von Viktoria Burkert
Wir besuchten eine Claes-Oldenburg-Ausstellung und die Erläuterungen auf unseren Audioguides machten uns traurig.
So viele schöne Gedanken zum ästhetischen Schaffen, zum Leben und zur Vergänglichkeit und doch ließen uns das weiche Waschbecken, der Sado-Maso-Ventilator und das Sitzkissen-Kuchenstück kalt.
Der Ketchup bezog sich auf Hans Arp. Und der schwarze Lichtschalter war sicher eine Anspielung auf Malewitsch.
Gerd musste an die sprechenden Möbel aus der Muppet Show denken und eine Mitarbeiterin des Museums untersagte mir, mich in der Nähe der großen Stoffsäge auf die Stufen zu setzen.
Bald verließen wir die Ausstellungsräume und kamen an einem abgesperrten Saal vorbei. Dort standen viele große Holzgestelle schon bereit, um Oldenburgs Werke nach dem Ende der Ausstellung für den Abtransport in Empfang zu nehmen.
Ihre Verlassenheit und ihre unaufdringliche Präsenz, ihre noch ausgesetzte Nützlichkeit und ihr geduldiges Warten, in dem sich ganz dezent so etwas wie eine Forderung vernehmen ließ, berührten uns sehr.
(TINVB)