Die öffentlich-rechtlichen Hofnarren

Satire, die von staatlichen Mitteln subventioniert wird und mögen diese Mittel auch noch so indirekt fließen, ist niemals Satire, sondern immer Propaganda.

Mit jeder staatlichen Förderung und mag sie noch so gut gemeint sein, erklärte der Staat, dass der subventionierte Satiriker es wert ist, vom Zwang des Marktes befreit zu werden, um an den Hof berufen zu werden. Alle anderen Satiriker jedoch müssen sich weiterhin auf dem Markt behaupten, der allerdings durch die Förderung des Staates für die nichtgeförderten Satiriker brutalisiert wurde, da sie nun mit Satirikern konkurrieren müssen, die einen vom Staat ermöglichten Vorsprung haben.

Da kein Staat alle Satiriker fördern kann, darf er gar keine Satiriker fördern. Nur durch Neutralität und ein komplettes Heraushalten bei jeglicher Form der Bevorteilung von gewissen Humoristen kann der Staat für Gleichberechtigung sorgen. Es darf nicht sein, dass nur ein paar Satiriker vom Staat bewaffnet werden, während sich die anderen Narren unbewaffnet auf dem Feld des Humors behaupten müssen.

Der Staat darf sich keinen Satiriker zum königlichen Ritter wählen.

Alle Satiresendungen der öffentlich-rechtlichen Anstalten sind letztendlich Popaganda. Wer auf ARD und ZDF Witze reißt, ist ein Hofnarr.

Historisch gesehen hielt sich der Hof einen Hofnarren als vermeintlichen Vertreter des Volks gegen den Herrscher. Im Mittelalter war er oft der Einzige, der den Monarchen ungestraft kritisieren und verspotten durfte. Allerdings wurde der Hofnarr nicht vom Volk gewählt und war daher kein Vertreter des Volkes. Er war lediglich das Bild, das sich der König vom Volk machte.

In Deutschland lacht das Volk nach der Pfeife des Hofnarren.

In manchen Satiresendungen der öffentlich-rechtlichen Anstalten werden gewöhnliche Bürgerinnen und Bürger vorgeführt und veralbert. Das alles ist kein Problem. Auch auf privaten Sendern und in anderen Medien wird sowas gemacht. Dort werden vorgeführten und veralberten Menschen jedoch nicht dazu gezwungen, für diese Behandlung auch noch zu bezahlen. Die öffentlich-rechtlichen Sender zwingen somit die angegangene Menschen dazu, die mediale Waffe zu finanzieren, mit der sie attackiert werden. Zu fürchten haben diese Sender nichts, denn die konfrontierten Personen verfügen gar nicht über die medialen Mittel, sich effektiv verteidigen zu können. Der Sender ist stärker. Dafür sorgt der Staat. Der Rundfunkbeitrag finanziert somit die Angreifer, nicht die Angegriffenen.

Die öffentlich-rechtlichen Angreifer tragen eine Narrenkappe.

Ein Hofnarr ist ein Narr mit Macht. Die Verballhornen der Macht ist jedoch eines der wichtigen Themen eines jeden Narren. Mediale Reichweite ist Macht. Je mehr Reichweite ein Narr hat, umso mächtiger ist er. Wer die Macht hat, Teil des Sprachrohrs der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten zu sein, bekommt dadurch extrem viel Reichweite.

Durch das öffentlich-rechtliche System werden Megafone an ausgewählte Narren verteilt, die dann dadurch Millionen Follower auf Twitter, Facebook, Instagram und anderen sozialen Netzwerken generieren können und dadurch ihre Macht ausbauen. Wer eine solche Macht innehat, kann damit anderen Menschen empfindlich schaden. Diese Macht zu missbrauchen, ist für Narren, die etwas in der Gesellschaft bewegen oder verändern wollen, sehr verführerisch.

Wenn der Narr mächtig wird und die Mächtigen närrisch, wird es gefährlich.

Wenn ich ein Produkt nicht mag, muss ich es nicht kaufen. An die Gesetze des Staates jedoch muss ich mich halten. Am logischen Ende jeder staatlichen Forderung befindet sich die Waffe. Das letzte Mittel jeder staatlichen Forderung ist die Gewalt. Durch den Rundfunkstaatsvertrag werden Menschen mit Waffengewalt gezwungen, gewisse Narren zu finanzieren. Wären diese Hofnarren wirklich so gut, man müsste mich nicht mit staatlicher Gewalt dazu zwingen, diesen Narren Geld zu geben. Ich würde es freiwillig tun, weil sie mich zum Lachen bringen.

Über tapferimnirgendwo

Als Theatermensch spiele, schreibe und inszeniere ich für diverse freie Theater. Im Jahr 2007 erfand ich die mittlerweile europaweit erfolgreiche Bühnenshow „Kunst gegen Bares“. Als Autor verfasse ich Theaterstücke, Glossen und Artikel. Mit meinen Vorträgen über Heinrich Heine, Hedwig Dohm und dem von mir entwickelten Begriff des „Nathankomplex“ bin ich alljährlich unterwegs. Und Stand Up Comedian bin ich auch. Mein Lebensmotto habe ich von Kermit, dem Frosch: „Nimm, was Du hast und flieg damit!
Dieser Beitrag wurde unter Deutschland, Kunst, Liberalismus, Philosophie, Spaß veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.