Es ist unglaublich, was im Fernsehen alles verbreitet wird:
„Juden sind fremdartige Bakterien, sie sind Mikroben ohne Beispiel auf dieser Welt. Möge Gott das schmutzige Volk der Juden vernichten, denn sie haben keine Religion und kein Gewissen! Ich verurteile jeden, der glaubt, eine normale Beziehung mit Juden sei möglich, jeden, der sich mit Juden zusammensetzt, jeden, der glaubt, Juden seien Menschen!“
„Wir werden die Juden als Feinde betrachten, selbst wenn sie uns Palästina zurück geben.“
„Als Muslime ist unser Blut voller Rachsucht gegen Juden und sie kann nur mit der Vernichtung der Juden gestillt werden, so Gott will.“
„Ich unterstütze Deutschland in der Politik und Brasilien im Sport. Ich mag die Art wie Brasilien Fußball spielt, aber ich mag die Deutschen, weil sie die Juden hassen und sie verbrannt haben.“
Dies sind alles Aussprüche, die auf arabischen Fernsehsendern vom Gazastreifen bis zum Libanon gesendet wurden. Tapfer im Nirgendwo hat darüber berichtet. Dort steht ebenfalls, was Dr. Hassan Hanizadeh einst in einer Fernsehsendung des Irans behauptet hatte:
„Im Jahre 1883, wurden vor dem jüdischen Pessachfest um die 150 französische Kinder auf grausamste Weise in den Vororten Paris ermordet. Spätere Untersuchungen haben ergeben, dass die Juden diese Kinder getötet haben, um an ihr Blut zu kommen.“
Auch im Gazastreifen wird diese Lüge verbreitet. Dort sagte Dr. Sallah Sultan, Präsident des Amerikanischen Zentrums für Islamforschung auf Al-Aqsa TV:
„Die Juden haben zum Beispiel diesen französischen Doktor Toma getötet. Sie haben ihn an einem ihrer Feiertage entführt und geschlachtet, zusammen mit einer Schwester. Sie haben Matzebrot aus ihrem Blut gemacht. Sie machen das jedes Jahr. Die Welt muss davon erfahren!
So sieht der Hass im Nahen Osten aus! Wie sieht es in Deutschland aus?
In Deutschland seien die Bürgerinnen und Bürger der antijüdischen Propaganda besonders durch das öffentlich-rechtliche Fernsehen ausgesetzt, erklärt eine Mitteleuropaexpertin aus Köln, die lange zu dem Thema geforscht hat. Im Zweiten Deutschen Fernsehen wurde zum Beispiel Anfang Juli 2016 behauptet, Juden wären so gewalttätig, sie lehrten ihren Kindern an ihren Schulen sogar, Palästinenser zu töten. Zur Zeit behauptet das ZDF in seiner Mediathek, Israel versuche an Schulen, israelische Kinder dazu zu bringen, Palästinenser zu verachten. Die Mitteleuropaexpertin sagt dazu:
„Israelis werden in öffentlich-rechtlichen Nachrichtensendungen und in deutschen Zeitungen nur als Problem beschrieben. Wenn sie gezeigt werden, dann nur als Stereotype, als Bedrohung und Problem, also zum Beispiel als illegale Siedler, Orthodoxe und rechte Hardliner; oder es sind rassistische Cartoons. Egal ob im Fernsehen, in den Zeitungen oder auf der Straße, die Deutschen lernen, dass Israelis keine Menschen sind, mit denen man in Frieden leben oder gar befreundet sein kann.“
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So wie dieser Artikel müsste mein Bericht über das ZDF aussehen, wenn ich so ressentimentgeladen über das ZDF berichten würde, wie das ZDF über Israel, denn Anfang Juli 2016 behauptete das Magazin ZDF heute+, jüdische Kinder in Israel würden dazu erzogen, Palästinenser zu töten. Auf Nachfrage erbrachte das ZDF jedoch keinen einzigen Beweis für diese Behauptung und löschte den Vorwurf einfach, nachdem er tagelang die Welt vergiftet hatte. Stattdessen behauptete das ZDF, israelische und palästinensische Kinder würden dazu erzogen, sich gegenseitig zu verachten. Das ZDF zeigte als Beweis arabische Kinder, die mit Messern in den Händen rufen, Juden abstechen zu wollen und in der Schule beigebracht bekommen, warum man Juden hassen muss und wie man sie am besten ermordet. Das Schlimmste jedoch, was Israel vorgeworfen wurde, war ein Schulbuch, in dem eine Zeichnung zu sehen war, die einen Araber zeigt, der auf einem Kamel reitet. Diese Zeichnung wurde als rassistisch bezeichnet, obwohl die Zeichnung einen Beduinen zeigte und viele Beduinen heute noch ganz selbstverständlich so aussehen, wie auf der inkriminierten Zeichnung.
