Rassismus ist die Beurteilung eines Menschen aufgrund seiner ethnischen Herkunft. Die Beurteilung eines Menschen aufgrund seiner Überzeugungen und Bekenntnisse nennt sich jedoch Kritik. Sie ist bitter notwendig, von innen und von außen.
Wenn im Namen einer Ideologie oder Überzeugung Unrecht begangen wird, dann habe ich kein Problem damit, wenn diese Idee kritisiert wird. Wenn im Rahmen einer Religion Menschen zu Schaden kommen, dann beleidigt es mich nicht, wenn Witze über Gott gemacht werden und dazu noch über all seine Propheten. Ich erwarte es sogar.
Ich habe allerdings ein Problem damit, wenn diese nötige Kritik, kriminalisiert wird. Kritik an Ideen Jann niemals zu scharf ausfallen, vor allem dann nicht, wenn im Namen der Idee Menschen getötet und ganze Länder unterworfen werden.
Es reicht nicht, stumpf zu behaupten, die Verbrechen, die im Namen einer Religion begangen werden, hätten nichts mit der Religion zu tun. Natürlich haben sie das. Wenn Terroristen ihre Taten mit den Schriften ihrer Religion rechtfertigen und vor allem rechtfertigen können, wenn sie erklären, einem Gott zu folgen, sogar die wahren Anhänger Gottes zu sein, dann interessiert es mich nicht, was die Religion in Wirklichkeit bedeuten soll. Wenn eine Religion mörderisch wird, gehört sie kritisiert und nicht rehabilitiert. Terror ist keine Nachhilfestunde in Religion.
Ich will, dass mir jede Religion egal sein kann. Ich will, dass Menschen, die nichts mit einer Religion zu tun haben wollen, in Ruhe gelassen werden. Ich finde es ekelhaft, Menschen, die um die Opfer von religiös motivierten Terroristen trauern, die „Wahrhaftigkeit“ der Religion zu erklären. Die Opfer einer Religion müssen sich nicht um das Image dieser Religion sorgen und schon gar nicht ist es ihre Aufgabe, dafür zu sorgen, dass die Religion in einem guten Licht steht. Sie dürfen die Religion kritisieren, verarschen und verdammen.
Religionen dürfen verdammt werden. Wer, wenn nicht Gott, darf verarscht werden?
Wem eine Religion etwas bedeutet, soll die Zeit nicht darauf verwenden, die Opfer der Religion zu bekehren, sondern soll stattdessen zu den Anhängern dieser Religion gehen, die diese Religion nutzen, um zu hetzen und zu morden. Für jeden Menschen, der glaubt, seine Religion bedeute Friede, müssen die Anhänger, die im Namen Gottes hassen, schlimmer sein als alle Menschen, die Gott verdammen und religiöse Schriften verbrennen.
Eine Religion ist nur eine Ideologie und ein Mensch ist mehr als nur Träger von Ideologien. Wenn im Namen von Ideologien gehasst und gemordet wird, dann soll, dann darf, dann muss auf diese Ideologie eingeschlagen werden.
Lasst uns Ideologien verdreschen, nicht Menschen!
Sollte sich dadurch ein Mensch beleidigt fühlen, dann verwechselt er sich mit seiner Ideologie. Dafür sollte er kein Verständnis erhalten. Es gibt keine Entschuldigung für das Kriminalisieren von Kritik.