Dem Corona-Virus zum Trotz gibt es meinen Vortrag „Der Nathan-Komplex“ nun auch online. Nächster Termin: Montag, 26. April 2021 um 19 Uhr.
Sie sitzen sicher daheim und können live meinem Vortrag folgen, Fragen stellen und in ein Gespräch eintauchen. Sollten Sie dem Vortrag folgen wollen, klicken Sie einfach auf diesen Link:
Der „Nathan-Komplex“ handelt von der zweitausend Jahre alten Kulturgeschichte der christlich-jüdischen Beziehung und durchleuchtet dabei besonders drei jüdische Figuren, die das Abendland geprägt haben: Jesus, Shylock und Nathan.
„Mit Humor und viel Einfühlungsvermögen versteht es Gerd Buurmann, die Dinge auf den Punkt zu bringen, den Menschen zu vermitteln, sie zum Denken anzuregen. Wir schätzen seine Arbeit, sein Engagement sehr.“ (Abraham Lehrer, Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland)
„Buurmann ist ein scharfsinniger Beobachter des Homo Politicus. So muss Herzensbildung, so muss Wahrheit sein.“ (Sandra Kreisler, Musikerin und Künstlerin)
„Rhetorisch gut strukturiert schaffte Gerd Buurmann es, das komplizierte Thema Antisemitismus auf eine so eingängige und anschauliche Art und Weise darzulegen, dass man in den Gesichtern seiner Zuhörer förmlich sehen konnte, wie sie von Buurmanns Worten zum Nachdenken angeregt wurden.“ (Marc Neugröschel, Hebrew University, Jerusalem)
Im Jahr 321 wird die Jüdische Gemeinde in Köln erstmals schriftlich erwähnt.Das Jahr 2021 ist somit das Jubiläumsjahr 1700 Jahre schriftliche Erwähnung des Judentums am Rhein.
Gerd Buurmann präsentiert in diesem Jubiläumsjahr eine ganz besondere Stadtführung.
Da in Deutschland in den ersten Monaten des Jahres 2021 keine Stadtführungen draußen stattfinden dürfen, geht Gerd Buurmann alleine durch Köln und lädt Sie ein, ihn via Zoom von Ihrem Wohnzimmer aus zu begleiten, während er viele spannende Geschichten über das jüdische Köln erzählt.
„Schalom und Alaaf“ Ein Spaziergang durch das jüdische Köln mit Gerd Buurmann am So, 18. April 2021 um 16 Uhr.
Welcher jüdische Komponist aus Köln wird jeden Tag vom Glockenspiel des Kölner Rathausturms gespielt? Welcher jüdische Bankier aus Köln führte im Jahr 1824 den Rosenmontagszug als Prinzessin Venetia an? Welcher jüdische Dichter aus Düsseldorf schrieb ein Gedicht über die ewige Baustelle Kölner Dom? Diese und viele weiteren Fragen beantwortet Gerd Buurmann auf seiner humorvollen Reise durch das jüdische Köln. Es gibt viel zu entdecken!