Das ZDF verlor in dem ganzen Bericht kein Wort darüber, dass in israelischen Schulen arabische Kinder zusammen mit israelischen Kindern lernen und spielen. Zwanzig Prozent aller Israelis sind Araber. 77 Prozent davon wollen nur in Israel unter israelischer Regierung leben, weil es die einzige Demokratie und das einzige Land weit und breit ist, wo Palästinenser alle Rechte haben und eben nicht zum Hass erzogen werden! Gaza jedoch ist „judenrein“ und auch die Fatah wünscht sich ein Land ohne Juden. Da gibt es kein Zusammen wie in Israel, sondern nur Hass. Das ZDF aber schrieb:
„Erzogen zum Hass? Wie israelische und palästinensische Kinder dazu gebracht werden sollen, sich gegenseitig zu verachten.“
Mit dieser neuen Überschrift machte das ZDF alles noch viel schlimmer! Statt offen zu erklären, dass Kinder in Israel nicht wie an Schulen in Gaza offen zu Mord und Todschlag erzogen werden und somit einzugestehen, dass das ZDF eine schreckliche Lüge über Juden in die Welt posaunt hat, löschte das ZDF eine Überschrift, in der wahrheitsmäßig gesagt wurde, dass an Schulen in Gaza Kinder offen zu Mord und Todschlag erzogen werden und leugnet somit den Judenhass in der arabischen Welt. Tapfer im Nirgendwo schrieb daraufhin drei Fragen an die Redaktion des ZDF:
1. Welche Grund hatte heuteplus dafür zu behaupten, dass an israelischen Schulen Kindern das Töten von Palästinensern beigebracht wird?
2. Findet heuteplus das Abschlachten von Juden ebenso schlimm, wie das Zeichnen von Beduinen auf Kamelen? (Viele Beduinen reiten auf Kamelen.)
3. Findet heuteplus, Neutralität in der Berichterstattung bedeutet, wenn man ein Bericht darüber macht, dass staatliche Organisationen dazu aufrufen, Juden abzuschlachten und Kinder dazu erzogen werden, Juden zu töten, man in dem selben Bericht auch ausgiebigst berichten muss, dass Israelis böse Sachen machen, zum Beispiel Menschen zeichnen, die auf Kamelen sitzen?
Die Redaktion des ZDF reagierte mit diesen Worten:
„Besten Dank für Ihre Post und die Kritik an dem „heute+“-Beitrag, die wir sehr ernst nehmen. Wir haben die unangemessen verkürzte und zu Missverständnissen Anlass gebende Formulierung auf Facebook und in der Beschreibung des Mediatheks-Videos unmittelbar entfernt. Wir bedauern natürlich sehr, wenn sich durch die ursprüngliche Formulierung jemand verletzt fühlte. Die Korrektur war vor allen Dingen deshalb notwendig, weil im Beitrag selbst tatsächlich das eine nicht mit dem anderen gleichgesetzt wird: Die Autorin geht mit dem Thema differenziert um und zeigt, wie palästinensische Kinder schon im Kinderfernsehen zu Messerangriffen ermuntert werden oder im Gazastreifen im Kindertheater Tunnelbau, Hass und Krieg gegen Israel propagiert werden. Der Film beschreibt aber auch, dass für israelische Jugendliche Palästinenser teilweise als Problem dargestellt werden, als Flüchtlinge, Bauern und Menschen, mit welchen kein Frieden zu haben ist.“
Tapfer im Nirgendwo reagierte wie folgt:
Von meinen drei Fragen wird hier exakt keine beantwortet. Sie sprechen von einer „unangemessen verkürzten und zu Missverständnissen Anlass gebende Formulierung“. Nein! Die Formulierung ist nicht verkürzt. Sie ist falsch. Falsch! Sie wissen schon: das Gegenteil von Richtig! An israelischen Schulen wird nicht systematisch wie an palästinensischen Schulen das Töten von Menschen gelehrt! Sie sagen, Sie bedauern, wenn sich durch Ihre Formulierung jemand verletzt fühlt. Sie haben nicht nur Gefühle verletzt. Durch Ihre Formulierung wurden Vorurteile und Hass geschürt. Bedauern Sie das auch? Unabhängig davon, ob Sie es bedauern, Sie haben Schaden angerichtet!
