Stadtführungen mit Gerd Buurmann

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Gerd Buurmann

„Statt einfach trockene Fakten „herunterzubeten“, sind seine Touren Darbietungen im Stil eines Straßentheaters, gleichermaßen unterhaltsam wie informativ.“ (Daniela Abels, Kölnische Rundschau, 30. Januar 2021)

Folgende Themen stehen zur Auswahl:

Schalom und Alaaf:

Erstmals wird jüdisches Leben in Köln im Jahre 321 schriftlich erwähnt. Seit dem ist sehr viel passiert in der Stadt am Rhein. Als Kind spielte der Sohn des Kantors an der Kölner Synagoge, Jaques Offenbach, Musik am Neumarkt und Simon Oppenheim spielte im Jahr 1824 und in den folgenden Sessionen die Prinzessin Venetia im Rosenmontagszug.

Heinrich Heine in Köln:

Ein bedeutender Teil des Versepos „Deutschland. Ein Wintermärchen“ von Heinrich Heine spielt in Köln. Erleben Sie die Verse Heines an den originalen Schauplätzen. Heine streitet sich mit den Heiligen Drei Königen, tröstet Vater Rhein, besingt den Rheinwein und gibt noch viele weitere zum Teil urkomische Einblicke in Köln.

Unser Stammbaum:

Köln ist eine bunte Stadt. Das Eau de Cologne duftet wie Italien nach einem Sommerregen, der Kölner Dom wurde im Jahr 1965 als Moschee genutzt und die Holländer wurden mit Bier auf dem Rhein reich. Erleben Sie die vielfältige und multikulturelle Geschichte Kölns.

Alles fließt:

Die drei bekanntesten alkoholischen Flüssigkeiten Kölns sind Kölsch, Rheinwein und das Eau de Cologne. Was wissen Sie alles über diese drei Flüssigkeiten? Hier erfahren Sie feucht-fröhliche, aber auch erstaunliche Dinge.

Kabarettistische Führung:

Erleben Sie Köln von der komischen Seite. Die Stadt der ewigen Baustellen, in der Blutwurst als Kölsche Kaviar durchgeht, bietet viele Gründe zum Lachen.

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Der Nathan-Komplex

Der Nathan-Komplex ist mehr als nur ein Vortrag. Es ist ein Kammerspiel über eine zweitausendjährige Beziehung zwischen Christen und Juden mit Texten von Heinrich Heine, William Shakespeare und einigen eigenen originellen Gedanken. Wenn Sie Interesse an diesem Vortrag haben, melden Sie sich einfach unter gerdbuurmann@hotmail.de oder telefonisch unter: 016098520957

„Mit Humor und viel Einfühlungsvermögen versteht es Gerd Buurmann, die Dinge auf den Punkt zu bringen, den Menschen zu vermitteln, sie zum Denken anzuregen. Wir schätzen seine Arbeit, sein Engagement sehr.“ (Chana Bennett und Abraham Lehrer im Namen der Synagogen-Gemeinde Köln)

„Rhetorisch gut strukturiert und mit Hilfe schauspielerischer Einlagen, schaffte Gerd Buurmann es, das komplizierte Thema Antisemitismus auf eine so eingängige und anschauliche Art und Weise darzulegen, dass man in den Gesichtern seiner Zuhörer förmlich sehen konnte, wie sie von Buurmanns Worten zum Nachdenken angeregt wurden.“ (Marc Neugröschel, Hebrew University, Jerusalem)

„Gerd Buurmann ist ein exzellenter Schauspieler, der es versteht, selbst alte, vielleicht sogar antiquierte Texte so zu präsentieren, dass man das Heutige erkennt und die zutiefst menschliche Figur des Dargestellten mitfühlt. Kassische Texte, politische innere Erdbeben und logische Erkenntnis daraus präsentiert er mit Humor und Leichtigkeit. So muss Herzensbildung, so muss Wahrheit sein.“ (Sandra Kreisler, Musikerin und Künstlerin)

„Gerd Buurmann konfrontiert das Publikum aber nicht nur mit triftigen Argumentationen und wenig bekannten Fakten, er zieht es auch emotional in seinen Bann, wenn er sich binnen Sekunden und ohne Kostümwechsel in Shakespeares Shylock verwandelt und so die Zuschauer schmerzlich nah an einem jüdischen Schicksal teilnehmen lässt.“ (Dr. Karl Thönnissen, Volkshochschule Aachen)

„Vorträge über Antisemitismus haben Konjunktur. Gerd Buurmann macht es anders. Ebenso unverhofft wie kurzweilig erzählt er mit glänzender schauspielerischer Leistung über zweitausend Jahre Kulturgeschichte. Der Nathan-Komplex ist vieles. Er wehrt Fehlinterpretationen von Heine ab, lässt zweifeln, aber auch hoffen. Gerd Buurmann ist geistreich. Man muss ihn sehen.“ (Lasse Stodollick, Deutsch-Israelische Gesellschaft, Bodensee-Region)

„Mit dem „Nathankomplex“ ist Gerd Buurmann etwas Einzigartiges gelungen, das es in Deutschland und womöglich in ganz Europa so noch nicht gibt: die Erklärung für den Judenhass und den Antizionismus, untermalt mit Auszügen aus Gedichten von Heinrich Heine; hauptsächlich aber mit „Nathan der Weise“ und Shylock. Gerd Buurmann brillierte in seinem jüdischen Kammerspiel mit schauspielerischer Hochkunst, bestehend aus jüdischem Humor à la Woody Allen, melancholischen Heine-Versen, kunstvoller Rede und mit wortgewaltigen Shakespeare-Einlagen. (…) Mit großem schauspielerischem Talent, Stand-Up-Comedy-Einlagen und mit Liebe zu historischen und theologischen Details verknüpfte Gerd Buurmann seine Erkenntnisse, vor allem die über das Judentum, zu einem spannenden anderthalbstündigen Thriller.“ (Simone Schermann, Jüdische Rundschau, Oktober 2021)

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Der Loreley-Komplex

Aktuelle Termine:

Do, 26. Januar um 19.30h im Wolkenstein-Saal des Kulturzentrums am Münster auf der Wessenbergstr. 43 in Konstanz.

Fr, 27. Januar um 19h im Augustinum auf der Mühlbachstr. 2 in Überlingen.

Der Loreley-Komplex ist mehr als nur ein Vortrag. Es ist eine lyrische Reise durch Deutschland und tief hinein in die deutsche Seele. Was bedeutet es, deutsch zu sein? Dieser Frage nähert sich Gerd Buurmann mit Gedichten von Heinrich Heine und einigen eigenen originellen Gedanken. Wenn Sie Interesse an diesem Vortrag haben, melden Sie sich einfach unter gerdbuurmann@hotmail.de oder telefonisch unter: 016098520957

„Auf den Spuren von Heinrich Heine – Zwei Stunden hat Gerd Buurmann seine Zuhörer in den Bann gezogen. „Das war super, das war einmalig, das war mehr“, so der Zuruf der Gäste, die im Stehen applaudierten. (…) Sein spektakulärer Parforceritt durch Deutschland mit dem Wintermärchen war eine imposante Klarstellung der Haltung des Lyrikers.“ (Bettina Schaller, Badische Zeitung, 8. September 2021)

Gerd Buurmann verkörpert brillant den kritischen jüdischen Autor Heinrich Heine. (…) Heines/Buurmanns Interpretation von „Deutschland. Ein Wintermärchen“ ist durchschlagend.“ (Olaf Neopan Schwanke, Siegener Zeitung, 8. Februar 2020)

„Gerd Buurmann ist ein großartiger Mann und Visionär. Er sprengt Grenzen und baut Brücken. Er kämpft für Menschenrechte, kämpft für Chancengleichheit und steht bei Ungerechtigkeiten auf und weist nicht nur drauf hin. Er tut etwas dagegen. Er ist ein großartiger Künstler.“ (Lea Tunes, Rapperin, 14. November 2019)

„Heute Macbeth, morgen Jago, übermorgen Kermit, der Frosch. Gerd Buurmann (1976 im Emsland geboren) ist einer der vielseitigsten Künstler in Köln.“ (Barbro Schuchardt, Kölnische Rundschau)

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Indubio

Seit April 2022 moderiere ich den Podcast „Indubio“ für „Die Achse des Guten“. Wenn Sie sich einige Folgen anhören möchten, dann klicken Sie einfach hier.

