Dirk Gebhardt ist einer der hinreißendsten und komischsten Menschen, die ich kenne. Am 27. März 2021 fiel bei ihm ein Corona-Schnelltest positiv aus. Für Tapfer im Nirgendwo schreibt er nun sein Corona-Logbuch.

Logbuch einer Erkrankung – Sternzeit 270321.4
Nachdem ich aufgrund eines mitten im Siegburger Bahnhofs havarierten Güterzuges (was für sich schon eine eigene Geschichte wert wäre) 4,5 Stunden auf zugigen (pun intended) Bahngleisen verbracht habe und bald darauf Erkältungssymptome bekam, habe ich mir natürlich dummerweise erst einmal nichts dabei gedacht. Nein, Corona, das kann es ja nun wirklich nicht sein. Du hast immer Maske getragen und die AHA-Regeln eingehalten. Und du hast dich ja auf dem Gleis verkühlt … Völlig klar.
Nun ist es Samstag, der 27. März und ich werde wach und habe eine SMS von meinem Chef „Ruf mich mal bitte an“, hieß es da. An einem Samstag. Seltsam.
Also rufe ich ihn an. Er sagt: „Mach mal möglichst schnell ’nen Test, ich bin nämlich Corona positiv.“ Bämm!
Also, denke ich mir, wird ja kein Problem sein, hier in Sankt Augustin schnell einen Test machen zu lassen. Nach einer umfangreicheren Suche finde ich heraus, dass es zwar drei extra eingerichtete Teststellen in Sankt Augustin gibt, diese aber alle nur unter der Woche testen. Es gibt zwar eine testende Apotheke, die sogar fußläufig gut erreichbar ist, es muss hier erwähnt werden, dass ich kein Auto habe, und im Verdachtsfall natürlich nicht mehr mit dem öffentlichen Personennahverkehr unterwegs sein darf, dort benötigt man aber einen Termin.
Also ging ich auf die Website zur Terminbuchung. Erster möglicher Termin: 11. April! Na, das wird mir jetzt wohl nicht helfen. Also muss ich den Radius erweitern. Siegburg hat ein Testzentrum, das sogar samstags arbeitet und noch Termine frei hat. Also flugs einen Termin vereinbart und losmarschiert.
Nun wissen diejenigen, die mich kennen, dass Wandersport noch nie wirklich mein Steckenpferd war, also der etwa fünf Kilometer lange Weg an normalen Tagen schon nicht unbedingt Freude, Glück und Befriedigung verspricht. Aber es hilft ja nichts, ein Ergebnis muss her. Also wird losgelaufen, hustend und prustend, bis ich irgendwann am Ziel angekommen bin und denke: „Hui, das war schon ganz schön anstrengend. Hoffentlich ist das Ergebnis negativ, dann kann ich mit dem Bus zurückfahren!“
Der Test ging super schnell und nun musste ich 15 Minuten warten.
Übrigens, falls Sie sich gerade fragen, nein, diesen Test kann man natürlich nicht mit der Corona Warn-App verknüpfen, denn es ist ein eigenes System. Ich sag es nur.
Ergebnis: POSITIV! Das ist erst mal ein Schock, bin ich doch auch Risikogruppe und so.
Zweiter Schock: Jetzt darf ich die fünf Kilometer auch wieder zurücklaufen!!!!
Auf dem Weg habe ich dann meinen Chef informiert und meine Gruppe, die ich ausbilde, damit diese vielleicht sicherheitshalber auch einen Test machen.
Das Testergebnis informiert mich auch darüber, dass ich mich jetzt sofort in Quarantäne zu begeben habe und dass das Ergebnis auch dem Gesundheitsamt gemeldet wird, und ich mich sofort mit dem Gesundheitsamt in Verbindung setzen muss. Ich denke mir, wenn ich es lebend nach Hause schaffe, werde ich sofort das Gesundheitsamt anrufen …
Fortsetzung folgt! Für Teil 2 klicken Sie hier.
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(TINDG)
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