Meine Mutter kaufte mir einen Schwangerschaftstest. Er war positiv. Ihr Glück kannte keine Grenzen. „Du wirst gebären und normal werden“, wiederholte sie, wie aufgezogen. Ich erinnerte mich an die Vergewaltigung und wollte verrecken.
Ein Gastbeitrag von Lisa Piesek
Vor einigen Tagen schrieb ich einen Gastbeitrag über einen homophoben Zwischenfall am Moskauer Flughafen, dem der israelische Eurovision Song Contest Kandidat Hovi Star zum Opfer wurde. Als ich die Reaktionen in LGBT Foren auf meinen Artikel beobachtete, fiel mir auf, dass ein gar nicht mal so kleiner Teil der Community sich nach wie vor für die Homoästhetik des diesjährigen russischen ESC-Beitrags begeistern lässt, bereit ist für Russland zu stimmen und sich auf einen ESC 2017 in Russland freut.
2009 hat es bereits einen ESC in Russland gegeben. Am Tag der Finalausstrahlung wurde eine Schwulenparade in Moskau niedergeknüppelt. Einerseits bin ich traurig, dass ein Teil der queeren Community ein so kurzes Gedächtnis hat. Andererseits wäre es wohl homophob von den Menschen zu erwarten, dass sie, nur aufgrund ihrer sexuellen Orientierung, wachsamer und weiser sind, und weniger anfällig für Putins Honigfallen, als der Rest der europäischen Bevölkerung. Es ist eine Masche des Regimes, sich in prestigeträchtige Großveranstaltungen einzukaufen, um diese dann als Propagandabühne nach innen und außen zu nutzen. Auch der ESC 2017, sollte er in Russland stattfinden, wird eine einzige große Propagandashow. An der Menschenrechtslage würde es gar nichts ändern, in Gegenteil: Damit geht es Jahr für Jahr bergab.
Auch die Homo- und Transphobie wurde in Russland, wie alles andere verstaatlicht. Der in der Bevölkerung vorhandene Hass wird durch staatlich kontrollierte Medien und in den Schulen geschürt, die sexuellen Minderheiten sind durch restriktive Gesetzgebung auch direkten staatlichen Repressalien ausgesetzt. Dass der ESC in Russland etwas daran ändern würde, ist nur eine schöne Illusion, wer die dortige LGBT Bewegung unterstützen will, sollte lokalen Initiativen helfen.
Zum Beispiel dem Projekt Kinder 404. Es wurde 2013 von der Journalistin Lena Klimova ins Leben gerufen. Dort können homo-, bi-, und transsexuelle Jugendliche anonym psychologische Hilfe bekommen, ein Teil ihrer Briefe wird veröffentlicht. Die jungen Menschen schreiben über Probleme mit den Familien, in der Schule und über Spott und Gewalt, manche wollen aber auch nur die Geschichte einer unglücklichen Teenagerliebe erzählen. Ich habe einige Briefe übersetzt.
Tascha, 14 Jahre, 7 Februar 2016
Ich bin verwirrt. Ende letzten Sommers habe ich erfahren, dass meine Eltern leidenschaftlich homophob sind. Was war passiert? Während wir auf die Bahn gewartet haben, hat eine junge Frau Animeflyer verteilt. Dort war ein Paar, ein Junge und ein Mädchen, und meine Mutter dachte, es seien zwei Mädchen und sagte voller Verachtung: „Lesben“! Mein Herz tut immer noch weh, wenn ich daran denke. Und damals habe ich verstanden, dass es für mich kein Coming Out geben wird, bevor ich meine Eltern verlasse. Was habe ich nicht alles versucht. Aber wohin soll ich gehen? Alle Freunde, Bekannte und Verwandte sind zu weit weg. […]
Manchmal will ich wirklich aus dem Schrank rauskommen. Aber … ich darf nicht. Es ist nicht bloß Angst, sondern ein absolutes Verbot. Meine Eltern schreien auch so schon wegen jeder Kleinigkeit und schimpfen obszöner als ein Schuster. Sie hassen mich. Wie kann man einen Menschen beschimpfen, den man liebt? […] Meine Arme sind schon längst von Narben bedeckt und ich erzähle ihnen, der Kater habe mich gekratzt. Lächerlich, nicht wahr? Wenn mir doch nur jemand Zuflucht gewähren könnte. Und jetzt…
Ich habe einfach Angst, hier zu leben. Wenn man mich schon ohne Schuld verprügelt. In dieser Konstellation ist weder ein Coming Out noch das weitere Leben möglich. „Tascha, halte durch“, sage ich immer zu mir, aber es klappt einfach nicht. […] Selbst die Gedanken in meinem Kopf sind durcheinander. Aber ich glaube, ich habe das Wesentliche erzählt… Ich weiß nur nicht, was ich tun soll. Wahrscheinlich werde ich auf der Straße leben.
