BDS und documenta fifteen – Entscheiden Sie selbst!

In diesem Artikel wird es nicht darum gehen, ob man Künstlerinnen und Künstler, die der BDS-Kampagne nahe stehen, mit deutschen Steuergeldern eine subventionierte Plattform geben sollte. Dieser Artikel wird lediglich erklären, worum es bei BDS geht. Danach können Sie sich eine eigene Meinung zu BDS bilden und entscheiden, ob Sie die documenta fifteen in Kassel mit einem Besuch beehren wollen.

In Israel sind Muslime und Juden Nachbarn. Sie sind einander Arbeitskollegen, Lehrerinnen, Anwälte, Richterinnen, Abgeordnete, Polizisten, Feuerwehrmänner, Soldatinnen, Köche, Sexualpartner und vieles, vieles mehr. Sie lachen, leben, essen, weinen und streiten zusammen. Sie leben miteinander und teilen sich die selbe Heimat. Sie sind gemeinsam in Treue verbunden mit den Bäumen, Flüssen, Bergen, Meeren, Seen, Städten, Dörfern und Wüsten ihrer Heimat, die sie oft in ihre Gebete einschließen. Sie sind eine Familie! Manche sind entfernte Verwandte, andere wiederum frisch nah Vertraute.

All diese Menschen werden von der weltweit agierenden Kampagne des Hasses BDS diskriminiert.

Der Name BDS steht für „Boycott, Divestment and Sanctions“BDS wendet sich gegen ganz Israel und kulturell gegen alles, was israelisch ist. Die Politik von BDS lässt sich auf diese Formeln bringen:

„Kauft nicht bei Israelis!“
„Israel ist unser Unglück!“
„Kein Dialog mit Israel!“

Mit einer Person, die man boykottiert und mit der man nicht redet, kann man keinen Frieden schließen. BDS will keinen Frieden!

Über zwanzig Prozent aller Israelis sind Muslime. Sie leben in Frieden, Nachbarschaft, Gleichberechtigung, Toleranz und Respekt mit Juden leben. Sie sind alle Israelis und somit auch Ziel der Diskrimierung von BDS. Die Kampagne fordert dazu auf, diese Muslime zu boykottieren und zu sanktionieren, sowie jede Form der Unterstützung mit diesen Muslimen zu kappen.

BDS fordert dazu auf, Muslime, die friedlich mit Juden zusammenleben, so zu behandeln, wie Juden von Judenhassern behandelt werden.

Von allen Ländern der Welt, in denen über zwanzig Prozent der Bevölkerung Muslime sind, ist Israel das Land, in dem die Muslime am freiesten sind. Dennoch boykottiert BDS dieses Land und nicht die vielen anderen Länder, in denen Muslime diskriminiert, verfolgt und getötet werden, wenn sie beispielsweise homosexuell sind, zu einem anderen Glauben konvertieren, die eigene Regierung kritisieren oder Allah in Frage stellen.

BDS richtet sich auch nicht gegen all die Länder, in denen Christen und Juden verfolgt werden, sondern nur gegen Israel, wo Juden, Christen und Muslime die gleichen Rechte haben.

Israel ist das einzige Land im Nahen Osten, in dem alle Bürgerinnen und Bürger sicher in einer Demokratie leben, die es ihnen erlaubt, schwul oder lesbisch zu sein. Gegen diese Menschen richtet sich BDS!

Israel ist das einzige Land im ganzen Nahen Osten, in dem das Volk seine Regierung wählen und vor allem abwählen kann. Die israelische Regierung ist somit die einzige auch von Muslimen und Arabern demokratisch gewählte Vertretung eines Landes im Nahes Osten. Gegen diese Demokratie hetzt BDS.

Ein Judenhasser kritisiert an Juden Dinge, die er bei Nicht-Juden durchgehen lässt. BDS tut genau das. BDS schweigt zu sämtlichen barbarischen Unmenschlichkeiten der Welt, kritisiert aber Israel, weil das Land nicht perfekt ist.

Für BDS muss Israel übermenschlich sein, um existieren zu dürfen. Für den Rest der Menschheit reicht es, menschlich zu sein. Ein israelischer Politiker wird bereits verteufelt, wenn er kein Heiliger ist. Ein arabischer Politiker jedoch wird schon zum Heiligen erklärt, wenn er kein Teufel ist.

Israel ist zwar nicht perfekt, aber es gibt kein Land, das es bei vergleichbarer Gefahr besser macht als Israel. BDS reicht das nicht.

Für BDS ist nur ein perfekter Jude ein guter Jude und nur die guten Juden dürfen bleiben. Das ist die Kampagne des Hasses, für die BDS steht.

Und jetzt entscheiden Sie selbst, wie sie zu BDS stehen und ob Sie die documenta fifteen in Kassel besuchen möchten.

Über tapferimnirgendwo

Als Theatermensch spiele, schreibe und inszeniere ich für diverse freie Theater. Im Jahr 2007 erfand ich die mittlerweile europaweit erfolgreiche Bühnenshow „Kunst gegen Bares“. Als Autor verfasse ich Theaterstücke, Glossen und Artikel. Mit meinen Vorträgen über Heinrich Heine, Hedwig Dohm und dem von mir entwickelten Begriff des „Nathankomplex“ bin ich alljährlich unterwegs. Und Stand Up Comedian bin ich auch. Mein Lebensmotto habe ich von Kermit, dem Frosch: „Nimm, was Du hast und flieg damit!
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