„Mit Humor und viel Einfühlungsvermögen versteht es Gerd Buurmann, die Dinge auf den Punkt zu bringen, den Menschen zu vermitteln, sie zum Denken anzuregen. Wir schätzen seine Arbeit, sein Engagement sehr.“ (Abraham Lehrer, Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland)
„Heute Macbeth, morgen Jago, übermorgen Kermit, der Frosch. Gerd Buurmann (1976 im Emsland geboren) ist einer der vielseitigsten Künstler in Köln.“ (Barbro Schuchardt von der Kölnischen Rundschau)
„So kam Wahlkölner und Multitalent Gerd Buurmann auf die Idee, virtuelle Touren im „Zoom“-Format anzubieten. Mit der Kamera besucht er Plätze des einstigen und heutigen jüdischen Lebens in Köln, und der Zuschauer ist vom heimischen Wohnzimmer aus live dabei. Die Resonanz auf die ersten Termine fiel durchweg positiv aus. Statt einfach trockene Fakten „herunterzubeten“, sind seine Touren Darbietungen im Stil eines Straßentheaters, gleichermaßen unterhaltsam wie informativ.“ (Daniela Abels, Kölnische Rundschau, 30. Januar 2021)
„Gerd Buurmanns Führungen sind nicht nur sympathisch, kurzweilig also besonders unterhaltend, sie sind auch reichlich gespickt mit wertvollen Hinweisen geschichtlicher Zusammenhänge.“ (Martin Fischer, Teilnehmer)
Jeden Donnerstag erscheint eine Folge des Podcasts Aethervox Ehrenfeld von Christian Schneider. Jeden Donnerstag heißt es: „Gossip, Rants und Lebenshilfe. Aus Köln.“
Hier gibt es alle frei verfügbaren Folgen mit Gerd Buurmann:
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gerdbuurmann@hotmail.de
016098520957
Alles Liebe
und Danke für Ihre Unterstützung,
Gerd Buurmann
Gerd Buurmann und Bernd Gast im Gespräch mit sich selbst.
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Humans are beings who are aware of their mortality. Humans are animals with morals. Humans are creatures who can invent worlds and create art. Humans make laws and throw parties. Humans experience community and measure themselves against each other. They laugh, sing, dance and bawl. They hug, cuddle, scuffle, wrestle and fight. People want to feel life. They want to get out. People want to make an impression. They want to let go sometimes and rule sometimes. People are free.
Freedom is dangerous.
The human species is a lout. The more anyone is forced to do something, no matter how right and important it may be, the will to resist increases, especially if measures suppress primeval human behavior.
I love freedom. It allows me to be a privatized communist who tries to be a just person. I rejoice when I succeed and I’m irritated when I fail. But when I’m imposed upon, when I’m declared to be a problem, a sense of resistance arises in me.
Of course, rules are needed to maintain a social community, but when the rules become inhumane, when the human being becomes the problem, either everything breaks down or oppression increases.
There are those who’ve lost their livelihoods during this state of emergency, whose relationships have been ruined and whose children are suffering depression. The crisis leaves behind desperate people who cannot eat cake in their home offices because there is already a shortage of bread. There are people for whom the soccer stadium, the theater, the pub or the club were vital distractions, and a social form of stress relief and anger management. All of those venues are closed.But, people need diversions. If they are deprived, they will devise their own diversions. They will go out on the streets.
When people feel the roof is falling on their heads, they will leave their homes. When they are at the end of their ropes, they will break the quarantine rules. They don’t need punishment. Nor do they need moral lectures from people who can afford wine in a crisis especially when they themselves are up to their necks in deep water.
Some can afford the lockdown. Many can’t.
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Überall in Europa erhebt sich tanzender Widerstand gegen die autoritären Maßnahmen zur Bekämpfung des Coronavirus. Menschen versammeln sich, um gemeinsam das Lied „Danser encore“ von HK zu singen und dazu zu tanzen. Tapfer im Nirgendwo präsentiert eine deutsche Übersetzung.
Wir wollen wieder weiter tanzen! Sehen, wie unsere Gedanken unsere Körper umschlingen. Verbringen wir unser Leben in Akkordfolgen.
Wir sind Zugvögel, weder zähmbar, noch brav. Wir schwören keine Treue, im Morgengrauen und unter allen Umständen kommen wir, um die Stille zu brechen.
Und wenn am Abend im Fernsehen der gute Herr König gesprochen hat, gekommen, um das Urteil zu verkünden, sind wir respektlos, aber immer mit Eleganz.
Auto-U-Bahn-Arbeit-Konsum, Selbstattest, eigenhändig unterschrieben, verschreibungspflichtige Absurdität. Und wehe dem, der denkt. Und wehe dem, der tanzt.
Jede autoritäre Maßnahme, jeder üble Beigeschmack von Sicherheit, löst unser Vertrauen in Luft auf. Sie sind so beharrlich, im Einschränken unseres Bewusstseins.
