Manche sagen, das Christentum sei intolerant. Andere sagen, Islam bedeute Friede. Dann gibt es Leute, die behaupten, an allem seien die Juden Schuld. Es gibt viele Behauptungen rund um Religionen. Zu den faulsten und dümmsten Aussagen jedoch gehört der Spruch: „Alle Religionen sind im Wesen gleich.“
Die Behauptung, alle Religionen seien im Kern gleich, ist so wahr wie die Behauptung, alle politischen Parteien seien im Kern gleich.
Natürlich gibt es unter den Religionen auch Gemeinsamkeiten. Religionen sind zum Beispiel per Definition nicht moderat. Religionen sind immer radikal. Sie sind Manifestationen eines Glaubens an einen allmächtigen Gott. Das ist definitiv nicht moderat. Es gibt allerdings auch bedeutende Unterschiede zwischen den Religionen.
Mohamed hat im Gegensatz zu Jesus eine Menge Menschen getötet.
Mohamed war von Beruf Soldat und bis ans Ende seines Lebens ein überzeugter Feldherr. Jesus war ein Hippie, der mit Huren, Sündern und Trinkern abhing und gerne mal Wein trank. Mohamed trank keinen Alkohol. Unterschiedlicher können zwei Menschen nicht sein und zwei Schriften, in denen es derart verschiedene Helden gibt, haben auch verschiedene Intentionen.
Zwischen dem Judentum und dem Islam gibt es ebenfalls Unterschiede. Man muss nur die Worte „Islam“ und „Israel“ übersetzen und schon werden die Unterschiede offenbar.
Islam bedeutet, sich Gott unterwerfen. Israel bedeutet, mit Gott ringen.
Das sind nicht nur zwei vollkommen unterschiedliche Beziehungen zu Gott, sondern vor allem zwei sehr unterschiedliche Menschenbilder in Sachen Emanzipation.
Ein weiterer großer Unterschied besteht darin:
Das Judentum ist nicht nur eine Religion, sondern auch eine Volkszugehörigkeit. Der Islam jedoch ist eine Religion und zwar mit einer politischen Ideologie.
Als Jude musst du nicht an Gott glauben, als Muslim oder als Christ jedoch ist der Glaube an Gott konstitutiv.
Es gibt auch Unterschiede zwischen dem Koran und dem Evangelium.
Das Evangelium ist ein Sammelsurium diverser Autoren, von denen wir nicht viel wissen. Der Koran jedoch hat einen Autor mit klarer Intention.
Das Evangelium besteht überwiegend aus Geschichten und Gleichnissen. Der Koran besteht aus Geschichten und Befehlen.
Es gibt zwar die Gemeinsamkeit, dass Mohamed wie Jesus fest an Gott glaubte, Mohamed erklärte jedoch, im Namen des einen Gottes müsse man gegen die Feinde kämpfen, weil es gottgefällig sei, Jesus aber erklärte, aller Kampf im Diesseits sei müßig, weil Gott die Bösen im Jenseits strafe und man daher hier auf Erden auch die andere Wange hinhalten könne.
Jesus folgerte aus dem festen Glauben an Gott Gewaltverzicht, Mohamed nicht!
Im Evangelium steht bei Matthäus 5:
„Wenn dich einer auf die linke Backe schlägt, dann halt ihm auch die andere hin.“
Im Koran steht in Sure 5:
„Der Lohn derer, die gegen Allah und seinen Gesandten Krieg führen und Verderben im Lande zu erregen trachten, soll sein, dass sie getötet oder gekreuzigt werden und dass ihnen Hände und Füße wechselweise abgeschlagen werden oder dass sie aus dem Lande vertrieben werden.“
Lassen wir zum Schluss eine Expertin und einen Experten zu Wort kommen. Hamed Abdel-Samad erklärte in einem Interview mit der Welt:
“Ich könnte sagen, dass die Terroristen vom IS Mohammed missverstanden haben und fehlinterpretieren, wenn aus den authentischen Quellen und Texten herauszulesen wäre, dass Mohammed ein Mönch gewesen ist, der unter einer Palme seine Botschaft verkündet hat, dann friedlich gestorben ist, und die Menschen nach seinem Tode eine Religion begründet haben, die dann missbraucht wurde. So war es aber nicht. Mohammed war Kriegsherr, er hat das Gleiche getan, was die IS-Terroristen heute tun. Es ist die Geisteshaltung Mohammeds, der den Menschen misstraute, die sich bis heute erhalten hat. Die Geisteshaltung eines größenwahnsinnigen Narzissten, der einen inneren Kreis von Gefolgsleuten definiert und alle, die außerhalb dieses Kreises stehen, als Feinde betrachtet, die ausgelöscht gehören. Der IS ist das legitime Kind von Mohammed, in Wort und Tat. Niemand versteht Mohammed so gut wie der IS. Genau wie die Religionspolizei in Saudi-Arabien, die Fanatiker in Indonesien, Boko Haram in Nigeria, al-Schabab in Somalia und die Hamas im Gazastreifen. Sie stammen aus unterschiedlichen kulturellen Kontexten, berufen sich aber alle auf die gleichen multiplen Krankheiten des Propheten und damit auch seiner Religion.”
Margot Käßmann erklärte in einem Interview mit der Bild am Sonntag:
“Jesus hat eine Herausforderung hinterlassen: Liebet eure Feinde! Betet für die, die euch verfolgen! Für Terroristen, die meinen, dass Menschen im Namen Gottes töten dürfen, ist das die größte Provokation. Wir sollten versuchen, den Terroristen mit Beten und Liebe zu begegnen. Ja, eine solche Haltung wird belacht und sie wird auch viele Menschen überfordern. Weil es der menschliche Instinkt ist, Rache zu üben. Aber auf den Hass nicht mit Hass zu antworten, das ist die Herausforderung. Ich würde den Terroristen gerne antworten: Ihr seid die Angstbestimmten! Ihr habt Angst vor unserer Freiheit – der Freiheit der Frauen, der Homosexuellen. Wir sollten unsere Freude und unseren Stolz darüber zeigen, dass wir leben können, wie wir wollen. Wir sollten jetzt erst recht auf die Straße gehen, tanzen, in den Cafés sitzen und Fußballspiele nicht absagen. Damit zeigen wir den Terroristen: Wir lassen uns von euch nicht Angst machen! Wir lassen uns unsere Freiheit nicht nehmen.”
Ich sag mal so, Mohamed hat eine etwas andere Herausforderung hinterlassen.

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