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Die Achse des Guten

Seit 2022 bin ich fester Autor bei „Die Achse des Guten“. Die meisten meiner kommenden Artikel werden daher nun dort erscheinen. Wenn Sie meine Artikel lesen wollen, die dort erschienen sind, klicken Sie einfach hier.

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Unterstützen Sie Gerd Buurmann

Sollten Sie mich, Gerd Buurmann, in meiner Arbeit als Autor, Künstler, Blogger, Comedian, Schauspieler oder Meinungsmacher unterstützen wollen, überweisen Sie gerne einen Betrag Ihrer Wahl via PayPal.

Wenn Sie finden, ein Text oder ein Kunstwerk von mir hat sie so wach gemacht wie eine Tasse Kaffee oder so munter wie ein Glas Bier, dann geben Sie gerne 2,- Euro.

Natürlich können Sie meine Werke auch wie Champagner oder einen edlen Rotwein behandeln, aber zögern Sie nicht, auch einfach mal nur den Preis einer Dose Cola zu überweisen. Als Pfand bekommen sie prickelnde Texte zurück. Versprochen.

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Alles Liebe
und Danke für Ihre Unterstützung,
Gerd Buurmann

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„Übergewichtige Menschen beschleunigen den Klimawandel“

„Übergewichtige Menschen beschleunigen den Klimawandel“, heißt es in einem Artikel von Forschung und Wissen vom 18. Mai 2023.

Ich nehme diese Überschrift mal zum Anlass, ein paar Kommentare umzuschreiben, die in der Zeit von Corona gegen Ungeimpfte getätigt wurde. Ich werde einfach die Worte, die Corona betreffen, mit Worten ersetzen, die das Übergewicht betreffen.

„Diejenigen, die nicht abnehmen wollen, gefährden uns alle.“ (nicht Frank-Walter Steinmeier)

„Es gibt keinen Anspruch auf Restaurantbesuch. In dem Moment, wo Restaurants wieder öffnen, kann man dann wieder sagen, ja, für Menschen, die nicht dick sind, ist der Besuch dann eben ohne weitere Auflagen möglich.“ (nicht Jens Spahn)

„Für Leute wie Sie muss die Diätpflicht her. Wenn nötig, bis zur Beugehaft.“ (nicht Boris Palmer)

„Was mich wie viele andere Menschen sauer macht ist, wie jetzt in der Hitzewelle das Land auszubügeln hat, was diese Diätverweigerer angerichtet haben.“ (nicht Anetta Kahane)

„Es gibt einen klaren Unterschied zwischen Pflicht und Zwang. Wir müssen im Notfall Menschen mit Geldauflagen zur Diät bewegen.“ (nicht Winfried Kretschmann)

„Na, herzlichen Dank an alle Dicken. Alle Diätverweigerer müssen sich den Vorwurf gefallen lassen, an der derzeitigen Situation mit schuld zu sein. Sie müssen sich fragen, welche Mitverantwortung sie haben an den wohl tausend Opfern von dieser Hitzewelle.“ (nicht Sarah Frühauf)

„Ich hingegen möchte an dieser Stelle ausdrücklich um gesellschaftliche Nachteile für all jene ersuchen, die freiwillig auf eine Diät verzichten. Möge die gesamte Republik mit dem Finger auf die Dicken zeigen.“ (nicht Nikolaus Blome)

„Mir fehlt jedes Verständnis für Leute, die nicht abnehmen wollen.“ (nicht Günther Jauch)

Wenn man nur ein wenig Stimmung macht, können übergewichtige Menschen schnell gesellschaftlich zu „Asozialen“ erklärt werden, die gefälligst Masken tragen sollen, damit sie sich nichts mehr in den Mund stopfen können.

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Die öffentlich-rechtlichen Hofnarren

Satire, die von staatlichen Mitteln subventioniert wird und mögen diese Mittel auch noch so indirekt fließen, ist niemals Satire, sondern immer Propaganda.

Mit jeder staatlichen Förderung und mag sie noch so gut gemeint sein, erklärte der Staat, dass der subventionierte Satiriker es wert ist, vom Zwang des Marktes befreit zu werden, um an den Hof berufen zu werden. Alle anderen Satiriker jedoch müssen sich weiterhin auf dem Markt behaupten, der allerdings durch die Förderung des Staates für die nichtgeförderten Satiriker brutalisiert wurde, da sie nun mit Satirikern konkurrieren müssen, die einen vom Staat ermöglichten Vorsprung haben.

Da kein Staat alle Satiriker fördern kann, darf er gar keine Satiriker fördern. Nur durch Neutralität und ein komplettes Heraushalten bei jeglicher Form der Bevorteilung von gewissen Humoristen kann der Staat für Gleichberechtigung sorgen. Es darf nicht sein, dass nur ein paar Satiriker vom Staat bewaffnet werden, während sich die anderen Narren unbewaffnet auf dem Feld des Humors behaupten müssen.

Der Staat darf sich keinen Satiriker zum königlichen Ritter wählen.

Alle Satiresendungen der öffentlich-rechtlichen Anstalten sind letztendlich Popaganda. Wer auf ARD und ZDF Witze reißt, ist ein Hofnarr.

Historisch gesehen hielt sich der Hof einen Hofnarren als vermeintlichen Vertreter des Volks gegen den Herrscher. Im Mittelalter war er oft der Einzige, der den Monarchen ungestraft kritisieren und verspotten durfte. Allerdings wurde der Hofnarr nicht vom Volk gewählt und war daher kein Vertreter des Volkes. Er war lediglich das Bild, das sich der König vom Volk machte.

In Deutschland lacht das Volk nach der Pfeife des Hofnarren.

In manchen Satiresendungen der öffentlich-rechtlichen Anstalten werden gewöhnliche Bürgerinnen und Bürger vorgeführt und veralbert. Das alles ist kein Problem. Auch auf privaten Sendern und in anderen Medien wird sowas gemacht. Dort werden vorgeführten und veralberten Menschen jedoch nicht dazu gezwungen, für diese Behandlung auch noch zu bezahlen. Die öffentlich-rechtlichen Sender zwingen somit die angegangene Menschen dazu, die mediale Waffe zu finanzieren, mit der sie attackiert werden. Zu fürchten haben diese Sender nichts, denn die konfrontierten Personen verfügen gar nicht über die medialen Mittel, sich effektiv verteidigen zu können. Der Sender ist stärker. Dafür sorgt der Staat. Der Rundfunkbeitrag finanziert somit die Angreifer, nicht die Angegriffenen.

Die öffentlich-rechtlichen Angreifer tragen eine Narrenkappe.