Lasst uns nicht beeindruckt sein von all diesen unvernünftigen Leuten, diesen Verkäufern der Angst im Überfluss, diesen Ängstlichen bis zur Schamlosigkeit. Wisst, wie wir sie auf Distanz halten.
Für unsere geistige Gesundheit, sozial und für die Umwelt, für unser Lächeln, unsere Intelligenz, seien wir nicht ohne Widerstand die Instrumente ihres Wahnsinns.
Text im Original:
Nous on veut continuer à danser encore Voir nos pensées enlacer nos corps Passer nos vies sur une grille d’accords Oh, non non non non non non Nous on veut continuer à danser encore Voir nos pensées enlacer nos corps Passer nos vies sur une grille d’accords
Nous sommes des oiseaux de passage Jamais dociles ni vraiment sages Nous ne faisons pas allégeance À l’aube en toutes circonstances Nous venons briser le silence
Et quand le soir à la télé Monsieur le bon roi a parlé Venu annoncer la sentence Nous faisons preuve d’irrévérence Mais toujours avec élégance
Nous on veut continuer à danser encore Voir nos pensées enlacer nos corps Passer nos vies sur une grille d’accords Oh, non non non non non non Nous on veut continuer à danser encore Voir nos pensées enlacer nos corps Passer nos vies sur une grille d’accords
Auto-métro-boulot-conso Auto attestation qu’on signe Absurdité sur ordonnance Et malheur à celui qui pense Et malheur à celui qui danse
Chaque mesure autoritaire Chaque relent sécuritaire Voit s’envoler notre confiance Ils font preuve de tant d’insistance Pour confiner notre conscience
Nous on veut continuer à danser encore Voir nos pensées enlacer nos corps Passer nos vies sur une grille d’accords Oh, non non non non non non Nous on veut continuer à danser encore Voir nos pensées enlacer nos corps Passer nos vies sur une grille d’accords
Ne soyons pas impressionnables Par tous ces gens déraisonnables Vendeurs de peur en abondance Angoissants, jusqu’à l’indécence
Sachons les tenir à distance Pour notre santé mentale Sociale et environnementale Nos sourires, notre intelligence Ne soyons pas sans résistance Les instruments de leur démence
Nous on veut continuer à danser encore Voir nos pensées enlacer nos corps Passer nos vies sur une grille d’accords Oh, non non non non non non Nous on veut continuer à danser encore Voir nos pensées enlacer nos corps Passer nos vies sur une grille d’accords.
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einen Bericht aus Amerika haben Sie wie folgt überschrieben:
„In der Nähe von Minneapolis hat ein Polizist den 20-jährigen Afroamerikaner Daunte Wright bei einer Verkehrskontrolle getötet.“
Da Sie sich für eine gendergerechte Sprache stark machen, darf ich fragen, warum Sie einfach so angenommen und behauptet haben, die Person, die geschossen hat, sei männlich gewesen? Es war eine Polizistin!
Darf ich zudem fragen, warum sie die Hautfarbe zum Thema machen?
Da Sie es aber tun, darf ich fragen, welche Hautfarben die Polizist*innen haben, die ihn festgenommen hatten? Welche Hautfarbe hatte der Polizist, der ihn aus dem Auto zog?
Aber die wichtigste Frage ist: Warum ist Ihnen das alles so wichtig, dass Sie es in die Überschrift gepackt haben?
Martin Luther King Jr. sagte einst:
„Ich habe einen Traum, dass meine vier kleinen Kinder eines Tages in einer Nation leben werden, in der sie nicht wegen der Farbe ihrer Haut, sondern nach dem Wesen ihres Charakters beurteilt werden.“
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Seit November 2020 ist der Spielbetrieb an den Theatern in Deutschland eingestellt. Schon davor waren die Spielstätten über Wochen geschlossen. Sie durften nur für einige Zeit unter starken Einschränkungen und Auflagen, sowie mit deutlicher Reduzierung des Publikums öffnen.