Tapfer im Nirgendwo wies das ZDF darauf hin, dass mit der neuen Unterschrift immer noch wahrheitswidrig behauptet wird, an israelischen Schulen würde wie an palästinensischen Schulen Verachtung gelehrt und fragte, warum die neue Nachricht jetzt auch noch unterschlägt, dass an palästinensischen Schulen Kinder dazu erzogen werden, Juden zu töten. Das ZDF reagierte kurz und schnippig:
Wir haben in unserer Antwort unser Bedauern zum Ausdruck gebracht, und wir haben Ihnen mitgeteilt, dass wir die von Ihnen angesprochene Passage auf dem Facebook-Post und in der Beschreibung des Mediathek-Videos korrigiert haben. Und wir haben Ihnen geschrieben, dass wir im Beitrag das eine nicht mit dem anderen gleichgesetzt haben. Wir haben also durchaus auf Ihre Kritik regiert.
Tapfer im Nirgendwo schrieb zurück:
Ihr Bedauern habe ich zur Kenntnis genommen, möchte jedoch betonen, was Sie genau bedauern. In Ihrer ersten Reaktion schreiben Sie: „Wir bedauern natürlich sehr, wenn sich durch die ursprüngliche Formulierung jemand verletzt fühlte.“
Sie bedauern also mein Gefühl, nicht Ihre Tat. Mein Gefühl braucht aber kein Bedauern! Es ist eine ganze natürliche Reaktion auf Ihre Lüge, die in meinen Augen eine der schlimmsten öffentlich-rechtlichen Verleumdungen von Juden der jüngeren deutschen Geschichte darstellt. Sie schreiben weiter: „Wir haben Ihnen geschrieben, dass wir im Beitrag das eine nicht mit dem anderen gleichgesetzt haben.“
Natürlich haben Sie das. Sie kündigen den Bericht nach wie vor mit diesen Worten an: „Wie israelische und palästinensische Kinder dazu gebracht werden sollen, sich gegenseitig zu verachten.“
Sie sagen somit, palästinensische Kinder verachten Israelis, indem sie mit Messern in den Händen rufen, Juden abstechen zu wollen und in der Schule beigebracht bekommen, warum man Juden hassen muss und wie man sie am besten ermordet; und Sie sagen, israelische Kinder verachten Palästinenser, indem sie in einem Schulbuch, eine Zeichnung sehen, die einen Beduinen zeigt, der auf einem Kamel reitet. Beides nennen Sie nicht nur „verachten“, Sie setzen das Wort „israelische“ sogar an erster Stelle, ganz so, als sei ein Jude, der eine Zeichnung von einem Araber auf einem Kamel malt, schlimmer, als ein Araber, der mit einem Messer in der Hand ruft: „Stecht die Juden ab!“ Sie schreiben weiter: „Wir haben also durchaus auf Ihre Kritik regiert.“
Klar haben Sie reagiert. Es wäre auch eine Reaktion gewesen, wenn Sie mir ein Video von den Mainzelmännchen geschickt hätten. Die Reaktion hat jedoch keine meiner drei Fragen beantwortet. Daher beantworten Sie mir einfach diese einfache Frage:
„Warum hat die Redaktion von heute+ die Aussage gelöscht, palästinensische Kinder werden in Schulen dazu erzogen, Juden zu töten?“
Das ZDF antworte kühl und sehr kurz angebunden:
„Sie haben bereits Antworten erhalten, und wir haben auch zu Ihrer Frage Stellung genommen.“
Tapfer im Nirgendwo schrieb zurück: „Dann zitiere ich Sie mit dieser Antwort als deutliche Weigerung, die neue, kurze Frage zu beantworten.“
Das ZDF reagierte wie folgt:
„Natürlich steht es Ihnen frei, Dinge so zu interpretieren, wie Sie sie für richtig halten. Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole: Folgendes Zitat aus meiner Mail vom 11. Juli können Sie gerne als Antwort auf Ihre Frage verwenden: Wir haben die unangemessen verkürzte und zu Missverständnissen Anlass gebende Formulierung auf Facebook und in der Beschreibung des Mediatheks-Videos unmittelbar entfernt. Die Korrektur war vor allen Dingen deshalb notwendig, weil im Beitrag selbst tatsächlich das eine nicht mit dem anderen gleichgesetzt wird. Wir bedauern natürlich sehr, wenn sich durch die ursprüngliche Formulierung jemand verletzt fühlte.“
Also gut, dann interpretiere ich also die Antwort des ZDF und zwar so empathisch, wie das ZDF mit Israel umgeht:
Israelis werden im ZDF nur als Problem beschrieben. Wenn sie gezeigt werden, dann nur als Stereotype, als Bedrohung und Problem, also zum Beispiel als illegale Siedler, Orthodoxe und rechte Hardliner. Die Zuschauerinnen und Zuschauer lernen so, dass Israelis keine Menschen sind, mit denen man in Frieden leben oder gar befreundet sein kann. So werden die Zuschauer des ZDF dazu gebracht, Israel zu verachten!