Ein Hofnarr ist ein Narr mit Macht. Die Verballhornen der Macht ist jedoch eines der wichtigen Themen eines jeden Narren. Mediale Reichweite ist Macht. Je mehr Reichweite ein Narr hat, umso mächtiger ist er. Wer die Macht hat, Teil des Sprachrohrs der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten zu sein, bekommt dadurch extrem viel Reichweite.

Durch das öffentlich-rechtliche System werden Megafone an ausgewählte Narren verteilt, die dann dadurch Millionen Follower auf Twitter, Facebook, Instagram und anderen sozialen Netzwerken generieren können und dadurch ihre Macht ausbauen. Wer eine solche Macht innehat, kann damit anderen Menschen empfindlich schaden. Diese Macht zu missbrauchen, ist für Narren, die etwas in der Gesellschaft bewegen oder verändern wollen, sehr verführerisch.

Wenn der Narr mächtig wird und die Mächtigen närrisch, wird es gefährlich.

Wenn ich ein Produkt nicht mag, muss ich es nicht kaufen. An die Gesetze des Staates jedoch muss ich mich halten. Am logischen Ende jeder staatlichen Forderung befindet sich die Waffe. Das letzte Mittel jeder staatlichen Forderung ist die Gewalt. Durch den Rundfunkstaatsvertrag werden Menschen mit Waffengewalt gezwungen, gewisse Narren zu finanzieren. Wären diese Hofnarren wirklich so gut, man müsste mich nicht mit staatlicher Gewalt dazu zwingen, diesen Narren Geld zu geben. Ich würde es freiwillig tun, weil sie mich zum Lachen bringen.

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Der deutsche Unterschied

Der indische Schriftsteller Pankaj Mishra spricht sich im ZDF– Magazin “Terra X” für „Deutschlands neue Rolle unabhängig vom Westen“ aus. Das scheint manch einer deutschen Seele gut zu tun, die immer noch daran glaubt, dass am deutschen Wesen die Welt genesen soll.

Pankaj Mishra beklagt, dass die moralische Wertschätzung, die einst Ländern wie den Vereinigten Staaten von Amerika und dem Vereinten Königreich entgegengebracht wurde, abgenommen hätte. Er macht dafür unter anderem Donald Trump und Boris Johnson verantwortlich. Zudem erklärt er, das „Zeitalter des weißen Mannes“ sei endgültig vorbei.

Mishra träumt von einer Zukunft, in der Deutschland politisch und kulturell nicht nur Teil des politischen Westens ist, sondern auch eine moralische Führungsposition übernimmt. Mishra erklärt, es gäbe „Unterschiede zu den übrigen Staaten. Es wird Zeit für eine neue Selbstwahrnehmung Deutschlands.“

Was sind diese Unterschiede?

Der große Unterschied zwischen Deutschland und all den anderen Ländern des Westens besteht laut Mishra darin, dass sich Deutschland kritisch mit seiner Vergangenheit auseinandergesetzt habe:

„Über mehrere Generationen hinweg wurden die von Deutschen begangene Verbrechen thematisiert und darüber aufgeklärt. Dieser so besondere Prozess, diese ganz besondere geschichtliche Erfahrung versetzt Deutschland in eine eigenständige Position.“

Mishra Pankaj ist beeindruckt von Deutschland und der dort diszipliniert und ordentlich durchgeführten Vergangenheitsbewältigung. Da es diese Vergangenheitsbewältigung, die Deutschland besser gemacht hat, ohne die Vergangenheit selbst natürlich nicht geben würde, schwingt in dieser ganzen Bewunderung ein wenig die perverse Subbotschaft mit: „Auschwitz hat Deutschland besser gemacht.“

Deutschland ist Vergangenheitsbewältigungsweltmeister!

Für Mishra ist die deutsche Geschichte und der Umgang Deutschlands damit so einzigartig, dass auch Deutschland nun einzigartig ist. Es klingt fast so, als könnte der Mann, der Donald Trump und Boris Johnson dafür verantwortlich macht, dass die Werte des Westens den Bach runtergegangen sind, der Tatsache etwas Gutes abgewinnen, dass einst Adolf Hitler gelebt hat.

Deutschland hat sich mit seiner Vergangenheit auseinandergesetzt. Jedes Jahr ein bisschen mehr. Heute sitzen die Deutschen so weit auseinander von ihrer deutschen Vergangenheit, dass sie stolz darauf sind, nicht stolz darauf zu sein, Deutsche zu sein. Das beeindruckt Pankaj Mishra zutiefst. Daher hofft er auf eine zukünftige moralische Vormachtstellung Deutschlands auf dem internationalen Parkett.

Pankaj Mishra macht den Holocaust und den Umgang damit zu einem moralischen Anschauungsunterricht der Deutschen und verdonnert den Westen zu einer Nachhilfe für moralisch Sitzengebliebene. Zu irgendetwas muss Auschwitz ja gut gewesen sein.

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Heute um 19h: Diskussion im Livestream

Vor 78 Jahren endete die Barbarei der industriellen Ermordung des jüdischen Volkes auf europäischem Boden mit der bedingungslosen Kapitulation Deutschlands. Durch die Shoah wurde ein klaffender Abgrund in Europa aufgerissen. War zum Beispiel noch vor hundert Jahren jeder zehnte Bürger Polens ein Jude, findet man heute unter zehntausend Polen vielleicht zwei oder drei Juden. Eine ganze Kultur wurde unwiederbringlich zerstört.

Acht Jahrzehnte nach der Vernichtung einer über zweitausend Jahre alten und reichhaltigen Kultur gibt es kaum noch Überlebende, die uns persönlich von ihren Erfahrungen aus dem vergangenen Inferno von Chmelno, Sobibor und Auschwitz berichten können.

Dadurch ergeben sich viele Fragen:

Wer also wird in der Zukunft über die Verbrechen berichten und vor allem wie?

Wie kann eine Vergangenheitsbewältigung aussehen in einer Welt, in der es keine Zeitzeugen mehr gibt?

Und wer erzählt uns die Geschichten von und vor der Zerstörung?

Darüber reden Simone Schermann, Yonathan Shay, Ali Utlu und Gerd Buurmann.

Die Veranstaltung wird gestreamt unter:

youtube.com/@Profiteam/str…

twitter.com/Profiteam3

dlive.tv/Profiteam

twitch.tv/profiteamlive

gettr.com/user/profiteam

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Die Spaltung des Westens

„Gerd, was sagst Du eigentlich dazu, was gerade in Israel passiert?“

Diese Frage bekomme ich in letzter Zeit öfter gestellt. Nun, was soll ich dazu sagen? Ich vertraue meinen Freundinnen und Freunden in Israel voll und ganz und bin mir sicher, wenn sie etwas nicht brauchen, dann weitere Ratschläge aus Deutschland, denn Ratschläge sind auch Schläge. Da mich aber meine Freundinnen und Freunde in Deutschland fragen, möchte ich ihnen eine Antwort geben.

In einer durch Gewaltenteilung strukturierten Gesellschaft kann es immer wieder passieren, dass sich die Judikative gesetzgebende Kompetenzen anmaßt. Für gewöhnlich verhindert eine Verfassung so eine Anmaßung, weil von einem Obersten Gericht erwartet wird, ausnahmslos nach den Worten der Verfassung zu urteilen. Da es in Israel aber „nur“ ein Grundgesetz gibt, passiert es dort öfter, dass sich die Judikative die Aufgabe der Legislative anmaßt und das, so behauptet es die aktuelle israelische Regierung, soll durch die Reform der Exekutive beendet werden.

