Auf YouTube gibt es einen Film, der drei Minuten lang ist und auf dem nichts zu hören ist. Dennoch ist der Film ein lauter und weithin hörbarer Schrei – ein Schrei, der Mut machen soll!
Wenige Wochen nach ihrer Vergewaltigung hat die 14-jährige Lovisa Nystrand aus Schweden die Ereignisse in einem Video auf Facebook der Öffentlichkeit geschildert. In dem Film mit dem Titel „So ist es passiert“, sagt sie kein Wort, sondern hält stattdessen eine Karteikarte nach der anderen vor die Kamera. Dieser Film ist nun auch auf YouTube gelandet.
Im August war Lovisa Nystrand von einem fünf Jahre älteren Mann vergewaltigt worden. Am Mittwoch wurde er zu zwei Jahren Haft verurteilt. Mit dem Film auf Facebook reagiert sie auf Unterstellungen, sie trage irgendwie eine Mitschuld an dem Vorfall.
„Der Film war eigentlich nur für meine Bekannten gedacht“, sagt sie der Zeitung Aftonbladet. „Es gab so viele hässliche Gerüchte, ich sei Mitschuld. Ich wurde beschimpft und bedroht.“
Diese Unterstellung ist nur zu bekannt. Nazis fühlen sich von Ausländern provoziert, Islamisten von Karikaturisten, Rassisten von Schwarzen, Judenhasser von Israel und Frauenhasser von jungen, hübschen Frauen.
„Viele haben sich bei mir gemeldet und erzählt, dass sie auch vergewaltigt wurden, dass sie sich aber nicht trauten, das anzuzeigen“, sagt Lovisa Nystrand und fügt hinzu: „Ich sage ihnen: ‚Sei stark. Tu es!'“