Die fragile Unsterblichkeit

Stellen Sie sich vor, die Wissenschaft wäre so weit fortgeschritten, dass der Alterungsprozess des Köpers aufgehalten werden könnte und der Mensch somit nicht mehr an Altersschwäche sterben müsste. Wir wären unsterblich, meinen Sie? Nein, das wären wir nicht!

Wir Menschen könnten schließlich immer noch sterben, zwar nicht am Alter, aber an Krankheiten, Unfällen und durch die Hände anderer Menschen. Was würde daher passieren? Die Menschen würden ihre fragile Unsterblichkeit bewachen wie ihren Augapfel.

Aus Angst, dass den unsterblichen Menschen draußen etwas auf dem Kopf fallen könnte oder dass sie sich etwas einfangen könnten, würden sie sich distanzieren und so weit es nur geht zu Hause bleiben. Viel zu hoch wäre die Gefahr, sich im Leben das Sterben zu holen.

Andere Menschen würden die Unsterblichen aus Angst um ihr Wohlergehen meiden.

Durch die beispiellose medizinische Entwicklung der letzten Jahrzehnten ist es der Menschheit gelungen, die durchschnittliche Lebenserwartung in ungeahnte Höhen zu treiben. Je älter der Mensch wird, umso mehr wird er mit seiner natürlichen Sterblichkeit konfrontiert. Wir haben es geschafft, den letzten Atemzug so weit wie noch nie nach hinten zu verschieben. Wir haben es aber versäumt, darüber nachzudenken, wie wir mit unserer dennoch unausweichlichen Sterblichkeit umgehen.

Wir sitzen zu Hause und verteidigen unseren Wunsch nach Unsterblichkeit.

Im Kampf um unsere Unsterblichkeit laufen wir Gefahr, das Leben zu verlieren.

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Über tapferimnirgendwo

Als Theatermensch spiele, schreibe und inszeniere ich für diverse freie Theater. Im Jahr 2007 erfand ich die mittlerweile europaweit erfolgreiche Bühnenshow „Kunst gegen Bares“. Als Autor verfasse ich Theaterstücke, Glossen und Artikel. Mit meinen Vorträgen über Heinrich Heine, Hedwig Dohm und dem von mir entwickelten Begriff des „Nathankomplex“ bin ich alljährlich unterwegs. Und Stand Up Comedian bin ich auch. Mein Lebensmotto habe ich von Kermit, dem Frosch: „Nimm, was Du hast und flieg damit!
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Eine Antwort zu Die fragile Unsterblichkeit

  1. hgamma schreibt:

    ich bin Zeit
    in meiner kurzen Zeit
    das Ziel ist der Tod

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