Martin Schulz‘ brutale Empfehlung

Im Februar 2012 hielt Martin Schulz als Präsident des EU-Parlaments eine Rede in der Knesset. In der Rede erklärte er:

„Die Generation meiner Großeltern hätte die Aussöhnung mit dem Erzfeind Frankreich nicht für möglich gehalten. Doch es gelang, durch die Einsicht in die Notwendigkeit, dass wir, wenn wir uns in Europa nicht in immer neuen Kriegen selbst zerfleischen wollen, gar keine andere Wahl haben, als Frieden zu schließen und zusammenarbeiten und ich glaube auch für Israelis und Palästinenser trifft der Satz zu: „a peace of no choice“.

Es gelang – durch die Bereitschaft unserer Nachbarn, dem Kriegsschuldigen Deutschland die Hand zur Versöhnung zu reichen, konnte Deutschland in die internationale Gemeinschaft zurückkehren und eine stabile Demokratie werden.“

Martin Schulz erklärte im Februar 2012, Israel solle sich an Europa ein Beispiel nehmen und den Nahostkonflikt europäisch lösen. Damit gab er Israel indirekt die Empfehlung, die Palästinenser flächendeckend zu bombardieren, denn er muss gewusst haben, wie alle, die sich mit der europäischen Geschichte des 20. Jahrhunderts auseinandergesetzt haben, was der „Hand der Versöhnung“ vorausging, was nötig war, um dem „Kriegsschuldigen Deutschland“ die „Einsicht in die Notwendigkeit“ des Friedens zu geben. Voraussetzung für den Frieden war die bedingungslose Kapitulation Deutschlands.

Deutschland hatte sich so sehr von der menschlichen Wertegemeinschaft verabschiedet und war derart vom Hass geblendet, dass für die Alliierten nur noch eine physische Zerstörung Nazideutschlands geboten schien. Die Alliierten beschlossen, nicht mehr zu verhandeln und stattdessen dem deutschen Volk das Genick zu brechen. Sie bombten Städte wie Dresden, Mannheim, Köln und Berlin in Grund und Boden. Erst als die Nazis am Boden lagen, als der deutsche Stolz in den feurigen Staub des Zweiten Weltkriegs gedrückt worden war, gelang das deutsche Volk zur „Einsicht in die Notwendigkeit“ des Friedens.

Martin Schulz bemühte die europäische Geschichte als Beispiel für gelungene Konfliktlösung, wohlwissend, dass er bei diesem Vergleich einer Seite die Rolle der Deutschen zuweisen muss. Für Martin Schulz waren die Deutschen ganz klar nicht die Israelis, denn er erklärte:

„Israel ist die Realität gewordene Hoffnung eines Volkes, frei in seinem Heimatland zu leben. Israel ist ein durch die Taten mutiger Menschen wahr gewordener Menschheitstraum. Sich von den Fesseln der Vorurteile und Verfolgung zu befreien, um in Freiheit und Würde zu leben, diese Sehnsucht teilen Menschen auf der ganzen Welt.

Israel ist heute eine starke Demokratie, eine pulsierende, offene Gesellschaft mit all ihren Konflikten und einer modernen Wirtschaft. Dort, wo Kibbuze einst die Wüste zum Blühen brachten, stehen heute hunderte Start-ups und High-Tech-Forschungszentren, in denen die Erfindungen der Zukunft erdacht werden: die kleinsten Mikrochips und Roboter, Computertomographen und Ultraschall-Scanner. Israelische Forschung ist Weltführer in vielen Bereichen: bei acht Millionen Einwohnern sieben große Forschungsuniversitäten, darunter das Technion in Haifa und das Weizmann-Institut in Revlion, außerdem 12 Nobelpreisträger.

Israel hat eine Gesellschaft auf den Werten der Freiheit, Demokratie und Rechtstaatlichkeit gebaut.“

Das klingt nicht wie eine Beschreibung von Nazideutschland! Wer in Martin Schulz‘ Vergleich des Nahostkonfliktes mit dem Zweiten Weltkrieg die Nazis sind, wird deutlich, wenn man sich die Worte und Taten der Gegner Israels anschaut. In der Gründungscharta der Hamas wird die Vernichtung des ganzen jüdischen Volks gefordert und die Fatah ehrt Judenmörder als Märtyer.

Trotz dieses Hasses und dem ständigen Raketenbeschuss hat Israel bisher nicht so gehandelt wie die europäischen Alliierten im Zweiten Weltkrieg. Statt die Menschen flächendeckend zu bombardieren, die die Vernichtung aller Juden per Verfassung fordern, baut Israel lieber einen Zaun, um bei den Grenzkontrollen unterscheiden zu können zwischen mörderischen Judenhassern, die dann nicht ins Land gelassen werden, und friedfertigen Bürgerinnen und Bürger des Gazastreifens, die Israel betreten dürfen, obwohl es im Gegenzug dazu im Gazastreifen verboten ist, dass ein Jude das Land betritt.