Seit über einem Jahr gibt es in Deutschland kein echtes Theaterleben mehr.
Johannes B. ist Bühnenschauspieler und von dem Berufsverbot für Theater besonders betroffen. Daher organisiert er regelmäßig Demonstrationen in Köln, auf denen er sich kritisch mit den Maßnahmen auseinandersetzt, die von den deutschen Regierungen zur Bekämpfung des Coronavirus‘ erzwungen werden. Über die inhaltliche Ausrichtung sagt er:
„Die Verhältnismäßigkeit der Maßnahmen mit dem, was tatsächlich geschieht, da ist eine große Kluft zwischen. (…) Es gilt die Unschuldsvermutung. Und es ist nunmal mein Körper und wenn ich sage „Nein“, dann hat mir da niemand dran rumzufummel, weder mit einem Läppchen, noch mit einer Spritze.“
Über die Atmosphäre auf den Demonstrationen, auf denen er sich seit Monaten befindet, sagt er:
„Bei uns geht es ganz und gar friedlich zu. Die Demos sind angemeldet. Wir haben eigentlich einen ganz guten Kontakt zur Versammlungsbehörde, auch zu den Polizisten vor Ort, das ist ganz friedlich. (…) Es tragen auch alle diese Tücher im Gesicht, außer sie haben Atteste. Das wird dann auch immer kontrolliert. Also alles ist, wir machen es so geschmeidig, diesen ganzen Irrsinn und Wahnsinn machen wir so geschmeidig mit, wie das irgendwie geht. (…) Die Herzenswärme, die da ist, die lässt mich ganz gut wieder, wie sagt man, Resilienz finden, also wieder Steh-auf-Männchen sein, die Herzenswärme unter den Menschen. Die Menschen dort sind so friedlich. Was immer in der Tagesschau kommt, ist, sage ich, inszeniert. Die großen Demos, es ist so eine schöne, stärkende Atmosphäre.“
Diese Beschreibung beißt sich mit manchen negativen Aussagen über die sogenannten „Querdenker“. Diese jedoch sind ihrerseits oft recht einseitig, bewertend und ideologisch gefärbt. Es herrscht ein großes Misstrauen.
Persönlich bin ich bisher an den Kölner Demonstrationen gegen die geltenden Anti-Corona-Maßnahmen immer nur zufällig vorbeigekommen. Manchmal blieb ich stehen und hörte zu, wenn es mir meine Zeit ermöglichte. Es sind Demonstrationen im Stil des offenen Dialogs, bei denen so ziemlich jeder Mensch, der etwas sagen oder präsentieren möchte, das Mikrophon bekommt. Dies führt dazu, dass es Wortmeldungen aus den unterschiedlichsten politischen Lagern gibt. Ich habe sowohl Beiträge gehört, von denen ich was gelernt habe, als auch welche, bei denen ich nur den Kopf schütteln konnte. Bei einigen Wortmeldungen wurde ich sogar wütend und wenn ich eine Aussage gar nicht mehr ertragen konnte, habe ich den Platz verlassen.
Es ist im Grunde wie bei einer typischen Talksendung im Fernsehen. Da bin ich auch immer mindestens bei einem Gast völlig anderer Meinung. Nicht selten schüttele ich sogar über die Moderation den Kopf. Immer öfter schalte ich ganz einfach weg, so wie ich eben einfach einen Platz verlasse.
Am 10. April 2021 verließ auch der Schauspieler Johannes B. den Platz einer Demonstration auf dem Rudolfplatz in Köln, allerdings nicht freiwillig.