Auch in Ländern mit einer Verfassung kann eine gesetzgebende Anmaßung durch das Oberste Gericht passieren. Ein aktuell bekanntes Beispiel ist die Abtreibungsdebatte in den Vereinigten Staaten von Amerika rund um die Grundsatzentscheidung „Roe v. Wade“ zum Abtreibungsrecht, die der Oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten am 22. Januar 1973 fällte und das im Jahr 2022 vom Obersten Gericht wieder gekippt wurde. Es war klar, dass diese Entscheidung des Obersten Gerichtes irgendwann einmal fallen würde, da sich das Gericht mit dieser Entscheidung ebenfalls eine Kompetenz der Legislative angemaßt hatte. In der US-Verfassung steht nun mal nichts über Abtreibung, aber darüber, dass die Bürgerinnen und Bürger der Staaten in allen Dingen, die durch die Verfassung nicht geregelt werden, selbst und ohne Einfluss vom Bund entscheiden dürfen und eigentlich sogar müssen.

„Roe v. Wade“ war somit eine Anmaßung des Supreme Court und musste unweigerlich irgendwann fallen. Wenn man will, dass das Oberste Gericht über etwas entscheidet, muss die Legislative die Gesetze dazu in die Verfassung bringen. Versuche dazu werden im Fall der Abtreibung in den USA immer wieder unternommen.

Auch beim Bundesverfassungsgericht in Deutschland passiert es immer mal wieder, dass deutsche Politiker, die für eine Sache keine Verantwortung übernehmen wollen, das Problem einfach zum Verfassungsgericht wegschicken, um sich so der politischen Verantwortung zu entledigen. Nicht selten spielt das Bundesverfassungsgericht den Ball jedoch zurück und erklärt: Das müsst ihr entscheiden, nicht wir.

Das Bundesverfassungsgericht wacht über die Einhaltung des Grundgesetzes und das gilt vor allem für die Durchsetzung der Grundrechte. Das Bundesverfassungsgerichts kann zum Beispiel ein neues Gesetz für verfassungswidrig erklären. Es ist aber kein politisches Organ. Sein Maßstab ist allein das Grundgesetz. Fragen der politischen Zweckmäßigkeit dürfen für das Gericht keine Rolle spielen.

Wenn aber das Oberste Gericht die Bälle nicht zurückspielt und stattdessen die Aufgaben übernimmt, die eigentlich der Legislative vorbehalten sind, kann es zu Spannungen kommen. Wenn das Verfassungsgericht immer wieder die Arbeit des Gesetzgebers und der Regierung (Exekutive) torpediert und es zudem keine Verfassung gibt, die dem Gericht die Schranken setzt, droht eine Aushöhlung der Gewaltenteilung durch eben diese Anmaßung der Judikative. Dass die Exekutive in so einem Fall versucht, die Übergriffigkeit der Judikative einzuschränken, ist nachvollziehbar. Durch diese Einschränkung jedoch maßt sich die Exekutive wiederum die Kompetenz der Rechtsprechung an und das führt dann verständlicherweise wieder zu der Kritik derer, die in Opposition zu der aktuellen Regierung stehen.

Das ist das Problem, in dem sich Israel gerade befindet. Wenn man mich also fragt, wie ich zu der ganzen Situation stehe, kann ich sagen, dass ich die Kritik auf beiden Seiten nachvollziehen kann. Ich kann jedoch nicht nachvollziehen, warum diese Debatte so emotional geführt wird.

Nein, in Israel steht nicht der Rechtsstaat auf dem Spiel!

In Israel stehen sich zwei Seiten unversöhnlich gegenüber und sie haben aufgehört, sich verstehen zu wollen. Sie vertrauen sich auch nicht mehr, sondern glauben, dass es der anderen Seite nur darum geht, die Rechtsstaatlichkeit aufzulösen. Dem ist aber nicht so. Beiden Seiten wollen aus ihrer Perspektive den Rechtsstaat schützen. Deswegen will die eine Seite neue Gesetze verabschieden und die andere Seite kritisiert eben jene neuen Gesetze.

Es ist völlig akzeptabel, dem politischen Gegner vorzuwerfen, dass er falsch liegt. Wenn wir aber anfangen, dem politischen Gegner vorzuwerfen, dass er böse ist, wird aus einer politischen Auseinandersetzung eine gefährliche gesellschaftliche Spaltung.

Die Frage, ob etwas richtig oder falsch ist, wird in Debatten geklärt, durch Wahlen und Demonstrationen. Das Böse aber wird mit Gewalt bekämpft.

Wer seinen politischen Gegner verteufelt, öffnet damit die Tür zur Gewalt als mögliche Alternative. Wer den Gegner zu einem Bösewicht erklärt, möchte damit den Boden der politischen Debatte verlassen, um frei von einer Gewaltenteilung zur Gewalt greifen zu können.

Deshalb kritisiere ich unabhängig von dem, was ich für richtig und falsch, besonders ein Verhalten, dass den politischen Gegner zum Bösewicht erklärt. Da dies in den letzten Jahren besonders oft mit Netanjahu gemacht wurde, geht meine Kritik zunächst an all jene, die mit Diffamierung und Dämonisierung das politische Klima vergiften. Letztens las ich folgenden Satz auf Twitter:

„Wenn sich die Rechtsextremen an Netanjahus Seite durchsetzen, scheidet Israel aus den Reihen der liberalen Demokratien und ist nicht mehr Teil des Westens.“

Mir machen die Gegner Netanjahus, die sowas sagen, mehr Angst als Netanjahu selbst. Wer glaubt, dass es um nichts geringeres geht, als um den Kampf gegen das Böse und darum, das Ende der liberalen Demokratie zu verhindern, der ist bereit, zu eben jenen Mittel zu greifen, die die meisten Verfassungen für so einen Fall vorsehen. Die Verfassung der Vereinigten Staaten von Amerika zum Beispiel erlaubt mit dem zweiten Verfassungszusatz allen Bürgerinnen und Bürger die Bewaffnung, damit sie sich gegen böse und übergriffige Entwicklungen innerhalb der eigenen Regierung notfalls auch mit der Waffe verteidigen können. Auch das Grundgesetz Deutschlands erlaubt für einen solchen Fall die Nutzung von Gewalt und zwar in Form des Widerstands. Im Artikel 20 Absatz 4 des Grundgesetz steht:

“Gegen jeden, der es unternimmt, diese Ordnung zu beseitigen, haben alle Deutschen das Recht zum Widerstand, wenn andere Abhilfe nicht möglich ist.“

Ich mahne daher immer zur Vorsicht, den politischen Gegner vorschnell zu einem Verfassungsfeind zu erklären, denn damit rechtfertigt man den Einsatz von Gewalt, sollten diese zu Feinden der Verfassung erklärten Personen mal an die Hebel der Exekutive gelangen.

Genau das ist der Grund, warum es nicht nur in Israel, sondern mittlerweile in vielen anderen Ländern zu so viel Gewalt kommt. Viele Menschen können es nicht mehr ertragen, dass die politischen Gegner auch mal an die Hebel der Macht kommen, weil sie nicht mehr als Gegner sehen, sondern als Feinde. Im Brustton der selbstergriffenen Überzeugung brüllen sie, dass durch den Wahlsieg der andren Seite, nicht mehr der Gegner gewonnen, sondern der Feind gesiegt hat. Dieser Feind wird als so gefährlich und als so böse wahrgenommen, dass man ihm nicht mehr zum Wahlsieg gratuliert kann, um dann in die politische Arbeit der Opposition zu gehen und auf die nächste Wahl zu warten, nein, dieser Feind ist so gefährlich, dass er jenseits der Gewaltenteilung mit der Gewalt des Widerstands entfernt werden muss.

