Israelischer ESC-Kandidat am Moskauer Flughafen drangsaliert

Ein Gastbeitrag von Lisa Piesek.

Cause we are all…
Made of stars
Silver fragments fallin‘.
We are… made of stars.
We are made of stars,
Searching for that secret promise,
Made of stars.

In seinem Lied singt der israelische Eurovision Kandidat Hovi Star darüber, dass alle Menschen gleich sind und doch jeder Mensch besonders ist. Als bekennender Homosexueller lebt er dieses Prinzip. An einem Moskauer Flughafen bescherte ihm das vor Kurzem ein hässliches Erlebnis.

Hovi Star flog nach Russland, um seinen Song “Made of Stars” dort zu promoten. Als die Grenzbeamten ihn sahen, begannen sie ihn laut auszulachen, zu beleidigen und über sein Aussehen zu lästern. Dann rissen sie eine Seite aus seinem Reisepass aus und teilten ihm mit, man könne ihn nicht ins Land lassen, weil sein Pass nicht in Ordnung sei.

Der Sänger hatte erst nicht vor, diese ungeheuere Demütigung publik zu machen. Nachdem aber die spanische Eurovision Kandidatin den Vorfall in einem Interview geschildert hatte, hat auch Hovi Star ihn bestätigt.

Die Praxis, Pässe zu beschädigen, um unliebsame Menschen nicht ins Land oder aus dem Land zu lassen, wird in Russland schon seit einiger Zeit angewandt. Homosexuelle werden dort in der Gesellschaft geächtet und verfolgt und sind auch Repressalien des Staates ausgesetzt. Wer sich offen zu seiner sexuellen Orientierung bekennt, hat mit hohen Geldbußen und Haftstrafen zu rechnen.

Bei den Eurovision Song Contest Beiträgen setzt Russland aber weiterhin auf sympathische Propaganda. Polina Gagarina belegte 2015 den zweiten Platz mit einem Friedenssong, während russische Staatsbürger, sowie reguläre russische Soldaten mit russischen Waffen und Militärgerät in der Ostukraine kämpften. Dieses Jahr setzen die Staatssender mit Sergey Lazarev unverkennbar auf Homoästhetik. Es bleibt nur zu hoffen, dass die queere Community sich nicht an der Nase herumführen lässt und nicht für den potemkinschen Schwulen Sergey Lazarev stimmt.

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(TINLP)

Über tapferimnirgendwo

Als Theatermensch spiele, schreibe und inszeniere ich für diverse freie Theater. Im Jahr 2007 erfand ich die mittlerweile europaweit erfolgreiche Bühnenshow „Kunst gegen Bares“. Als Autor verfasse ich Theaterstücke, Glossen und Artikel. Mit meinen Vorträgen über Heinrich Heine, Hedwig Dohm und dem von mir entwickelten Begriff des „Nathankomplex“ bin ich alljährlich unterwegs. Und Stand Up Comedian bin ich auch. Mein Lebensmotto habe ich von Kermit, dem Frosch: „Nimm, was Du hast und flieg damit!
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