Es war eine Demonstration, bei der unter hundert Demonstrierende anwesend waren, was vermutlich dem Regenwetter geschuldet war. Der Regen war jedoch nicht der Grund für Johannes B. zu gehen. In einem Interview bei „Der heiße Brei“ erklärt er den Grund:
„Es kamen also zwei Ordnungsamtler auf mich zu und forderten, mein Attest einzusehen. Ich trage keine Maske aus gesundheitlichen Gründen. Das ist gut belegt. Es gibt da überhaupt keinen Zweifel dran und ich hatte ein gültiges Attest; ich sage, ich habe immer noch ein gültiges Attest, denn die Kurzversion ist: Es wurde konfisziert. Das Ordnungsamt hat es eingeleitet. Die Polizei hat sich da, wie ich meine, zum Büttel machen lassen, aber das müssen die Menschen vor Ort selbst erkennen. Die Menschen vor Ort kennen mich gut, weil sie mich auch bei meinen Demos, wenn ich das leite, sehr gut beobachten. Das weiß ich. Plötzlich war dann mein Attest futsch. Ich bekam von irgendjemandem, den ich nicht kannte, einen blauen Durchschlag und eine Asservatennummer. (…)
Ich hatte vorher schon durch das Mikro gehört, jemand erzählte durch das Mikro, dass ihm gerade sein Attest konfisziert worden ist. Dann sagte ich zu den Ordnungsamtlern, zu Mann und Frau waren das, sehr große Menschen, ich bin nicht so groß, aber für mich sind sie sehr groß und sagte: „Ich habe gehört, das sie die Atteste konfiszieren. Das möchte ich nicht. Ich brauche dieses Attest um zum Beispiel im Supermarkt meine Lebensmittel zu kaufen.“ Und dann nickten beide und sagten: „Ja, wir möchten es nur sehen.“ Das war eine glatte Lüge. Das weiß ich heute.
Der eine drehte sich mit meinem Attest nach hinten weg, vom Ordnungsamt ging zur Polizei, die zahlreich vertreten war. Die Andere hatte mein Personalausweis in der Hand und dann bekam ich das Attest nicht wieder, denn sie hatten mit Blick auf den Namen des Arztes schlichtweg entschieden, das Attest sei ein Beweismittel in einem Strafverfahren gegen meinen Arzt. (…)
Dann war das Attest futsch. Es war hochgradig demütigend, insbesondere schlimm, weil mich Teile der Polizistinnen und Polizisten wirklich seit November mindestens kennen, seit ich die Demos am Heumarkt leite und wissen, dass ich jede Demonstration mit dem Satz beginne: „Ich begrüße alle Menschen hier auf dem Heumarkt, ausdrücklich alle!“ Und ich meine immer alle. Ich meine alle Ordungsamtler, alle Polizisten, alle Teilnehmer, alle Passanten. Ich begrüße immer aller Menschen auf dem Heumarkt und sage auch immer wieder während meiner Moderation: „Wir wuppen das Ding hier immer gemeinsam.“ Und zwar meine ich damit die ganze Coronakiste.
Wir machen das hier gemeinsam. Es geht nicht darum, einander auszuschließen, in Konflikt zu geraten, also Konflikt in dem Sinne, dass wir einander bekriegen. Sondern es geht darum, diesen Auftrag, den wir ja hier nun durch das Leben gestellt bekommen haben, friedlich gemeinsam zu lösen. Da hat sich in den Monaten viel Vertrauen meinerseits auch aufgebaut und das wurde gestern massiv erschüttert. (…)
Ich blieb dort stehen. Ich meine, es war annähernd eine halbe Stunde, sollte mich nicht vom Fleck rühren. Es war also richtig kalt. Ich machte so ein paar Schritte hin und her, aber ziemlich auf dem Fleck. Dann wurde ich angeraunt: „Bleiben Sie stehen!“ „Jetzt ist aber gut hier.“ Und dann habe ich Platzverweis bekommen, denn ich hatte ja kein gültiges Attest mehr bei mir. (…)
Das Attest wurde mir entwendet und dann wurde mir gesagt: „Sie haben kein Attest. Sie müssen gehen.“ Punkt. Und dann stand ich da. Und weil es mein Naturell ist, die Sache nicht weiter zu eskalieren, sondern grundsätzlich den Menschen auch in der Uniform zu erkennen, habe ich es nicht eskaliert, sondern habe schlichtweg dem Menschen, der mich dort am Besten beobachtet hat über die Monate, habe ihm schlichtweg gesagt, warum ich mein Attest denn habe und er hat das gehört. Er hat mich verstanden. Und im Moment hatte ich das Empfinden, da sehe ich einen Mann, der noch ein paar Jahre älter ist als ich, aber ähnlich meines Alters, der irgendwann mal zur Polizei gegangen ist, um zu schützen. Das glaube ich dem komplett. Der ist zur Polizei gegangen, um bei den Guten zu sein. Und der hat im Moment verstanden, er schützt die Bösen.
