Saudi-Arabien erlaubt Frauen, Auto zu fahren

Der König von Saudi-Arabien, Salman ibn Abd al-Aziz, hat in einem Dekret erklärt, dass Frauen in Saudi-Arabien bald überall Auto fahren dürfen. Bislang durften Frauen nur außerhalb von Städten fahren und das auch nur in männlicher Begleitung. Im Jahr 2013 erklärte Scheich Saleh al-Lohaidan noch, Autofahren würde die Eierstöcke von Frauen nachhaltig beschädigen!

Jetzt dürfen Frauen überall Auto fahren. Wenn Saudi-Arabien jetzt noch aufhört, Menschen hinzurichten, weil sie homosexuell sind, steht einer CSD-Parade mit den Dykes on Bikes an der Spitze nichts mehr im Wege. Es sei denn natürlich, eine Lesbe am Steuer ist Jüdin, dann gibt es ein Problem. Für Juden gibt es nämlich nach wie vor ein Einreiseverbot.

Da Frauen jetzt in Saudi-Arabien Auto fahren dürfen, präsentiere ich eine kleine, passende Geschichte:

Im Jahr 1998 traf der Vorgänger des amtierenden Königs, der damals noch Kronzprinz Saudi-Arabiens war, Abdullah ibn Abd al-Aziz Al Saʿud, auf Elizabeth II im schottischen Balmoral. Ihren Eierstöcken ging es gut! Sie waren schon lange in Rente. Von dem Treffen berichtete der ehemalige britische Botschafter in Saudi-Arabien, Sir Sherard Cowper-Coles:

„Die königlichen Land Rover wurden vor das Schloss gefahren. Der Kronprinz stieg, wie angewiesen, auf den Vordersitz des Land Rovers. Sein Dolmetscher nahm hinter ihm Platz. Zu seiner Überraschung stieg die Königin in den Fahrersitz, drehte den Zündschlüssel um und fuhr los. Abdullah war es nicht gewohnt, von einer Frau gefahren zu werden, geschweige denn von einer Königin. Seine Nervosität erhöht sich, als die Königin, die schon in ihrer Zeit bei der Armee gefahren hatte, den Land Rover beschleunigte, durch die engen schottischen Straßen fuhr und dabei die ganze Zeit redete. Über seinen Dolmetscher flehte der Kronprinz die Königin an, zu verlangsamen und sich auf die Straße zu konzentrieren.“

Was für ein Weichei!

Abdullah ist mittlerweile tot. Elizabeth fährt noch! Long live the Queen!

Über tapferimnirgendwo

Als Theatermensch spiele, schreibe und inszeniere ich für diverse freie Theater. Im Jahr 2007 erfand ich die mittlerweile europaweit erfolgreiche Bühnenshow „Kunst gegen Bares“. Als Autor verfasse ich Theaterstücke, Glossen und Artikel. Mit meinen Vorträgen über Heinrich Heine, Hedwig Dohm und dem von mir entwickelten Begriff des „Nathankomplex“ bin ich alljährlich unterwegs. Und Stand Up Comedian bin ich auch. Mein Lebensmotto habe ich von Kermit, dem Frosch: „Nimm, was Du hast und flieg damit!
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