D., 16 Jahre, 24 März 2016
Mein Name fängt mit D an und ich bin zur Zeit 16 Jahre alt, es fing vor zwei Jahren an. Obwohl, vielleicht schon in der Kindheit?! Als kleiner Junge war ich größtenteils mit Mädchen befreundet und spielte mit Puppen, aber auch mit Autos. Meine Eltern hat es irgendwie nicht gestört.
Mit 14 Jahren bemerkte ich eine Sympathie für Jungs und fing an, über Schwule und Bisexuelle nachzudenken. In dieser Zeit lernte ich einen sehr netten schwulen Typen kennen, der mir alle meine Fragen zum Thema LGBT beantwortet hat. Später hat meine Mutter davon erfahren, als sie meine Sachen durchwühlt hat, und ein Tagebuch fand, in dem ich alles notiert hatte. Natürlich habe ich bereut, es geführt zu haben. Meine Mutter hat mich sofort mit unflätigen Beschimpfungen attakiert, sie brüllte und schrie, dass Schwule keine Menschen sind, sie seien Unrat und ich sei nicht so einer und hätte mir alles eingebildet. Es gebe nur Adam und Eva. Sie hat es auch meiner Oma und meiner Tante erzählt. Auch die Oma hat Predigden abgehalten, aber meine Tante hat nichts gesagt. Danach gab es nur Misstrauen und ständige Kontrollen, was mich ziemlich nervte. Meine Mutter hat mein Handy regelmäßig kontrolliert und hat gedroht, meinem Vater alles zu erzählen. Der ist zwar nett, aber es hätte großen Ärger gegeben.
Für meine Eltern bin ich jetzt quasi hetero, aber ich fühle mich mehr zum eigenen Geschlecht hingezogen, was mich einfach zerreißt. Ich will meine Elten nicht enttäuschen, aber ich kann auch nicht jemand sein, der ich wahrscheinlich nicht bin. […]
Bitte gebt mir irgendeinen Rat, ich zähle auf euch. Danke im Voraus.
Andrej, 16 Jahre, 29 November 2015
Hallo, ich bin ein Junge. Ich wohne in einem kleinen Städtchen, und ja, ihr habt es schon erraten, ich bin schwul.
Anfang September hatte ich mein Coming Out. Meine Mutter ist viel älter als ich und sie versteht mich überhaupt nicht, wir streiten oft. Einmal begann sie zu klagen, wie schlecht ihr Leben sei und dass sie keiner schätze. Da hielt ich es nicht aus: „Und wisst ihr überhaupt, wie es mir geht, wisst ihr, warum ich jeden Tag niedergeschlagen nach Hause komme und jede Nacht weine? Weil ich schwul bin.“ Stille.“ Das wirst du bereuen“
Abends stürmte mein Vater rein und schrie mich an, so laut er nur konnte. Meine Eltern drohten, mir den Sauerstoff abzudrehen. Sie sagten, was für eine Scheiße ich sei und dass ich lieber hätte verrecken sollen. Mein Vater sagte, wenn er erfährt, dass ich mit einem Mann geschlafen habe, wird er mich zu Tode schlagen… Was sie nicht alles gesagt haben.