So klar müssen wir es benennen. Denn was hier geschieht, das ist Rechtsbruch, der unfassbar ist. Alles, was um diese Maskenproblematik geht, dass Kindern diese Tücher ins Gesicht gezwungen werden. Vor zwei Jahren wäre das noch als Kindesmisshandlung aufgenommen worden, also da wären Eltern den Kindern weggenommen worden. Heute wird es durch, tja, seltsame Kräfte in der Welt als gut benannt. Also den Mann, da bin ich mir sicher, den habe ich als Menschen erreicht, aber ich weiß nicht, welche Konsequenzen er zieht.
Der Platzverweis geht nur von der Polizei aus. Sie machen das als Amtshilfe. Deshalb sage ich, sie machen sich da, meines Erachtens, zum Büttel, denn dieses Ordnungsamt ist hochbewaffnet. Die haben diese Elektroschocker im Halfter. Die kratzen auch gerne am Halfter rum. Die benehmen sich wie Polizei. Die stehen da rum, kommen immer zu nah, also sie sind immer auf dieser, auch jenseits von Corona wäre das zu nah. Du stehst in der Intimsphäre eines dir unbekannten. Das tust Du nicht. (…)
Dann wurde ich vor die Auswahl gestellt, also entweder ich gehe selbst, ich erhalte einen Platzverweis oder, wenn ich den nicht befolge, dann komm ich ins Gefängnis. Und dann sagte ich: „Vielen Dank. Ich bin entsetzt.“ Ich habe mehrfach gesagt: „Ich bin entsetzt.“ Dann sagte er zu mir: „Kommen Sie mal runter. Ich kenne Sie doch ganz anders.“ Und ich: „Ich bin aber entsetzt. Das dürfen Sie hören. Mein Herz schlägt ruhig, aber ich bin richtig entsetzt, fassungslos. Das sollen Sie hören!“ Und das hat er. Das haben auch die anderen. Aber das Ordnungsamt zeichnet sich immer dadurch aus, wenn es menschlich wird, dann rennen die weg. Das halten die nicht aus.“
Eine weitere Teilnehmerin erklärte auf Nachfrage:
„Mir wurde mein Attest schon aus der Hand gerissen, mein Mann und ich voneinander separiert, usw. Horror! Wenn ich jetzt Polizei oder Ordnungsamt sehe, dann sehe ich zu, dass ich Land gewinne, und das trotz gültigem Attest!“
Die Schilderungen wurde an die Polizei in Köln geschickt. Sobald eine Stellungnahme vorliegt, wird sie hier veröffentlicht:
„Vielen Dank für Ihr Interesse an der Arbeit der Polizei Köln. Ihre Anfrage beantworte ich Ihnen wie folgt:
Das besagte Attest wurde aufgrund von Ermittlungen des Kriminalkommissariat 51 der Polizei Köln, wegen des Verdachts der Ausstellung unrichtiger Gesundheitszeugnisse, sichergestellt/beschlagnahmt. Für weitere Informationen bitte ich Sie, sich – aufgrund der Pressehoheit – an die Staatsanwaltschaft Köln zu wenden.“
Die Schilderungen wurde ebenfalls an die Staatsanwaltschaft Köln geschickt. Sobald eine Stellungnahme vorliegt, wird sie hier veröffentlicht:
(Die Polizei hat sich telefonisch gemeldet und erklärt, die Staatsanwaltschaft habe gebeten, dass die Polizei das mit mir klärt.