Diese Dämonisierung ist das eigentliche Problem unserer Zeit, denn sie produziert Spaltung.

Diese Spaltung zu überwinden, ist eine mehr notwendige Aufgabe. Sie beginnt damit, dass wir alle endlich wieder auf unsere politischen Gegner zugehen und zwar auf jene Gegner, die mittlerweile nicht selten zu unseren Feinden erklärt wurden. Wir müssen zu jenen gehen, mit denen man angeblich nicht reden darf, um dann eben doch einfach mal mit ihnen zu reden und ihnen zuzuhören, ganz so, als seien sie nicht böse, sondern einfach nur Menschen mit einer anderen Meinung, eine anderen Überzeugung oder einer anderen Religion; denn oft sind jene Menschen, die uns als Feinde eingeredet wurden, nichts anderes als genau das, Menschen mit einer anderen Sicht auf die Dinge.

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Dunja Hayali und die J*d*n

Für die ZDF-Moderatorin Dunja Hayali ist es wichtig zu betonen, dass es einen Unterschied macht, ob man Israel den Tod wünscht oder Juden.

Sie erklärt auch genau, was sie damit meint:

„Äußerungen gegen einen Staat, ohne direkten Aufruf zur Gewalt, sind nicht strafbar. Egal wie ich das finde. Es der Glaubensgemeinschaft zu „wünschen“ schließt aber direkt an den Holocaust an.“

Dunja Hayali verkennt hier eine entscheidende Sache: Im Holocaust wurden Juden nicht als Glaubensgemeinschaft verfolgt, sondern als Volk.

Der Hass auf Israel ist wie der Hass der Nazis auf Juden ein rassistischer Hass, der nicht gegen einen Glauben geht, sondern gegen ein Volk. Es gibt Antijudaismus, Antisemitismus und Antizionismus. Alle drei Formen des Hasses haben jedoch eine Sache gemeinsam. Alle drei sind Formen des Judenhass.

Antijudaismus ist der Hass auf das Judentum als Religion. Antisemitismus ist der Hass auf das Judentum als Volk. Antizionismus ist der Hass auf das Judentum als Nation. Ob nun aber Antijudaismus, Antisemitismus oder Antizionismus, in allen drei Fällen ist die Definition gleich:

Ein Judenhasser ist, wer an Juden kritisiert, was er an anderen Menschen nicht kritisiert.

Der christliche Judenhass nannte sich Antijudaismus. Antijudaisten nannten Juden Kindermörder, verfolgten sie und griffen ihre Synagogen an. Antijudaismus war der Hass auf das Judentum als Religion. Einer der bekanntestes Einpeitscher des Antijudaismus war Martin Luther. In seiner Abhandlung „Über die Jüden und ihre Lügen“ erklärte er:

„Die Juden sind ein solch verzweifeltes, durchböstes, durchgiftetes Ding, dass sie 1400 Jahre unsere Plage, Pestilenz und alles Unglück gewesen sind und noch sind. Summa, wir haben rechte Teufel an ihnen.“

In seinem „Handbuch über die Judenfrage“ forderte er:

„Ich will meinen treuen Rat geben. Erstlich, dass man ihre Synagoge oder Schule mit Feuer anstecke, und was nicht verbrennen will, mit Erde überhäufe und beschütte, dass kein Mensch einen Stein oder Schlacke davon sehe ewiglich …“

Mit der Aufklärung nahm der christliche Antijudaismus ab. An seiner Stelle nahm der Antisemitismus den Platz des Judenhasses ein. Antisemiten erklärten Juden zu einer minderwertigen Rasse nannten Juden Kindermörder, verfolgten und ermordeten sie und griffen ihre Synagogen an. Antisemitismus war der Hass auf das Judentum als Volk.

Als der Antisemitismus aufkam, kannten viele Menschen nur den klassischen Antijudaismus, den sie nicht mehr als große Gefahr ansahen. Das Christentum hatte seine absolute Macht eingebüßt. In Deutschland wurden Juden Ende des 19. Jahrhunderts vollwertige Bürger des Deutschen Kaiserreichs.

Als der Antisemitismus aufkam, wurde er fahrlässig unterschätzt. Deshalb konnte er wüten.

Bei dem Prozess in Nürnberg gegen den Herausgeber und Verleger nationalsozialistischer Zeitschriften und Zeitungen Julius Streicher erklärte der Anklage am 29. April 1946:

„Antisemitische Presseerzeugnisse gab es in Deutschland durch Jahrhunderte. Es wurde bei mir zum Beispiel ein Buch beschlagnahmt von Dr. Martin Luther. Dr. Martin Luther säße heute sicher an meiner Stelle auf der Anklagebank, wenn dieses Buch von der Anklagevertretung in Betracht gezogen würde.“

Seit einigen Jahren wird neben dem Antisemitismus ein neue Form des Judenhass stark, der Antizionismus. Antizionisten erklärten Israelis zu Juden, die nichts aus dem Holocaust gelernt haben. Antizionisten nennen Israelis Kindermörder, verfolgten und ermordeten sie und greifen ihre Synagogen an. Antizionismus ist der Hass auf das Judentum als Nation.

Wie einst der Antisemitismus unterschätzt wurde, wird heute der Antizionismus unterschätzt. Viele Menschen in der Bundesrepublik Deutschland, in der Juden so gleichberechtigt sind, wie sie es einst im Deutschen Kaiserreich waren, für das einige Juden sogar in der Armee gekämpft hatten, haben immer noch nur den Antisemitismus im Kopf. Antisemitismus aber war gestern. Heute wütet der Antizionismus!

So wie der Antijudaismus einst von Christen ausging, ist der Antizionismus heute ein Phänomen, das stark in der muslimischen Gemeinschaft zu finden ist. Die hysterische Kritik gegen Israel ist purer Antizionismus, weil sie an Israel kritisiert, was sie allen anderen Ländern der Welt durchgehen lässt. Zudem ist die Kritik sinnlos. Die Hamas hasst Israel nämlich nicht aufgrund eines bestimmten Handelns. Sie hasst Israel, weil Israel überhaupt handeln kann, egal wie. Es ist die pure Existenz Israels, die nicht erwünscht ist. Die Hamas hat einen brutalen auf Vernichtung der Juden ausgerichteten Hass auf Israel.

Die Hamas fordert die Ermordung aller Juden, bewaffnet sich aus genau diesem Grund, peitscht ihre Feinde ein und schießt seit Jahren immer wieder und oft täglich tausende Raketen in Richtung Israel ab, um so viele Kinder, Frauen, Zivilisten, Schulen, Hospitäler und Heime wie möglich zu treffen. Statt aber Israels Recht auf Selbstverteidigung zu verteidigen, wird von vielen Leuten erwartet, Israel solle mit den Judenhassern verhandeln. Wie aber verhandelt man mit einer Terrororganisation, die alle Juden vernichten will? Soll Israel dieser Organisation etwa auf halbem Weg entgegenkommen?

