Ist Corona ein Segen für den Frieden im Nahen Osten?

Inmitten der Corona-Krise wurde am 15. September 2020 vor dem Weißen Haus in der US-Hauptstadt Washington eine Erklärung des Friedens, der Zusammenarbeit und der konstruktiven diplomatischen sowie freundlichen Beziehungen zwischen dem Staat Israel und dem Königreich Bahrain, sowie den Vereinigten Arabischen Emiraten unterzeichnet.

Der Friedensvertrag wurde von Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu, dem Außenminister von Bahrain, Abdullatif bin Raschid al-Sajani, dem Außenminister der Emirate Abdullah bin Zayid Al Nahyan, sowie von US-Präsident Donald Trump als Zeugen, unterzeichnet.

Ich bin mir sicher, dass dieser Frieden nur möglich wurde, weil die europäischen Nationen zu sehr mit der Bekämpfung des Coronavirus beschäftigt waren und daher keine Zeit hatten, sich zu sehr im Nahen Osten zu engagieren.

Selbstgerechte europäische Parlamentarierinnen und Parlamentarier torpedieren seit Jahrzehnten eine Lösung des Konflikts, indem sie erklären, ein Frieden im Nahen Osten sei nicht möglich, bevor nicht die Palästina-Frage geklärt sei. Sie setzen sich dabei für Lösungen ein, die von großen Teilen der arabischen Welt abgelehnt werden.

Seit einigen Monaten zwingt das Coronavirus die europäischen Nationen dazu, sich etwas mehr aus der ganzen Angelegenheit herauszuhalten und siehe da, kaum treten diese selbsternannten Friedensaktivisten etwas in den Hintergrund, folgt der Frieden auf dem Fuße.

Das größte Friedenshindernis im Nahen Osten war der Wunsch der europäischen Nationen, einen Frieden mitgestalten zu wollen.

Abdullah bin Said al-Nahjan sagte zur Unterzeichnung des Friedensvertrag:

„Ich stehe heute hier, um eine Hand zum Frieden auszustrecken und eine Hand zum Frieden zu erhalten. In unserem Glauben sagen wir: Oh Gott, du bist Frieden und von dir kommt Frieden. Die Suche nach Frieden ist ein angeborenes Prinzip, doch Prinzipien werden effektiv verwirklicht, wenn sie in Maßnahmen umgesetzt werden (…) Wir erleben bereits heute einen Wandel im Herzen des Nahen Ostens, der weltweit Hoffnung schenken wird (…) Wir erleben heute einen neuen Trend, der einen besseren Weg für den Nahen Osten schaffen wird.“

Damit steht er in Solidarität mit der Unabhängigkeitserklärung Israels, in der steht:

„Wir bieten allen unseren Nachbarstaaten und ihren Völkern die Hand zum Frieden und guter Nachbarschaft und rufen zur Zusammenarbeit und gegenseitiger Hilfe mit dem selbständigen jüdischen Volk in seiner Heimat auf. Der Staat Israel ist bereit, seinen Beitrag bei gemeinsamen Bemühungen um den Fortschritt des gesamten Nahen Ostens zu leisten.“

Ich wünsche mir inständig, dass die Corona-Krise bald vorbei ist, aber noch mehr wünsche ich mir, dass sich in Zukunft alle europäischen Länder im Umgang mit dem Nahen Osten so verhalten, als würde Corona noch wüten und sich einfach aus dem Konflikt raushalten.

Dies gilt auch für die amerikanischen Vertreter, die die Politik von John Kerry unterstützt haben. John Kerry war Außenminister der Vereinigten Staaten von Amerika unter Barack Obama und erklärte im Jahr 2016:

„Es wird keine separaten Friedenverträge zwischen Israel und der arabischen Welt geben. Ich möchte Ihnen das allen absolut klar machen. Ich habe einige berühmte Politiker in Israel gehört, die hin und wieder sagen: >Nun, die arabische Welt ist heute in einem anderen Zustand. Wir müssen nur auf sie zugehen. Wir können einige Dinge mit der arabischen Welt erarbeiten und dann werden wir mit den Palästinensern verhandeln.< Nein, nein, nein, und nein! Ich kann ihnen das versichern, sogar bestätigt sogar in den letzten Woche, da ich mit Führern der arabischen Gemeinschaft gesprochen habe. Es wird keine separaten Friedensverträge mit der arabischen Welt geben, ohne eine palästinensische Entwicklung und einen palästinensischen Frieden.“

Damit lag John Kerry falsch, falsch, falsch und falsch. John Kerry glaubte nicht an einen separaten Frieden, aber andere taten es. Und sie erhielten Frieden.

Im selben Jahr, als John Kerry erklärte, es könne keine separaten Friedensverträge zwischen Israel und der arabischen Welt geben, erklärte der Ministerpräsident Israels, Benjamin Netanjahu, vor der Generalversammlung der Vereinten Nationen:

Aber jetzt werde ich Sie noch mehr überraschen. Sie werden feststellen, dass die größte Veränderung in der Haltung zu Israel anderswo stattfinden wird, nämlich in der arabischen Welt. Unsere Friedensverträge mit Ägypten und Jordanien sind Stabilitätsanker im sonst so unsicheren Nahen Osten. Und daher sage ich Ihnen noch etwas: Zum ersten Mal in meinem Leben, erkennen viele andere Staaten in der Region, dass Israel nicht ihr Feind ist, sie erkennen vielmehr, dass Israel ihr Verbündeter ist!“

Benjamin Netanjahu sagte im Jahr 2016, die arabische Welt könne eine natürliche Verbündete Israels werden, denn unsere gemeinsamen Ziele sind Sicherheit, Wohlstand und Frieden. Ich glaube daher, dass wir in den kommenden Jahren zusammenarbeiten werden, um diese gemeinsamen Ziele in offener Zusammenarbeit zu verwirklichen.

John Kerry sagte zu den Worten dieses „berühmten Politikers“ aus Israel: „Nein, nein, nein und nein!“

Als Donald Trump die Botschaft der Vereinigten Staaten nach Jerusalem verlegte und die Stadt als Hauptstadt Israels anerkannte, behauptete Kerry:

Das wird eine Explosion geben – eine absolute Explosion in der Region, nicht nur im Westjordanland und vielleicht sogar in Israel selbst, sondern in der gesamten Region.“

Kerry hatte Recht. Es gab eine Explosion. Eine Explosion des Friedens!

Die Explosion des Friedens wurde möglich, als die Partei von John Kerry in den Vereinigten Staaten von Amerika nicht regierte und die Nationen in Europa besseres zu tun hatten, als ihre Kraft im Nahen Osten zu entfalten.

Mögen sich daher die selbsternannten europäischen Friedensstifter auch in Zukunft aus dem Nahen Osten heraushalten. Es wäre gut für den Frieden.

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Über tapferimnirgendwo

Als Theatermensch spiele, schreibe und inszeniere ich für diverse freie Theater. Im Jahr 2007 erfand ich die mittlerweile europaweit erfolgreiche Bühnenshow „Kunst gegen Bares“. Als Autor verfasse ich Theaterstücke, Glossen und Artikel. Mit meinen Vorträgen über Heinrich Heine, Hedwig Dohm und dem von mir entwickelten Begriff des „Nathankomplex“ bin ich alljährlich unterwegs. Und Stand Up Comedian bin ich auch. Mein Lebensmotto habe ich von Kermit, dem Frosch: „Nimm, was Du hast und flieg damit!
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