelis in einem Bus sitzen wollten. Das ist mal gelebter olympischer Gedanke. Udi Gal berichtet weiter:

„Ich bestand darauf, den Bus zu betreten und sagte, wenn die Libanesen nicht mit uns fahren möchten, sie selbstverständlich den Bus verlassen könnten. Als der Busfahrer daraufhin die Tür öffnete, um uns reinzulassen, versperrte uns ein Leiter des libanesischen Teams den Zutritt zum Bus.“

Wie reagierten die Organisatoren der Olympischen Spiele auf dieses Verhalten? Udi Gal berichtet:

„Um einen diplomatischen Zwischenfall zu vermeiden, schickten uns die Organisatoren weg, damit wir einen anderen Bus benutzen.“

Ein extra Bus für Israelis, damit hasserfüllte Menschen nicht von der Existenz israelischer Menschen belästigt werden. Udi Gal findet dafür die richtigen Worte:

„Wie kann es sein, dass so etwas am Abend der Olympischen Eröffnungsfeier geschieht? Spricht das nicht direkt gegen den Gedanken der Olympischen Spiele und gegen alles, wofür wir stehen? Ich kann nicht anfangen, meine Gefühle auszudrücken. Ich bin geschockt von diesem Vorfall.“

Ich finde, eine sofortige Disqualifikation des libanesischen Teams ist für so ein Verhalten durchaus angemessen, handelt es sich doch um einen offensiven Bruch des olympischen Gedankens. Es sollte wenigstens eine Rüge geben und der Leiter, der den Zutritt zum Bus verweigert hat, muss suspendiert werden!

Über tapferimnirgendwo

Als Theatermensch spiele, schreibe und inszeniere ich für diverse freie Theater. Im Jahr 2007 erfand ich die mittlerweile europaweit erfolgreiche Bühnenshow „Kunst gegen Bares“. Als Autor verfasse ich Theaterstücke, Glossen und Artikel. Mit meinen Vorträgen über Heinrich Heine, Hedwig Dohm und dem von mir entwickelten Begriff des „Nathankomplex“ bin ich alljährlich unterwegs. Und Stand Up Comedian bin ich auch. Mein Lebensmotto habe ich von Kermit, dem Frosch: „Nimm, was Du hast und flieg damit!
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