FIFA, ich komme!

Der Palästinensische Fußballverband hat bei der FIFA offiziell den Antrag gestellt, Israel auszuschließen. Das ist Weltfußball! Ein Staat, den es nicht gibt und niemals gab, ist Mitglied der FIFA und hat dort den Antrag gestellt, einen Staat, den es gibt und der eine über zweitausendjährige Geschichte in der Region hat, aus der FIFA auszuschließen!

Palästina ist Mitglied bei der FIFA! Was kommt als nächstes? Wird bald auch die deutsche Minderheit in Polen ein eigenes Mitglied der FIFA sein und unter schlesischer Flagge Tore schießen? Kriegen die Basken auch ihr eigenes Team oder Tibet? Ich hab’s, noch besser: Hiermit bewirbt sich die Republik Tapfer im Nirgendwo bei der FIFA!

Ich, Gerd Buurmann, stelle offiziell bei der FIFA die Anfrage, die Republik Tapfer im Nirgendwo, die ich als Alleinherrscher mit hundertprozentiger Zustimmung des gesamten Volkes (Ich) bei einer Wahlbeteiligung von 100% (Ich) lebenslang vertrete, aufzunehmen.

Die Republik Tapfer im Nirgendwo erhebt Anspruch auf ganz Sylt. Regierungssitz ist der Denghoog in Wenningstedt, das Parlament tagt in der Borig. Die Nationalflagge ist weißes Kaninchen auf weißem Grund mit einem blauen erigierten Penis in der Mitte. Das Staatsoberhaupt trägt den Titel Ekke Nekkepenn! Als Hymne der Republik Tapfer im Nirgendwo gilt Wolfgang Amadeus Mozarts Komposition „Leck mir den Arsch fein richtig schön sauber“. (Köchelverzeichnis 233 (382d)) Ich fordere zudem die Vereinten Nationen auf, mein Land in seiner Bestrebung zu unterstützen, den Hindenburgdamm in Katzensteindamm umzubenennen! Sämtliche Deutsche auf der Insel sind „illegale Siedler“, deren Völkerrechtsverbrechen von der Welt geächtet gehören. Ich verlange einen Ausschluss Deutschlands aus der FIFA!

FIFA, ich komme!

Der Antrag des palästinensischen Fußballverbands ist absurd! Noch nie wurde der Ausschluss eines Staates aus der FIFA gefordert. Weder Nord-Korea, der Iran oder China wurden jemals mit so einer Anfrage behelligt. In Katar soll im Jahr 2022 sogar die Fußballweltmeisterschaft stattfinden. In Katar! Da fällt mir ein, die Republik Tapfer im Nirgendwo stellt noch einen weiteren Antrag:

Jetzt, da die Fußballweltmeisterschaft 2022 in den Winter verlegt wurde, um die gehitzten Gemüter zu beruhigen, fordert die Republik Tapfer im Nirgendwo, dass Katar zwar die Weltmeisterschaft behält, zudem aber auch die Frauenweltmeisterschaft austragen muss!

Der Antrag des palästinensischen Fußballverbands, Israel auszuschließen, zeigt, dass es den Verantwortlichen dieses Verbands nicht um Fußball geht. Sie wollen lediglich ihren Hass auf Juden und Israel befeuern. Statt im gemeinsamen Spiel mit Juden und Israelis die Möglichkeit zu schaffen, Hass abzubauen und menschliche Gemeinsamkeiten zu erkennen, weigert sich der palästinensische Fußballverband, mit Juden überhaupt ein Spielfeld zu betreten!

1956 trat der israelische Verband der Asiatischen Fußball-Konföderation (AFC) bei. Bei der Qualifikation zum Asien-Cup, der im gleichen Jahr stattfand, wollten Afghanistan und Pakistan nicht gegen Israel antreten. Dadurch kam die israelische Auswahl kampflos in die Endrunde, in der sie gegen Südkorea, Hongkong und Südvietnam spielte und das Turnier als Zweitplatzierte beschloss. Als Nächstes stand die Qualifikation für die Weltmeisterschaft 1958 an. Eine Vielzahl arabischer Staaten weigerten sich, mit Israel zu spielen. Zunächst sollte Israel in der Vorrunde gegen die Türkei antreten, doch die lief nicht auf. In der Zwischenrunde sollte Israel gegen Indonesien spielen, doch auch Indonesien trat nicht an. Schließlich erwartete Israel im Finale der Ausscheidungsspiele den Sudan. Auch dieser boykottierte das Spiel. Von den drei vorgesehenen Spielen fand somit keines statt. Damit wäre Israel eigentlich kampflos für die Weltmeisterschaft qualifiziert gewesen, doch dagegen hatte die FIFA etwas. Die FIFA loste kurzerhand aus allen europäischen Gruppenzweiten ein Land aus und ließ dieses gegen Israel um den letzten freien Platz beim WM-Turnier in Schweden antreten. Gegen Wales verlor Israel das Hin- und das Rückspiel jeweils mit 0:2 und war damit ausgeschieden. Der Journalist und Schiedsrichter Alex Feuerherdt kommentiert die Entscheidung der FIFA mit diesen deutlichen Worten: „Die Boykottbewegung hatte dank der FIFA also doch noch ihr unsportliches Ziel erreicht.“