Ein Paar Monate vergehen. Wir streiten fast jeden Tag. Meine Mutter schimpft bei jedem Anlass. Vor einigen Tagen kommen wir wieder auf das Thema sexuelle Orientierung zu sprechen. Ich sagte, dass sie meine Meinung überhaupt nicht schätzen. Meine Mutter sagte mir ins Gesicht, dass sie auf meine Meinung scheißt und drückte mir einen Zettel mit der Vertrauensnummer in die Hand, ich soll alle meine Probleme mit denen lösen. Und wenn ich mich nicht umentscheide, schießt sie mich nach der Schule in den Wind.
Ich denke oft an Suizid und habe es vor ein Paar Tagen wieder probiert. Erst hat mich mein Geheimnis drei jahre lang gefoltert und, als es rauskam, haben sie es wieder reingestopft, zugenäht und sie drücken jeden Tag darauf, damit es nicht wieder ausbricht. Ich bin müde […] und wenn ich nicht bald (wenigstens psychologische) Hilfe bekomme, endet für mich alles in einer Schlinge.
Cherry, 11 Klasse, 22 September 2015
Ich bin lesbisch und wohne in einer absolut provinziellen Kleinstadt in Sibirien. Bei uns kann von Homosexualität keine Rede sein, und falls doch, wird es morgen schon die ganze Stadt wissen und darüber reden. […] Vor genau einem Jahr, passierte das Ereignis, das mich gebrochen hat.
Ich hatte seit meiner Kindheit einen guten Freund. In der Schule war ich nur mit ihm befreundet, wir haben viel unternommen und dazu war er auch noch homosexuell, er hatte einen Freund im Internet. So haben wir auch noch eine Scheinbeziehung angefangen, damit unsere Eltern keinen Verdacht schöpfen. In Wirklichkeit waren wir wie Bruder und Schwester.
Eines Morgens kam er einfach nicht in die Schule und ging nicht ans Telefon, ich dachte, er habe verschlafen und wollte nach der Schule bei ihm vorbeikommen. […] Es stellte sich heraus, dass sein Vater auf Dienstreise war und die Mutter hatte Nachtdienst, er war allein zuhause. Wir haben am Vorabend noch bis zwei Uhr nachts geskyped, er war recht gut gelaunt. Am Morgen kam seine Mutter nach hause, da war er schon kalt. Er hat sich einfach die Pulsadern aufgeschnitten.
Ich habe es lange Zeit nicht verstanden, aber die Antwort kam von selbst, als mir sein angeblicher Freund geschrieben hatte. Ich hätte nicht gedacht, dass es solche widerlichen Menschen gibt und dass ich mal auf sie treffen würde. „Na? Ein Arschficker weniger?“, stand in der Nachricht. Es stellte sich heraus, dass die ganze Schule Bescheid wusste. Dieser „Freund“ war ein gewöhnlicher Bastard aus einer anderen Schule. Zusammen mit unseren Klassenkameraden wollten sie meinen Freund als Homosexuellen entlarven, um ihn vor der ganzen Schule zu blamieren. Auf meine Frage, „Warum?“, sagte er: „Man muss diese Kakerlaken ausrotten“
Später gab mir die Mutter meines Freundes sein Handy und ich konnte deren Dialog lesen.
„Wissen es deine Mitschüler?“
„Was?“
„Dass du schwul bist“
„Nein, das müssen sie nicht wissen“
„Dann solltest du besser die Schule wechseln :)“
Und dann hat er ein Paar Fotos dieser Schwachköpfe geschickt, wie sie sich zusammenrotten und vor der Schule auf ihn warten.
Einen Tag vor der Beerdigung wollte ich mir in der Schule frei nehmen. Aber meine Lehrerin, eine adäquate erwachsene Frau, sagte nur: „Wofür? Wo willst du hin? Vergiss ihn, solche Wesen sollte man gleich nach der Geburt abknallen“. Ich stand auf und ging und habe ein Paar Tage später die Schule gewechselt, obwohl das Schuljahr erst begonnen hatte.