Die Antizionisten sehen sich klar in der Tradition des Antisemitismus. Diese beiden Bilder zum Beispiel wurden im April 2018 im Gazastreifen gemacht:

In Gaza werden die Nazis verehrt. Hier ein paar Zitate bedeutender arabischer Judenhasser:

„Juden sind fremdartige Bakterien, sie sind Mikroben ohne Beispiel auf dieser Welt. Möge Gott das schmutzige Volk der Juden vernichten, denn sie haben keine Religion und kein Gewissen! Ich verurteile jeden, der glaubt, eine normale Beziehung mit Juden sei möglich, jeden, der sich mit Juden zusammensetzt, jeden, der glaubt, Juden seien Menschen! Juden sind keine Menschen, sie sind kein Volk. Sie haben keine Religion, kein Gewissen, keine moralischen Werte!“ (Abdallah Jarbu, stellvertretenden Minister für religiöse Stiftungen der Hamas)

„Ich unterstütze Deutschland in der Politik und Brasilien im Sport. Ich mag die Art wie Brasilien Fußball spielt, aber ich mag die Deutschen, weil sie die Juden hassen und sie verbrannt haben. Hahahahaha!“ (Wiam Wahhab, ehemaliger libanesischer Minister)

„Unsere erste Phase soll lauten: Stecht die Juden ab! Sie haben keine Chance! Die zweite Phase soll lauten: Wir werden die Juden nicht mehr vertreiben! Wir werden sie allesamt abstechen und abschlachten!“ (Muhammed Salah „Abu Rajab“ in der Al-Abrar Moschee in Rafah)

Am Tag der 47-Jahr-Feier der Fatah sprach Mufti Muhammad Hussein, der von Mahmud Abbas persönlich zum „geistigen Führer der palästinensischen Autonomie“ ernannt wurde:

„Die Stunde der Auferstehung wird nicht kommen, solange wir die Juden nicht vernichtet haben. Die Juden werden sich hinter Steinen und Bäumen verstecken. Dann werden die Steine und Bäume zu uns rufen: ‚Oh Moslem, Diener Allahs, da versteckt sich ein Jude hinter mir, komm und töte ihn.‘“

In der Charta der Hamas heißt es im Artikel 7:

„Die Zeit wird nicht anbrechen, bevor nicht die Muslime die Juden bekämpfen und sie töten.“

Trotz all dieser Bilder und Worte macht es für Dunja Hayali „formaljuristisch“ ein Unterschied, ob man Juden den Tod wünscht oder Israel. Durch eine solche Unterscheidung wird der Antizionismus jedoch so fahrlässig unterschätzt wie einst der Antisemitismus unterschätzt wurde.

Diese Differenzierung steht allerdings in deutscher juristischer Tradition. Als vor über zehn Jahren in Köln eine judenfeindliche Karikatur vor dem Kölner Dom bei einer antizionistischen Dauerausstellung ausgestellt wurde, auf der ein Jude zu sehen war, der ein Kind verspeiste und sein Blut trank, erklärte die Kölner Staatsanwaltschaft folgendes:

„Das Plakat zielt nicht auf „die Juden“ schlechthin als Gegenstand des Protestes ab, sondern auf die israelische Militärpolitik und deren Unterstützung durch die Us-amerikanische Regierung. Abbildung und Symbolik lassen jedenfalls eine solche Deutung zweifelsfrei zu. Das Kleinkind soll die Schwäche und Wehrlosigkeit der Palästinenser im Gaza-Streifen symbolisieren, die wehrlos sind und mit „Rückendeckung“, Billigung o.ä. der US-Amerikaner von Israel auf grausame Art „zerfleischt“ werden.“

Die Staatsanwaltschaft ließ sich sogar zu der Erklärung hinreißen, der abgebildete Mensch auf der Karikatur sei nicht eindeutig als Jude erkennbar, da ihm eine Hakennase fehle und die müsse schon vorhanden sein, um ein Juden einseitig als Juden erkennen zu können. Im originalen Wortlaut der Staatsanwaltschaft klingt das so:

„Typisch für antijüdische Bilddarstellungen zu allen Zeiten ist die Verwendung von bestimmten anatomischen Stereotypen, die den Juden schlechthin charakterisieren sollen. Dabei werden insbesondere Gesichtsmerkmale überzeichnet, um den Juden als hässlich, unansehnlich und rassisch minderwertig erscheinen zu lassen (jüdische „Krummnase“, etc.) Einer solchen Bildsprache wird sich vorliegend nicht bedient.“

Für die Kölner Staatsanwaltschaft bestand im Jahr 2010 der Unterschied zwischen dem Hass auf Juden und dem Hass auf Israel in einer Krummnase. Für Dunja Hayali besteht im Jahr 2023 der Unterschied darin, dass sie Israel ausschreibt, Jude aber nicht:

„Tod Israel“ ist zb ein unterschied zu „Tod den J*d*n“….. also abwarten.“

Dann warten wir mal ab.

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LAUT – Warum Meinungsfreiheit keine Gewalt ist und wie wir sie verteidigen können

„LAUT: Warum Hate Speech echte Gewalt ist und wie wir sie stoppen können“, so heißt das neue Buch der SPD-Politikerin Sawsan Chebli. Ich möchte ebenfalls laut werden und erklären, warum die Meinungsfreiheit verteidigt werden muss.

„Über neunzig Prozent meiner Anzeigen laufen ins Leere. Ich krieg’ immer von den Gerichten zurück, der Täter ist nicht ermittelbar oder das handelt sich um eine Meinungsfreiheit und vieles mehr, und das muss endlich ein Ende haben, damit Menschen sich auch im Netz frei bewegen können.“

Das sind die Worte von Sawsan Chebli aus der Tagesschau vom 11. April 2023. Eine deutsche Politikerin erklärt offen, dass die Meinungsfreiheit endlich ein Ende haben muss. Ich sage laut: Nein! Die Meinungsfreiheit ist unser höchstes Gut und muss verteidigt werden.

Sawsan Chebli behauptet, Meinungsfreiheit schließe keine Hassreden und keine Falschaussagen ein, aber genau das tut sie. Es ist die exakte Definition von Meinungsfreiheit, dass auch falsche Meinungen geäußert werden dürfen.

Was soll das überhaupt sein, Hassrede? Jeder Mensch hasst irgendwas. Ich zum Beispiel hasse Nazis und diese Meinung darf ich frei äußern. Hass ist eine menschliche Eigenschaft. Jeder Mensch hasst irgendwas, ob nun Rassismus, das neue Album von Madonna oder Brokkoli.

Das Wort „Hassrede“ ist ein völlig schwammiger Begriff. Wer mit dem Wort „Hassrede“ arbeitet , statt mit den juristisch klar definierten Begriffen „Beleidigung“ oder „Verleumdung“, und damit sogar das Recht auf freie Meinung einschränken will, nimmt die Verwässerung und Aushöhlung der Meinungsfreiheit in Kauf.

Entweder gibt es Meinungsfreiheit oder es gibt sie nicht. So einfach ist das!

Wenn Menschen sich uneinig sind, gibt es zwei Möglichkeiten, wie sie mit ihren Differenzen umgehen können. Sie können sich entweder direkt aufs Maul hauen oder sie können ihrer Mäuler nutzen, um zu debattieren. Der Meinungsaustausch, auch der Austausch von Meinungen über Dinge, die man hasst, ist die pazifistisches Form, mit der Menschen ihr Differenzen austragen können. Es geht nicht gewaltfreier als so. Hassrede ist die gewaltfreiste Form des Hasses. Einen Menschen jedoch daran zu hindern, seine Meinung zu äußern, ist Gewalt. Wer Hassrede verbietet, nutzt Gewalt, um etwas zu verhindern, das gewaltfrei ist.

Es gibt kein Zuviel an Meinungsfreiheit.