Israel könnte die Bevölkerung flächendeckend bombardieren, tut es aber nicht. Bomben treffen nämlich alle, auch die Unschuldigen. Israel baut einen Zaun und unterscheidet, wer gut und böse ist. Der israelische Zaun ist somit ein Schutz der unschuldiger Araber! Einen humaneren Umgang mit Feinden in Zeiten eines Krieges hat es in der Geschichte der Menschheit vorher noch nie gegeben!

Israel erträgt das Leid seiner Feinde nicht.

Israel könnte den Blick abwenden von seinen Feinden und sie ihrem Schicksal überlassen. Israel könnte die Grenze dicht machen für sämtliche Güter, aber stattdessen lässt Israel ständig medizinische Güter die Grenze passieren und behandelt Araber in israelischen Hospitälern. Israel könnte zusehen, wie die Menschen in den autonomen „palästinensischen“ Gebieten verdursten. Stattdessen verhandelt Israel mit seinen Feinden über die Menge an Wasser, die das befeindete Volk angibt, von Israel zu benötigen. Wenn dann die Menge an Wasser verhandelt wurde, liefert Israel mehr!

Wer Juden hasst, ist jedoch mit nichts zufrieden, was Juden machen. Selbst wenn Juden das Volk, dessen politischen Führer den Judenmord predigen, mit Wasser versorgen, ist es dem Judenhasser nicht genug. Martin Schulz zitierte in seiner Rede einen kleinen Jungen, der durch das volle Programm der judenfeindlichen Propaganda gegangen ist:

„Ich habe vor zwei Tagen mit jungen Menschen in Ramallah gesprochen, die wie junge Menschen überall auf der Welt eine Ausbildung machen, studieren, reisen, eine Arbeit finden und eine Familie gründen wollen. Sie haben aber auch einen Traum, der für die meisten jungen Menschen selbstverständlicher Alltag ist: frei in ihrem eigenen Land zu leben, frei von Gewalt, ohne Beschränkung ihrer Bewegungsfreiheit. Das palästinensische Volk hat wie das israelische Volk ein Recht darauf, seinen Traum von einem eigenen, lebensfähigen und demokratischen Staat zu erfüllen. Die Palästinenser haben genauso wie Israelis ein Recht auf Selbstbestimmung und Gerechtigkeit.

Einer der Fragen dieser jungen Menschen, die mich am meisten bewegt hat, war: Wie kann es sein, dass Israelis 70 Liter Wasser am Tag benutzen dürfen und Palästinenser nur 17?“

Die Menge, die die jungen Menschen angegeben haben, ist falsch. Martin Schulz übernahm diese Zahl ungeprüft und geriet dafür in internationale Kritik. Sein Verhalten zeigte, wie schnell manch ein deutscher Politiker bereit ist, verleumderische Unterstellungen von Judenhassern als Tatsache zu behandeln.

Den Israelhassern geht es nicht um Litermengen. Die jungen Menschen im Gazastreifen, die Lügen über Israel verbreiten, sind so vom Hass zerfressen, dass selbst wenn Israel den Feinden mehr Wasser geben würde als dem eigenen Volk, es für diese Judenhasser nicht genug wäre. Das Problem für den Judenhasssr ist nicht, was der Jude macht, sondern dass es ihn überhaupt gibt. Seine Existenz stört ihn!

Einst wollte Hitler Europa „judenrein“ machen. Viele Araber wollen heute ein „judenreines“ Palästina. Deshalb ist die Existenz Israels in Gefahr. Das weiß sogar Martin Schulz und formuliert „ein klares Bekenntnis zum Existenzrecht Israels und zum Recht des jüdischen Volkes, in Sicherheit und Frieden zu leben. Die Europäische Union wird immer an der Seite Israels stehen“:

„In Europa können wir uns nur schwer vorstellen, welche körperlichen und seelischen Wunden der Terrorismus hinterlässt, was es für Eltern in Sederot und Ashkelon bedeutet, jeden Tag Angst haben zu müssen, dass ihre Kinder bei einem Raketenangriff auf dem Schulweg oder in der Schule ums Leben kommen könnten. Deshalb: Israel hat das Recht, seine Menschen zu schützen.“

Wie Hitler einst besiegt wurde, wie der Friede Einzug hielt in Europa, wissen wir heute. Martin Schulz schlägt diese Lösung nun indirekt auch Israel vor.

Mir persönlich gefällt die Israelische Menschlichkeit besser als dieser Vorschlag eines deutschen Politikers.

Über tapferimnirgendwo

Als Theatermensch spiele, schreibe und inszeniere ich für diverse freie Theater. Im Jahr 2007 erfand ich die mittlerweile europaweit erfolgreiche Bühnenshow „Kunst gegen Bares“. Als Autor verfasse ich Theaterstücke, Glossen und Artikel. Mit meinen Vorträgen über Heinrich Heine, Hedwig Dohm und dem von mir entwickelten Begriff des „Nathankomplex“ bin ich alljährlich unterwegs. Und Stand Up Comedian bin ich auch. Mein Lebensmotto habe ich von Kermit, dem Frosch: „Nimm, was Du hast und flieg damit!
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