Gott will es!

Ich wurde als Säugling katholisch getauft. Ich habe in meiner Kindheit ein paar Mal gebeichtet und sogar bei einigen katholischen Messen gedient.

Wissen Sie, was das allererste Gebot Gottes ist? Ich meine nicht das erste der zehn Gebote. Ich meine das allererste Gebot, das Gott laut Bibel dem Menschen gegeben hat. Was waren die ersten Worte Gottes an den Menschen?

Ich gebe mal einen Tipp: Alle katholischen Würdenträger brechen dieses Gebot mit Absicht und aus Prinzip.

Das Erste, was Gott jemals zum Menschen gesagt hat, ist: „Seid fruchtbar und mehret Euch!“ Ein wenig profaner ausgedrückt, das Erste, was Gott jemals zum Menschen gesagt hat, ist: Ficken!

Wenn sich Gott schon dazu entschließt, sich dem Menschen zu offenbaren, darf davon ausgegangen werden, dass es sich bei dem ersten Satz, den er sagt, um etwas wirklich wichtiges handeln muss, etwas, dass ihm sehr am Herzen liegt. Er hätte sagen können: „Nutzt Zahnseide“ oder „Was Du nicht willst, das man Dir tut, das füg auch keinem anderen zu“. Aber er sagte: „Ficken!“

Warum also haben sich der Papst und alle katholischen Priester dazu entschlossen, diese erste Wort Gottes zu ignorieren, ganz nach dem Motto: „Weißt Du was Gott, Du hast uns zwar damals was ganz besonderes gesagt, als Du das erste Mal zu uns gesprochen hast, aber das ist Bullshit. Wir haben beschlossen, es ganz anders zu machen. Schönen Tag noch!“

Ich kann ja verstehen, dass man ein paar der späteren Gebote Gottes ignoriert, aber gleich das Erste?

Ich halte mich auch nicht an alle Gebote. Gott sagt zum Beispiel, ich soll nur Kleider aus einem Stoff tragen. Ich aber sage: „Lieber Gott, Du bist nicht meine Mutter und ich kein Kind mehr. Ich kann mich selber anziehen!“

Es sind aber einfach zu viele Gebote. Beim Kaffeekränzchen mit Moses auf dem Berg Sinai ist Gott ein wenig ins Plaudern geraten. Man muss schon eine besonders gute Beziehung zu Gott hegen, um alle 613 Gebote Gottes zu befolgen.

Aber vielleicht waren die 613 Gebote auch nötig, weil der Mensch einfach zu blöd ist, mit der einfachsten Lösung für eine schöne Welt zu leben. Sie lautet: Ficken!

„Was? Ficken? Mehr nicht? Das ist alles? Ach, und sich um die Welt kümmern? Okay. Aber wie meinst Du das, Gott? Hast Du es nicht etwas präziser?“

So ist der Mensch eben, wenn etwas zu einfach ist, muss er es kompliziert machen, solange bis am Ende das erste Gebot vollkommen in sein Gegenteil verkehrt wurde und streng gläubige Männer in Kleidern und mit rauchenden Handtaschen versehen durch hochdekorierte Schmuckanlagen wandeln und stolz erklären: „Wir ficken nicht! Das wäre ja noch schöner!“

Über tapferimnirgendwo

Als Theatermensch spiele, schreibe und inszeniere ich für diverse freie Theater. Im Jahr 2007 erfand ich die mittlerweile europaweit erfolgreiche Bühnenshow „Kunst gegen Bares“. Als Autor verfasse ich Theaterstücke, Glossen und Artikel. Mit meinen Vorträgen über Heinrich Heine, Hedwig Dohm und dem von mir entwickelten Begriff des „Nathankomplex“ bin ich alljährlich unterwegs. Und Stand Up Comedian bin ich auch. Mein Lebensmotto habe ich von Kermit, dem Frosch: „Nimm, was Du hast und flieg damit!
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