Es gibt jedoch ein Zuviel an Angst und ein Zuviel an Beleidigtsein. Gegen Meinungen, die schmerzen, mögen sie nun schmerzen, weil sie wahr sind oder weil sie unwahr sind, hilft nur die Gegenrede als zivilisierte Form der Verteidigung.

Eine Beleidigung, die in die Richtung eines Menschen gefeuert wird, beleidigt den Menschen nur, wenn er die Beleidigung in seinem Kopf annimmt. Eine Faust oder eine Kugel jedoch, die in die Richtung eines Menschen abgefeuert wird, verletzt oder durchlöchert den Kopf unabhängig von der Haltung des Menschen. Wer eine Beleidigung nicht hört, lebt. Wer eine Kugel nicht hört, stirbt. Das ist der Unterschied.

Wer glaubt, ein Mensch sei eine Gefahr, weil er spricht, glaubt auch, eine Frau sei eine Gefahr, wenn sie ohne Verschleierung aus dem Haus geht.

Die Zensur ist für die Redefreiheit das, was der Schleier für die Rechte der Frau ist. Jede Frau darf selbst entscheiden, ob sie einen Schleier tragen möchte, so wie jeder Mensch selbst entscheiden darf, ob und zu was er oder sie schweigen will. Es darf keinen Zwang geben, weder für den Schleier noch für den Mantel des Schweigens.

Meinungsfreiheit gilt auch für die Hassrede!

Wäre die Hass rede nicht von der Meinungsfreiheit gedeckt, hätte der Koran schon längst verboten werden müsse , denn da stehen einige deutliche Aufrufe zur Gewalt drin.

Stellen Sie sich einfach mal vor, Sie sehen in eine Kneipe einen Mann mit einem Hakenkreuz am Revers. Sie würden denken: „Oh, ein Nazi, dem gebe ich kein Bier aus.“ Jetzt stellen Sie sich aber mal vor, er trüge dieses Hakenkreuz nicht, weil es verboten wäre. Sie würden sich vielleicht hinsetzen, sich vorstellen und er würde Sie nicht mit „Heil Hitler“ begrüßen, weil das unter Hassrede fällt. Sie würden ein wenig plaudern, dabei das ein oder andere Bier trinken, vielleicht sogar ein Bier ausgeben, bis das Gespräch auf ein Thema fällt, bei dem Sie plötzlich merken: „Scheiße, ein Nazi!“ Dann aber ist es zu spät. Sie haben ihm bereits ein Bier ausgegeben. Alles nur, weil ein Verbot des Hakenkreuzes und des Sagens von „Heil Hitler“ Sie daran gehindert hat, den Mann sofort als das zu erkennen, was er ist. Ich möchte wissen, wie jemand drauf ist, bevor er zur Tat schreitet.

Meinungsfreiheit ist ein präventiver Schutzmechanismus.

Nur durch die Artikulation der Gedanken lerne ich das Innere eines Menschen kennen und kann so rechtzeitig entscheiden, ob ich mich vor ihm schützen sollte oder von ihm lernen kann. Meinungsfreiheit nutzt dem Gehassten immer mehr als dem Hassenden.

Wenn es Leuten schlecht geht, flüchten sie. Manche flüchten in andere Länder, andere flüchten in Ideologien. Einige Länder und Ideologien sind gut, andere weniger. Wer das Äußern einer Meinung verbietet, sorgt lediglich dafür, dass die Meinung nur noch gedacht wird. Aber nur weil ich jemanden nicht mehr höre, heißt das nicht, dass er die Sache nicht mehr denkt. Die Meinung wird lediglich erst sichtbar, wenn sie sich zu einer Handlung entwickelt hat. Dann aber ist es oft zu spät.

Andere Meinungen auszuklammern, ist so effektiv wie das kleine Kind, das sich die Hände vor die Augen hält und glaubt, so sei die Gefahr verschwunden. Internetseiten zu löschen, im Glauben, man würde dadurch etwas verhindern, ist so produktiv, wie Bücher zu verbrennen.

Wer die Meinungsfreiheit einschränken will, verbrennt keine Bücher, sondern Gedanken.

Es gibt Menschen, die sind so frei von jedem Zweifel und so sicher, auf der richtigen Seite des Lebens zu stehen, dass sie Gewalt rechtfertigen oder billigend in Kauf nehmen, um ihre Gewissheit zu manifestieren. Jeder Mensch läuft Gefahr, in das Schussfeld dieser Selbstgerechtigkeit zu geraten.

„Wehret den Anfängen“ brüllen diese gerechten Putztruppen und meinen damit doch nur die Anfänge einer Zukunft, die sie aus ihrer Angst konstruieren. Aus Angst nehmen sie andere Menschen als Geisel ihrer Vermutung. Diese Angst ist die Wurzel des totalitären Denkens, die Gewalt über Gedanken als Präventivschlag ermöglicht.

Das Verbieten von Meinungen ist stets ein Präventivschlag. Kann so ein Präventivschlag gerechtfertigt sein?

Aus Worten werden Taten. Das stimmt. Aber Worte müssen nicht gesprochen werden, um zu Taten zu werden. Es reicht, wenn sie gedacht werden. Daher bringt es gar nichts, Taten dadurch verhindern zu wollen, dass man die Artikulation der Worte verbietet. Das Gegenteil ist sogar der Fall. Wer die Artikulation von gewissen Worten verbietet, verhindert dadurch nicht, dass die Worte zu Taten werden. Er verhindert jedoch, dass die Tat rechtzeitig erkannt und gebannt werden kann.

Nur wer die brutalen Gedanken hört, kann sich wehren. Das Verbieten von Worten bringt rein gar nichts! Der Mensch, der in den Augen eines anderen Menschen ein Schwein ist, bleibt für ihn ein Schwein, auch wenn er es nicht mehr sagen darf und auch das Messer in der Hose verschwindet nicht, wenn einem der Mund verboten wird.

Worte können zu Taten werden. Gerade deshalb müssen die Worte artikuliert werden dürfen.

Das Problem in der Zeit des Nationalsozialismus war nicht, dass „Der Stürmer“ zu erwerben war, sondern die Tatsache, dass sich die Nationalsozialisten zunächst die persönliche und später auch die staatliche Gewalt nahmen, andere Meinungen und Zeitungen zu verbieten, die ohne Probleme die Ideologie der NSDAP hätten entlarven können.

Die Nationalsozialisten nutzen nicht die Meinungsfreiheit, um Gewalt auszuüben, sondern sie nutzten Gewalt, um die Meinungsfreiheit zu attackieren.

Nichts fürchten jene, die Unrecht haben, mehr als die Meinungsfreiheit. Darum erklärten auch die Nationalsozialisten in ihrem 25-Punkte-Program unter Punkt 23:

„Wir fordern den gesetzlichen Kampf gegen die bewußte politische Lüge und ihre Verbreitung durch die Presse. Um die Schaffung einer deutschen Presse zu ermöglichen, fordern wir, Zeitungen, die gegen das Gemeinwohl verstoßen, sind zu verbieten. Wir fordern den gesetzlichen Kampf gegen eine Kunst- und Literaturrichtung, die einen zersetzenden Einfluß auf unser Volksleben ausübt und die Schließung von Veranstaltungen, die gegen vorstehende Forderungen verstoßen.“

Aufgrund des „Gemeinwohls“, Meinungen kriminalisieren, Veranstaltungen schließen, Bücher verbieten und Zeitungen abschaffen. Das ist die Gedankenwelt der Nazis.

