Geben Sie mir mein Sie zurück!

„Gib mir mein Sie zurück“ forderte Holger Fuss am 9. Dezember 2014 im Magazin für politische Kultur Cicero.

„Geben Sie mir mein Sie zurück“, diese Aufforderung schickte ich vor einiger Zeit an das Möbelhaus IKEA, da ich dort ständig, ungefragt und penetrant von Plakaten und Schildern aus geduzt werde. IKEA antworteten mir:

„Es ist keinenwegs ein Marketing-Gag, wie einige meinen. Vielmehr sagt das „DU“ etwas darüber aus, wer wir sind woher wir kommen. Mit unseren Herzen kommen wir aus Smaland in Schweden. Unseren eigenen Weg zu gehen, ist smaländisch. In Schweden sagt man „Du“. Trozdem ist man dort nicht unhöflich zueinander. Im Gegenteil: Dort werden Höflichkeit und ein respektvoller Umgang miteinder groß geschrieben. Das ist unser Weg, mit Menschen umzugehen.“

Auf diese Antwort erwiderte ich mit diesem Schreiben:

Sehr geehrte Damen und Herren von IKEA,

nachdem ich angefragt hatte, warum ich von den Schildern und Plakaten Ihres Hauses ungefragt geduzt werde, erhielt ich die Antwort, dass das in Schweden nun mal so sei und dort eben alle geduzt würden. Ich habe mir gestattet, das einmal zu überprüfen.

Wissen Sie, was ich herausgefunden habe? In Schweden werden doch nicht alle geduzt! Nein. Es gibt einen Menschen, der gesiezt werden muss. Der König wird gesiezt! Daraus darf ich also schließen, dass bei IKEA der Kunde nicht König ist.

Bitte entschuldigen Sie meine Reaktion. Es ist keineswegs ein Gag. Vielmehr sagt meine Reaktion etwas darüber aus, wer ich bin und woher ich komme. Mit meinem Herzen komme ich aus dem Emsland in Deutschland. Unseren eigenen Weg zu gehen, ist emsländisch. Im Emsland sagt man „Sie“!

Ich schlage daher vor, wir treffen uns zu einem Smaländisch-Emsländischen Duell, um dieses Problem ein für alle mal aus der Welt zu schaffen. Ein paar Personen Ihres Unternehmens und eine gleiche Anzahl von Leuten meiner Wahl treffen sich in den Abendstunden an einem Ort Ihrer Wahl. Wir trinken alle ein paar emsländische Kurze von Berentzen und bauen dann einen smaländischen IKEA Schrank auf. Die Gruppe, deren Schrank als erstes fertig ist, gewinnt!

Wenn Sie gewinnen, dann dürfen Sie mich in Zukunft duzen!

Abgemacht?

Mit freundlichen Grüßen, Ihr
Gerd Buurmann

Über tapferimnirgendwo

Als Theatermensch spiele, schreibe und inszeniere ich für diverse freie Theater. Im Jahr 2007 erfand ich die mittlerweile europaweit erfolgreiche Bühnenshow „Kunst gegen Bares“. Als Autor verfasse ich Theaterstücke, Glossen und Artikel. Mit meinen Vorträgen über Heinrich Heine, Hedwig Dohm und dem von mir entwickelten Begriff des „Nathankomplex“ bin ich alljährlich unterwegs. Und Stand Up Comedian bin ich auch. Mein Lebensmotto habe ich von Kermit, dem Frosch: „Nimm, was Du hast und flieg damit!
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