Der Polizist am Telefon erklärte mir, das Attest sei eingezogen worden, weil gegen den ausstellenden Arzt ermittelt werde. Auf die Frage, warum die Person des Platzes verwiesen wurde, obwohl noch kein Vergehen bewiesen sei und somit doch eigentlich die Unschuldsvermutung gelten müsste, erklärte der Polizist, es sei eine besondere Ausnahmesituation aufgrund von COVID und daher müsse besonders entschieden vorgegangen werden. Das sei, so erklärte er mir, seiner Meinung nach auch im Sinne der Bürgerschaft.
Auf die Frage, was denn die Polizei gemacht hätte, wenn der Betroffene das Attest nicht in altmodischer Form auf Papier, sondern in digitaler und rechtsgültiger Form auf seinem Handy gehabt hätte, so wie man heute auch seinen Personalausweis digital mit sich führen kann, vermutete die Polizei, dass es dann wohl nicht so einfach gewesen wäre, das Attest einzuziehen.
Auf meine Frage, ob es nicht schwierig sei, es aus gesellschaftlicher Angst vor einem Virus mit den Grundrechten vielleicht nicht ganz so genau zu nehmen, erklärte der Polizist, dass diese philosophischen Abwägungen wichtig seien, er aber versichern könne, dass die Polizei immer im Rahmen der Rechtmäßigkeit handeln würde.
Auf die Frage, warum die Situation gerade mit einem Menschen eskalieren musste, der der Polizei als außerordentlich kooperativ bekannt ist, erklärte der Polizist, dies werde nach Möglichkeit schnell auch mit der betreffenden Person geklärt.)
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Bei der Sat1-Show „Promis unter Palmen“ hat ein offensichtlich sehr angetrunkener, wenn nicht gar rotzbesoffener Marcus Prinz von Anhalt erklärt, in seinen Augen seien homosexuelle Männer „ekelig“, „unnormal“ und „abartig“.
Die Künstlerin und Drag-Queen Katy Bähm (bei Facebook Böhm) ist wie der Prinz von Anhalt ebenfalls Teilnehmerin bei „Promis unter Palmen“. Sie erklärt, die Aussage vom Prinzen sei von Sat1 geschnitten worden und er habe konkret folgendes gesagt:
„Schwule sind eklig. Euch sollte man die Schwänze abschneiden. In anderen Ländern werdet ihr zurecht umgebracht.“
Lieber Marcus Prinz von wo auch immer,
ich komme aus einer Familie, bei der noch die Urgroßeltern zum Gesinde gehörten. Daher von Gesinde zu Adel: Ganz nüchtern möchte ich fragen, wie Sie es finden, wenn jemand sagen würde:
„Adelige sind eklig. Euch sollte man die Köpfe abschneiden. In anderen Ländern wurdet ihr zurecht umgebracht.“
Was meinen Sie? Klingt das gut in Ihren adeligen Ohren?
Man sagt ja immer, „Adel verpflichtet“. Bei Ihren Aussagen sehe ich jedoch, dass es im Keller beim Gesinde anständiger zugeht als beim Adel.
Ich bin mal wieder richtig froh, in einer demokratischen Republik zu leben und liebe eine Drag Queen deutlich mehr als einen Dreck Prinzen.
Hochachtungsnüchtern,
Bürger Gerd Buurmann
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Gerd Buurmann und Bernd Gast im Gespräch mit sich selbst.
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Dirk Gebhardt ist einer der hinreißendsten und komischsten Menschen, die ich kenne. Am 27. März 2021 fiel bei ihm ein Corona-Schnelltest positiv aus. Für Tapfer im Nirgendwo schreibt er nun sein Corona-Logbuch. Klicken Sie hier für Teil 3.
