Gestern war ich vor dem Kölner Dom, um von dort eine Stadtführung für eine Gruppe von Feuerwehrmännern aus Wolfsburg durch die Kölner Brauhäuser zu beginnen. Die Herren standen allerdings im Stau und kamen daher erst eine Stunde später an. Ich nutze die Zeit und schaute mir eine Demonstration an, die vor dem Kölner Dom stattfand.
Eine Gruppe von fünfzig Menschen demonstrierte gegen Israel. Ihnen gegenüber stand eine weitere Gruppe mit Israel-Fahnen. Dazwischen standen ein paar Polizisten und sorgten für Sicherheit. Nicht selten gingen die Menschen mit den schwarz-rot-grünen Flaggen recht aggressiv auf die Menschen in blau und weiß zu.
Als ich mein Smartphone herausholte, um Bilder zumachen, kam direkt ein Polizist auf mich zu, sprach mich mit Namen an und machte mir Auflagen. Ich erklärte ihm, dass ich mit der ganzen Sache nichts zu tun hätte und hier nur auf die Feuerwehr aus Wolfsburg warte. „Verarschen kann ich mich alleine“, sagte der Polizist.
Während ich auf die Gruppe wartete, hörte ich die Stimme eines kleinen Kindes, das vor dem Kölner Dom Parolen gegen Israel brüllte. Kinderarbeit in Köln!
Die Polizei bekam Feigen geschenkt.
Als ich Bilder von der Demonstration der Feigenverteiler machen wollte, wurde ich von einigen Demonstrierenden aggressiv aufgefordert, keine Bilder von der Demonstration zu machen.
In der 38 Sekunde erschallt ein „Nieder mit Israel!“
Liebe Polizei,
Danke für Eure Arbeit. Ich bin jedoch nicht für jede Israelfahne verantwortlich, die in Köln gezeigt wird. Manchmal stehe ich auch nur ganz zufällig neben einer Israel-Flagge. Ehrlich!
Ich muss in diesem Zusammenhang an den September 2014 denken. In dem Monat nämlich kontaktierte mich eine Frau und erzählte mir von einem Erlebnis bei der Kölner Polizei, als sie dort eine Anzeige aufgrund einer antisemitischen Beleidigung erstellt hatte. Die Polizei stellte drei Fragen:
„Sind Sie Jüdin?“
„Sind Sie Israelin?“
„Kennen Sie Gerd Buurmann?“
Bei Antisemitismus sind offensichtlich die drei ersten Assoziationen der Kölner Polizei: Jude, Israel, Buurmann. Die Gefragte antworte, sie kenne mich, aber nicht intim. Darauf erwiderte der Polizist: “Dieses Tapfer im Nirgendwo macht uns nur Arbeit.”
Gern geschehen!