Die Nazis erklärten laut, welche Meinungen sie für eine Gefahr hielten und welche Schriften für sie „entartet“ waren. Sie waren zudem sehr laut darin zu erklären, wie diese Gewalt zu stoppen sei.

Die Nazis erklärten Sprache zur Gewalt, nur um so dann gegen eben jene Menschen vorgehen zu können, die es wagten, so zu sprechen. Die Nazis unterstellten sprechenden Menschen Gewalt, nur um so ihre eigene, tatsächlich Gewalt gegen die Sprechenden als Notwehr zu tarnen. Die Nazis erklärten:

„LAUT: Warum zur Hass entarte Sprache echte Gewalt ist und wie wir sie stoppen können“

Was Hass ist, das bestimmten natürlich die Nazis selbst. Ein Staat, der sich das Recht nimmt, eine Meinung einzuschränken, weil sie Hass sei, der entscheidet auch darüber, wann eine Meinung Hass ist; und ein Staat nimmt sich dieses Recht mit den Mitteln, die ihm zur Verfügung stehen. Ein Staat, der die Meinung einschränkt, tut dies stets mit Waffengewalt, nämlich mit der Waffe des Staates und seinen bewaffneten Beamten.

Man sollte sich in Acht nehmen vor einem Staat, der im Namen des Friedens und der Liebe Meinungen einschränkt, denn dieser Staat neigt dazu, jeden Menschen zu einem hasssprechenden Kriegsaktivisten zu erklären, sobald er es auch nur wagt zu widersprechen.

In einer Demokratie wechseln sich Machtverhältnisse ständig. Jede Gruppierung kann an die Macht kommen. Auch Menschen mit unangenehmen Meinungen werden mal an entscheidende Positionen der Macht kommen. Ich möchte nicht, dass sie ein System vorfinden, das es ihnen ermöglicht, andere Meinungen einzuschränken oder zu verbieten.

Bei jedem Gesetz sollte man sich stets die Frage stellen, ob man wollen kann, dass dieses Gesetz auch gilt, wenn die politischen Gegner an der Macht sind. Wenn diese Frage mit Nein beantwortet wird, sollte man sich laut gegen dieses Gesetz aussprechen.

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Deutschlandfunk Kultur vs. Frau Hasenherz

Heute habe ich eine Diskussion zwischen Deutschlandfunk Kultur und Frau Hasenherz auf Twitter entdeckt, die es verdient, richtig viel Aufmerksamkeit zu bekommen.

Die Diskussion ereignete sich im Oktober 2022 und zwar im Rahmen der Frankfurter Buchmesse. Unter einem Tweet von Deutschlandfunk Kultur schrieb Simon Sahner, die Behauptung, es gäbe nur zwei Geschlechter, sei nicht nur keine Meinung, sondern auch biologisch falsch. Er erklärte, sich mit seinem Urteil auf „Wissenschaftler*innen“ zu beziehen, „die nachgewiesen haben, dass Geschlecht nicht binär strukturiert ist.“

Darauf stellte Frau Hasenherz eine einfache Frage, die Deutschlandfunk Kultur dazu veranlasste, Frau Hasenherz zu maßregeln und ihr mit einer Blockierung zu drohen. Es folgt nun das kurze Gespräch:

Frau Hasenherz: Wie wurdest Du gezeugt, Simon? Wieviele biologischen Geschlechter waren beteiligt?

Deutschlandfunk Kultur: Unterlassen Sie derartig respektlose Kommentare.

Frau Hasenherz: Könnten Sie mir kurz erklären, inwiefern es respektlos ist? Soweit ich weiß, zeugen zwei Geschlechter miteinander Kinder und nicht drei oder mehr. Ich tippe daher auf einen Logikfehler, (den ja gerade viele machen).

Deutschlandfunk Kultur: Sie haben gefragt, wie die Person gezeugt wurde und wie viele biologische Geschlechter beteiligt waren. Derartig persönliche Fragen haben hier keinen Platz.

Frau Hasenherz: Wir alle wissen, dass ein Mann und eine Frau beteiligt gewesen sein müssen. Wir alle wurden so gezeugt. Das ist doch kein Geheimnis und daher auch keine persönliche Information.

Deutschlandfunk Kultur: Letztes Mal: Halten Sie sich an unsere Kommentarregeln, andernfalls werden wir Sie blockieren.

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Wir waren jung!

Kein Kommentar.

(Foto: Tom Wolff)

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Nein, ich distanziere mich nicht!

Wenn mich jemand auffordert, mich von irgendwelchen Leuten zu distanzieren, dann sage ich: Nein, ich distanziere mich nicht und schon gar nicht auf Befehl!

Natürlich bin auch ich gegen vieles. Ich bin gegen Sexismus, Rassismus und Antisemitismus. Ich hasse es, wenn Araber diskriminiert werden, weil es Rassismus ist, aber ich unterstütze es, wenn der Islam kritisiert und verarscht wird, weil es Aufklärung ist. Ich hasse es, wenn die Existenz Israels negiert wird, weil es Antisemitismus ist, aber ich unterstütze es, wenn die Politik Israels kritisiert wird, weil es Aufklärung ist. Ich hasse es, wenn Gesetze gemacht werden, die Frauen an den Herd zwingen, weil es Sexismus ist, aber ich verteidige das Recht jeder Frau, selbst zu entscheiden, was sie tun möchte, weil das Aufklärung ist.

Ich bin nicht gegen eine Partei oder gegen einen Politiker, ich bin für eine Partei und für gewisse Politiker. Ich bin nicht gegen eine Religion, sondern für eine Gleichberechtigung aller Religionen und vor allem für das Recht, alle Religionen gleichermaßen verarschen zu dürfen. Ich bin nicht gegen ein Land, sondern für jedes Land, in dem jeder Bürger das Recht hat, unabhängig von der Religion, dem Geschlecht oder der sexuellen Orientierung frei und gleichberechtigt zu leben.

Ich muss mich nicht distanzieren, denn sobald ich mich nur klar und deutlich positioniere und sage, wofür ich bin, lebe, liebe und kämpfe, wird es genug Menschen geben, die erklären werden, dass sie sich deswegen von mir distanzieren müssen. Sie werden die übelsten Dinge über mich verbreiten. Sie werden ihrerseits Mauern hochziehen, um mich auszugrenzen. Warum soll ich ihnen dabei helfen? Warum soll ich meine Kraft vergeuden und Mauern bauen, die eh gebaut werden?

Ich distanziere mich nicht. Ich nähere mich.

Ich sage eher, was ich mag, wofür ich mich bewege und nicht so sehr, was ich hasse und wogegen ich stehe. Fordere mich nicht auf, mich zu distanzieren. Ich stehe nicht vor einem Gericht. Das Leben ist kein Gericht, in dem man steht. Das Leben ist ein Ort, in dem man sich bewegt und jeder Mensch entscheidet die Richtung selbst und ob er vorgefundene Wege nimmt oder sich in die Wildnis schlägt.

Schau Dir an, wofür und wohin ich mich bewege und entscheide, ob Du ein paar Schritte mit mir gehen möchtest.

Ich definiere mich aber nicht durch Ausgrenzung, sondern durch Bekenntnisse. Wenn eine Masse von Menschen sich formiert, nicht etwa um zu erklären, wofür sie sind, sondern wogegen sie sind, dann ist der gemeinsame Nenner dieser Menschen nicht etwas konstruktives, sondern etwas destruktives.

Ich bewerte Menschen nicht danach, gegen was sie sind oder von wem sie sich distanzieren, und vor allem bewerte ich Menschen nicht danach, was sie sagen, sondern danach, was sie tun.

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