Ihr fragt euch sicherlich, warum er nicht die Polizei gerufen hatte? Die Polizei ist doch meistens gleichgültig. Jeden Tag werden in unserem Land Menschen, wie mein Freund und ich, physisch und psychisch erniedrigt. Das gilt als normal. Zum Schluss möchte ich euch warnen, in höchstem Maße vorsichtig zu sein. Heutige Kinder sind schlimmer als Erwachsene, sie sind bereit, Andersartigen die Kehle durchzunagen.
Und jetzt kommt die, meiner Meinung nach, schlimmste Geschichte, die seit Beginn des Projekts veröffentlicht wurde:
Anonym, 19 Jahre, 6. Febuar 2014
Hallo. Ich lese schon seit langem eure Briefe, aber habe mich noch nie getraut, euch zu schreiben. Vielleicht werden einige meine Geschichte abartig finden, ich bitte um Verzeihung. Es ist bitter und beschämend, darüber zu schreiben, aber ich kann nicht länger ungehört bleben. […]
Ich war immer ein ruhiges Kind. Ich las gerne und bekam Musikunterricht, ich saß ständig zuhause, denn ich hatte keine Freunde und wurde in der Schule gemobbt. Ich war verletzlich und darum ein leichtes Ziel. […] Und dann bekam ich mit 15 Jahren Internetzugang. Für mich glich es einem Wunder, denn ich hatte sofort die Hoffnung, wenigstens einen Freund zu finden. Und ich fand einen. Eine Freundin. Wir haben viel geschrieben und, es mag komisch klingen, aber es entstand eine „virtuelle Liebe“. Sie erklärte mir, dass es normal sei, Mädchen zu lieben und ich war beruhigt.
Dann fragte ich meine Mutter, ob wir sie nicht einladen können. Meine Mutter wunderte sich, dass ich Freunde habe und gab mir die Erlaubnis. Und … sie kam. Es war eine wunderbare Zeit. Bis meine Mutter unser Gespräch belauschte und erfuhr, wer wir waren. Mein Vater verprügelte mich und meine Mutter nahm meiner Freundin das Handy weg, um deren Eltern anzurufen. Es gab einen Riesenskandal, sie fuhr weg, und meine Mutter flehte mich an, die Mädchen zu vergessen.
Fast ein Jahr lang lebte ich mein übliches Leben. Ab und zu erinnerten sich meine Eltern an den Zwischenfall und schikanierten mich. Damals kam mir der Gedanke, in eine andere Stadt zu ziehen. Ich schloss die neunte Klasse ab und fuhr weg. Ich dachte, ich sei aus der Hölle ausgebrochen, aber das war ein Fehler.
Ich fand eine Clique und eine Freundin. Mit 17 zogen wir zusammen. Wenn meine Eltern anriefen. log ich, dass ich im Wohnheim lebte. Und eines Tages, als ich in den Unterricht kam, wurde ich zum Rektor zitiert. Er sagte mir, meine Mutter habe mich aus dem College abgemeldet. Später rief sie mich an und sagte, dass ich meine Sachen packen soll. […] Der Leiter des Wohnheims hat ihr erzählt, dass ich mit einer Frau zusammen lebe. Meine Mutter war wütend, sie schrie, dass ich ein Freak bin und dass ich mit meinen „Homoangelegenheiten“ nicht davonkomme.
Man sperrte mich in meinem Zimmer ein und nahm mir alles weg. Ich musste sogar in der kalten Garage schlafen. Ich drohte mit der Polizei, aber sie hörten nicht auf mich. Damals war ich schon 18.
Eines Morgens packte mich mein Vater und schleppte mich ins Gästezimmer. Er und meine Mutter fesselten mich. Ich weiß nicht, wieviel Zeit verging, bis irgendein seltsamer Junge reinkam. Er entschuldigte sich und als ich ihn um Hilfe bat, lachte er nur.
Dann… vergewaltigte er mich.
Meine Eltern waren glücklich und für mich war es das erste Mal mit einem Mann. Jetzt habe ich scheckliche Angst vor Männern, wirklich. Und Frauen liebe ich immer noch.