Weil sich arabische Verbände weigerten, mit Israel auf ein Spielfeld zu gehen, wurde bei Qualifikationen für die Weltmeisterschaften die israelische Auswahl von Kontinentalverband zu Kontinentalverband gereicht. Die Ausscheidungsspiele für die Turniere 1962 und 1966 bestritt Israel in der Europagruppe, die für die Wettkämpfe 1970 in der Ozeaniengruppe, 1974 und 1978 wieder in der Asiengruppe, 1982 dann wieder Europa, 1986 wieder Asien und 1990 erneut Ozeanien! An der Qualifikation zu kontinentalen Meisterschaften – also zur Asien- oder Europameisterschaft – nahm Israel zwischen 1974 und 1994 überhaupt nicht mehr teil, da im Jahr 1974 nach 18-jähriger Zugehörigkeit Israels zur Asiatischen Fußball-Konföderation, die von ständigen Boykotten und Boykottdrohungen gegenüber dem jüdischen Staat geprägt war, die AFC den israelischen Verband auf Antrag Kuwaits ausschloss. Alex Feuerherdt kommentiert: „Die Alternative hätte darin bestanden, die Boykotteure konsequent zu bestrafen, doch dafür gab es innerhalb der AFC keine Mehrheit.“ Mittlerweile gehört Israel zur UEFA und somit zu Europa! Alex Feuerherdt kommentiert:

„Ein derartiges Hin und Her ist in der Geschichte des Weltfußballs einzigartig; kein anderer Fußballverband musste je solche permanenten Versetzungen über sich ergehen lassen. Drakonische, das heißt über Punktabzüge hinausgehende Maßnahmen gegen jene Mitgliedsverbände, die Wettbewerbsspiele gegen Israel verweigerten, mochte die FIFA gleichwohl nicht ergreifen. Unter Berufung auf ihre angeblich unpolitische Rolle hielt sie sich stets vornehm heraus. Die israelischen Fußballer und die Verantwortlichen ihres Verbands begegneten dem mit einem gewissen Pragmatismus. Denn sie wollten ihre Qualifikationsspiele gerne austragen, statt darauf zu bestehen, die Punkte kampflos zugesprochen zu bekommen. Dafür flogen sie notfalls sogar bis nach Australien und Neuseeland.“

Es ist geradezu unfassbar, welchen Eiertanz die FIFA veranstaltet, nur weil arabische Staaten einen Hass auf Juden und Israel pflegen. Wenn diese Staaten schon nicht im Fußball Frieden mit Israel schließen können, was wird dann erst geschehen, wenn einst tatsächlich ein arabisches Palästina von der Weltgemeinschaft anerkannt wird? Wird dann ein Ausschluss Israels aus der Weltgemeinschaft gefordert?

Israel ist das einzige Land auf der Welt, das um seine Existenz fürchten muss, da es von verschiedenen Seiten mit der Auslöschung bedroht wird. Die Hamas fordert in ihrer Gründungscharta die Vernichtung aller Juden weltweit (Artikel 7). Minister der Hamas fordern die Vernichtung aller Juden. Seit Jahren wird Israel regelmäßig bombardiert. Es waren fast 19.000 Raketen in den letzten 30 Jahren. All diese Raketen wurden unter anderem finanziert von europäischen Spendengeldern, die ganz bewusst nicht in die Infrastruktur und Bildung gesteckt wurden, sondern in die Finanzierung von Waffen, Terrorismus und Tunnelsystemen.

Das erste Mal fand am 16. März 1934 ein offizielles Länderspiel mit palästinensischer Beteiligung statt. Das palästinensische Team bestand damals ausschließlich aus Juden. Stefan Mayr schildert:

„Das Team Palästina trat in der Qualifikation zur Weltmeisterschaft gegen den arabischen Nachbarn Ägypten an. Das Hinspiel war in Kairo. Da es weder Fernseh- noch Radio-Übertragungen gab, versammelten sich etliche Fußballfreunde im Tel Aviver Café Sapir und warteten auf den verabredeten Anruf aus Kairo. Dann machte die Kunde vom 1:0-Sieg Palästinas die Runde. Die Leute sangen und tanzten auf der Allenby-Straße. Bis das wahre Ergebnis aus Kairo übermittelt wurde: 7:1 für Ägypten.“

Damals waren Juden Palästinenser! Im Jahr 1938, als in Deutschland die Nazis regierten, scheiterte das Team Palästina, in der WM-Qualifikation an Griechenland. Im Larousse French Dictonary aus dem Jahr 1939 findet sich die damalige Flagge Palästinas. Es war eine blau-weiße Flagge mit Davidstern. 

Das Judentum ist und bleibt das älteste noch heute existente Volk Palästinas!

Über tapferimnirgendwo

Als Theatermensch spiele, schreibe und inszeniere ich für diverse freie Theater. Im Jahr 2007 erfand ich die mittlerweile europaweit erfolgreiche Bühnenshow „Kunst gegen Bares“. Als Autor verfasse ich Theaterstücke, Glossen und Artikel. Mit meinen Vorträgen über Heinrich Heine, Hedwig Dohm und dem von mir entwickelten Begriff des „Nathankomplex“ bin ich alljährlich unterwegs. Und Stand Up Comedian bin ich auch. Mein Lebensmotto habe ich von Kermit, dem Frosch: „Nimm, was Du hast und flieg damit!
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