Logbuch einer Erkrankung – Sternzeit 080432,7
Wie zuletzt berichtet wollte das Gesundheitsamt meine Kontaktpersonen benannt bekommen. Dafür verwies man mich auf die Seite www.rhein-sieg-kreis.de. Dort kann man dann auf „Kontaktpersonen melden“ gehen und los geht es. Erst muss man versichern, nicht zu lügen und auch die Datenschutzhinweise zu lesen.
Dann erst muss man versichern, getestet worden zu sein. Dann möchte der Kreis Daten von mir als Erkranktem und zwar Name, Adresse, Telefonnummer und Geschlecht, (ja, divers ist eine wählbare Option).
Nachdem man das angegeben hat, fragt das Formular noch viele andere Dinge ab.
Danach wird man nach den Kontaktpersonen befragt. Es wird von mir verlangt, die folgenden Felder auszufüllen:
Und noch diese Informationen:
Ich verstehe ja das Ansinnen des Gesundheitsamts, dass die Kontaktpersonen identifiziert werden müssen, aber dass das alles Pflichtfelder sind, das wundert mich doch sehr. Ich weiß doch die Privatadresse meiner Arbeitskolleg*innen gar nicht. Das geht mich auch nichts an. Habe ich überhaupt die Befugnis, diese Daten zu erheben und rauszugeben?
Kurz frage ich mich, ob ich jetzt spontan Außendienstmitarbeiter beim Einwohnermeldeamt geworden bin. Verlangen die tatsächlich von mir, diese Daten zu erheben? Das kann ja nicht sein. Aber wenn ich nicht alle Pflichtfelder ausfülle, lässt mich das Formular nicht weiter machen. Also entweder ein vollständiger Datensatz oder es geht nicht weiter. Da bin ich als alter Datenschutzfreund doch einigermaßen verwundert.
Fragen wir doch mal beim mir als Ansprechpartner genannten Bürgertelefon nach. Die werden es ja wissen, denke ich mir.
Erster Anruf am 31.03.2021 15:00 Uhr: „Leider sind alle Mitarbeiter im Gespräch – bitte rufen Sie später wieder an.“
Zweiter Anruf, auch 31.03.2021 16:15 Uhr: „Leider sind alle Mitarbeiter im Gespräch – bitte rufen Sie später wieder an.“
Die Anrufe drei bis vierundzwanzig (Sie ahnen es sicher bereits): „Leider sind alle Mitarbeiter im Gespräch – bitte rufen Sie später wieder an.“
Osterpause. Wenn der Herr am Kreuz sterben und wiederauferstehen kann, wird sich die Pandemie ja bitte auch mal zurückhalten können. Es wird erstmal nicht gearbeitet, am Bürgertelefon!
Anrufe 25 – 36 verliefen bislang nicht anders als zuvor. Oh doch, am Donnerstag wechselte die Ansage zu: „Leider sind alle Mitarbeiter im Gespräch. Sie finden viele Informationen auch auf der Seite des Rhein Sieg Kreises.“ (Wir erinnern uns, dort wurden die Fragen aufgeworfen, die ich gerne beantwortet haben wollte.)
Mittlerweile habe ich ein bisschen das Gefühl, dass mir der berühmte Passierschein A38 fehlt und ich stelle mir vor, dass im Bürgertelefon lediglich zwei stattliche Damen sitzen, Gisela und Barbara, die erstmal genüsslich ein Stück Bienenstich verspeisen und auf das klingelnde Telefon mit folgendem Satz reagieren: „Gisela, wir sind in einer Pandemie und nicht auf der Flucht! Der Bienenstich geht bitte vor!“
Ich bin frustriert.
Fortsetzung folgt!
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Stell’ Dir vor, ich hätte einen COVID-19 Test gemacht und der Befund wäre negativ. Jetzt stehe ich vor Dir und sage Dir, dass ich COVID-19 negativ bin. Ich sage Dir aber auch, dass ich Dir den Befund nicht zeigen möchte, weil ich nicht in einer Welt leben möchte, in der ich beweisen muss, dass ich ungefährlich bin. Würdest Du mir glauben? Würdest Du mich rein lassen? Vertraust Du mir?