Bei der Polizei sagte man, dass man mir nicht glaubt, und dass ich den jungen Mann auf jeden Fall selbst besprungen haben muss. Das mit meinen Eltern nahm man mir überhaupt nicht ab. Niemand glaubte mir.
Im November ging es mir dann richtig schlecht. Meine Mutter kaufte mir einen Schwangerschaftstest. Er war positiv. Ihr Glück kannte keine Grenzen. „Du wirst gebären und normal werden“, wiederholte sie, wie aufgezogen. Ich erinnerte mich an die Vergewaltigung und wollte verrecken.
Ich denke ich bin zu Einsamkeit, Leid und Qualen verdammt. Und ich werde mit meinen Eltern leben müssen, denn ich bin von deren Geld abhängig. Ich habe keine Bildung und werde niemals von jemandem geliebt werden. Ich werde keine geliebte Frau an meiner Seite haben. Ich bleibe allein.
Ich weiß einfach nicht, was ich tun soll. Ich brauche wenigstens irgendeine Unterstützung. Die ganzen Anfälle, die Tränen … ich denke, ich werde meinem Leben bald ein Ende setzen. Aber ich halte durch, denn meine Situation könnte auch schlimmer sein.
Bitte verurteilt mich nicht.
Gegen die Aktivistin Lena Klimova wurden mehrere Gerichtsprozesse eröffnet. Im Januar 2015 wurde sie letztendlich zu einer Geldstrafe von 50 000 Rubel (666 €) verurteilt. Die russische Zensurbehörde Kommunikationsaufsichtsbehörde setzte eine Sperrung der Seite des Projekts im russischen sozialen Netzwerk VK durch. Lena bekommt täglich mehrere Drohnachrichten, auch sie werden zusammen mit den Fotos der lächelnden und hübsch posierenden Autoren veröffentlicht. Hier sind einige:
Kolja wird von seiner Freundin von hinten umarmt, beide lächeln glücklich in die Kamera, Er schreibt: Lena ich hasse Sie. Sie sind widerwärtig und wenn ich die Macht hätte, würde ich Sie exekutieren. Ich hoffe, Ihr Projekt wird verboten und Sie werden von der Gesellschaft isoliert. Niemand braucht sie, außer die kleinen Missgeburten von Ihrer Art.
Artem hockt stolz vor seinem Auto neben ihm steht eine 1,5 Liter Bierflasche. Er schreibt: Verrecke, du käufliche europäische Hure.
Alexander sitzt auf dem Sandstrand und streichelt einen Hund. Er schreibt: Verfickte Nutte! Warum propagierst du Päderastie? Gut, niemand will dich ficken, aber das sind doch deine Probleme! Schließe dein Projekt, du Dreck! Oder ich fange eine Schwuchtel und poliere ihr die Fresse und werde darauf den Namen deines Projekts schreiben, und DU wirst daran schuld sein!
Kristina macht ein hübsches Selfie. Sie schreibt: Ihr Perversen werdet alle in der Hölle brennen. Wenn ich dich treffe, erwürge ich dich eigenhändig.
Zum Schluss ein optimistisch stimmender Brief:
A., 16 Jahre, St. Petersburg, 18. Dezember 2015
Ich bin 16 Jahre alt, ich bin schwul. Es ist noch gar nicht lange her, dass das größte Problem meines Lebens ein anstehendes Gespräch mit meiner Mutter war. Ich denke, ihr versteht selbst, worum es da gehen sollte. Ich habe lange meine Gedanken geordnet, habe alle möglichen Dialogszenarien durchdacht. Und dann habe ich meinen ganzen Mut zusammengenommen und habe angerufen. Nach dem Geständnis hat meine Mutter geweint, wir haben eine Stunde lang geredet. Und wisst ihr was? Das Beste, was ich jemals in meinem Leben gehört habe, waren ihre Worte „Ich liebe dich trotzdem, du bist doch mein Sohn“. Ich war noch niemals glücklicher gewesen.
Ich wünsche jedem von euch diese Freude, dass eure Eltern euch so akzeptieren, wie ihr seid! Seid glücklich!
Hier sind die Kontakte der Initiative:
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(TINLP)
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