Mit „Supernerds“ präsentiert das Schauspiel Köln in Zusammenarbeit mit dem WDR einen Theaterabend über staatliche Überwachung.
Es ist schon komisch, wenn ausgerechnet ein subventioniertes Theater gegen staatliche Überwachung agitiert. Ausgerechnet ein subventioniertes Theater, das mit Geld finanziert wird, das den Bürgerinnen und Bürgern über staatliche Macht genommen wurde, macht ein anklagendes Theaterstück über Datenklau. Dabei nimmt ein Staat die Daten seiner Bürgerinnen und Bürger aus dem selben Grund, aus dem er ihr Geld nimmt: Der (vermeintlichen) Garantie von Ordnung und Sicherheit!
Ein wenig mehr Selbstkritik und deutlich weniger Selbstgefälligkeit hätte daher der Inszenierung gut getan. Aber böse sind im deutschen Subventionstheater nun mal immer nur die Anderen!
„Supernerds“ ist Narrentheater, nicht mehr, nicht weniger, denn wer die Macht des Staates nutzt, um die Macht des Staates zu kritisieren, ist und bleibt ein Hofnarr. Es ist nicht die schlechteste Art und Weise, den Lebensunterhalt zu verdienen, aber definitiv keine Kunst, die mit hohen moralischen Werten daherkommen sollte!
Ein erhobener Zeigefinger stinkt umso mehr, wenn er vorher im Arsch der Poltik war!