Mehr so viel mehr

Tapfer im Nirgendwo präsentiert „Mehr so viel mehr“ von Viktoria Burkert.

Der Obdachlose am Zülpicher Platz sagt, er kontrolliert das Wetter, er heißt Jürgen und hatte mal alles, Job, Familie, trotzdem geht es ihm jetzt besser, sagt er. Sein Hund heißt Whiskey und er fragt nach einem Euro für Whiskey, und lächelt ohne Zähne und wünscht ohne Vorwurf einen schönen Tag.

Nachts vorm Café, die Straße dampft vom Sommerregen, es war schön, die Musik, die Menschen, niemand war dagegen, dass man lebt. Wir stehn noch zusammen, du weichst einem schweren Tropfen aus, und sagst: hoffentlich hab ich diese Nacht keine Angst, und dann tanzt du nach Haus.

Vielleicht sind’s diese Nächte, in denen alles so einfach ist, in denen dir klar wird, alles was du suchst, ist längst da! In denen du spürst, dass dein Weglaufen vergebens war, denn alles, was wahr war, ist noch wahr.

Und wer lacht, hat meistens Wunden, und wer singt, kann meistens singen,
und wer nicht singen kann und es trotzdem tut, hat Mut! Wer die Töne nicht trifft, weiß zumindest, dass es Töne gibt, und mehr so viel mehr als die Stille und das Schweigen und die Lügen.

Und wer fühlt, was wirklich ist, fühlt sofort, dass es weh tut, denn was schön ist und weh tut ist wahr. Ich bin sicher nicht für immer da,
aber jetzt gerade ganz bestimmt, und jetzt auch noch und zumindest solange dieses Lied erklingt.

Simone wurde wieder verlassen und kauft sich drei Kilo Erdnusseis, sie sagt, das hilft zwar nicht gegen die Einsamkeit, aber für heute Nacht reicht’s. Sie gibt Jürgen zwei Euro für Whiskey und grinst, ach, wir sind mehr so viel mehr als das, was man uns nimmt.

Nachts am großen Fluss, die Brücke bebt, die Möwen schrein, es war schön wie ein Anfang schön ist, und hey, so schön kann’s immer wieder sein. Du sagtest, schau in den Himmel, ich glaube, gleich geht der große Regen los,
und zum Glück haben wir weder Schirme noch ein Zuhause und ich lass dich nicht los.

Vielleicht sind’s diese Nächte, in denen alles wieder möglich ist, in denen du nass bist und glücklich und froh, dass es dich hier noch gibt, weil das Leben dich mehr liebt, als du das Leben immer lieben konntest und das ist völlig okay.

Und wer lacht, hat meistens Wunden, und wer singt, kann meistens singen,
und wer nicht singen kann und es trotzdem tut, hat Mut. Wer die Melodie vergeigt, schafft vielleicht nichts, was gleich bleibt, aber versuchen und scheitern gehörn am Anfang und überhaupt dazu.

Und wer fühlt, was wirklich ist, fühlt sofort, dass es weh tut, denn was schön ist und weh tut ist wahr. Du bist sicher nicht für immer da,
aber jetzt gerade ganz bestimmt, und jetzt auch noch und zumindest solange dieses Lied erklingt.

Und wer lacht, hat meistens Wunden, und wer singt, kann meistens singen,
und wer nicht singen kann und es trotzdem tut, hat Mut. Wer das Tempo übertreibt, weiß vielleicht mehr über Zeit wie jemand, der perfekt im Tempo bleiben kann, denn die Momente, in denen dein Herz schneller schlägt als sonst, auf die kommt es vielleicht an.


Musik und Text: Viktoria Burkert * Arrangement: Markus Schimpp * Produktion: Gerd Buurmann * Copyright: Viktoria Burkert

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(TINVB)

Über tapferimnirgendwo

Als Theatermensch spiele, schreibe und inszeniere ich für diverse freie Theater. Im Jahr 2007 erfand ich die mittlerweile europaweit erfolgreiche Bühnenshow „Kunst gegen Bares“. Als Autor verfasse ich Theaterstücke, Glossen und Artikel. Mit meinen Vorträgen über Heinrich Heine, Hedwig Dohm und dem von mir entwickelten Begriff des „Nathankomplex“ bin ich alljährlich unterwegs. Und Stand Up Comedian bin ich auch. Mein Lebensmotto habe ich von Kermit, dem Frosch: „Nimm, was Du hast und flieg damit!
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