Verena Obst
* 15.8.1947 in Kettwig
+ 20.11.2013 in Dakar
„Das schönste Denkmal, das ein Mensch sich wünschen kann, steht im Herzen seiner Mitmenschen.“
Mit diesen Worten von Albert Schweitzer nahmen Freunde und Familie Abschied von Verena Obst.
Von ihrem Tod erfuhr ich erst am 16. Dezember, als ein Brief einer sehr guten Freundin das ARTheater erreichte, das sie zusammen mit Verena fast jeden Montag besucht hatte, um dort die Kunst gegen Bares zu sehen. Verena saß stets in der ersten Reihe. Sie war voller Wärme und Liebe gegenüber allen Künstlerinnen und Künstlern. Ich werde nie die Art ihres Applauses vergessen. Sie saß am Rande des Stuhles, immer leicht zur Bühne gebeugt, mit glänzenden Augen. Ihr Applaus war eine einzigartige Mischung aus Verbeugung und Umarmung. Sie wird mir fehlen!
Dabei konnte Verena auch fordernd sein. Manch ein Stand Up Comedian reifte durch sie und ihren Anspruch. Ich weiß noch, wie lange Chris Tall brauchte, um sie für sich zu gewinnen. Eines Tages sagte er sogar: „Wenn sie heute wieder in der ersten Reihe sitzt, trete ich nicht auf!“ Er trat natürlich doch auf. Es sollte der Abend werden, an dem er Verena gewann. Es erfüllte ihn mit Stolz.
Verena war eine feste Größe im Publikum. Manchmal betrat sie sogar die Bühne. Auf dem Bild oben liest sie gerade mit Gudrun Höpker und mir die erste Szene aus Shakespeares „Macbeth“. Es ist schade, dass Verena so früh von uns gegangen ist, aber es ist schön, dass sie da war!
Verena, Du wirst immer in der ersten Reihe der Kunst gegen Bares sitzen.
Dank Dir!
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