Immer mal wieder wird behauptet, Jesus sei Palästinenser gewesen. Das ist jedoch falsch!
Zu Jesus Zeiten wurde das Gebiet, in dem er lebte, noch nicht Palästina genannt. Erst hundert Jahre später und zwar nach der Niederschlagung des dritten jüdischen Aufstands unter dem Namen Bar-Kochba-Aufstand von 132 bis 135 benannte der römische Kaiser Hadrian die Provinz in Syria Palaestina um und zerstörte deren Hauptstadt Jerusalem. Zuvor hieß die Provinz Judäa. Jesus war also Jude!
Hadrians Wunsch war es, Jerusalem und Judäa für immer vergessen zu machen. Auch heute gibt es Menschen, die von dem Drang getrieben sind, Jesus sein Jüdischsein abzusprechen.
Auch die Nazis versuchten, Jesus zu arisieren. Nazi-Propagandist Joseph Goebbels zum Beispiel schrieb im Jahr 1923:
„Christus ist hart und unerbittlich. Er peitscht die jüdischen Händler aus dem Tempel heraus (…) Wir modernen Deutschen sind so etwas wie Christussozialisten. Christus ist das Genie der Liebe, als solches der diametralste Gegenpol zum Judentum, das die Inkarnation des Hasses darstellt. Der Jude bildet eine Unrasse unter den Rassen der Erde. (…) Christus ist der erste Judengegner von Format (…) Der Jude ist die menschgewordene Lüge. In Christus hat er zum ersten Mal vor der Geschichte die ewige Wahrheit ans Kreuz geschlagen (…) Christus kann gar kein Jude gewesen sein. Das brauche ich erst gar nicht wissenschaftlich zu beweisen, das ist so.“
Der nationalsozialistische Chefideologe Alfred Rosenberg schrieb:
„Die große Persönlichkeit Jesu Christi, wie immer sie auch gestaltet gewesen sein mag, wurde gleich nach ihrem Hinscheiden mit allem Wust des vorderasiatischen, des jüdischen und afrikanischen Lebens beladen und verschmolzen (…) In Kleinasien übten die Römer ein straffes Regiment aus und trieben unerbittlich ihre Steuern ein; in der unterdrückten Bevölkerung entstand folglich die Hoffnung auf einen Sklavenführer und Befreier: das war die Legende vom Chrestos. Von Kleinasien gelangte dieser Chrestosmythus nach Palästina, wurde lebhaft aufgegriffen, mit dem jüdischen Messiasgedanken verbunden, und schließlich auf die Persönlichkeit Jesu übertragen. Diesem wurden neben seinen eigenen Predigten die Worte und Lehren der vorderasiatischen Propheten in den Mund gelegt und zwar in der Form einer paradoxen Überbietung altarischer Forderungen, wie zum Beispiel des Neun-Gebote-Systems, das schon vorher von den Juden in ihren zehn Verboten für sie selbst zurechtgestutzt worden war (…) Abgeschafft werden muss danach ein für allemal das sogenannte Alte Testament als Religionsbuch. Damit entfällt der misslungene Versuch der letzten anderthalb Jahrtausende, uns geistig zu Juden zu machen, ein Versuch, dem wir unter anderem auch unsere furchtbare materielle Judenherrschaft zu danken hatten (…) Jesus erscheint uns heute als selbstbewusster Herr im besten und höchsten Sinne des Wortes. Sein Leben ist es, das für germanische Menschen Bedeutung besitzt, nicht sein qualvolles Sterben. Der gewaltige Prediger und der Zürnende im Tempel, der Mann, der mitriss und dem ,sie alle’ folgten, nicht das Opferlamm der jüdischen Prophetie, nicht der Gekreuzigte ist heute das bildende Ideal.“
Adolf Hitler behauptete:
„Jesus war sicher kein Jude (…) Die christliche Religion ist nur für die Arier geschaffen, für die anderen Menschen ist sie widersinnig (…) Ich kann mir Christus nicht anders vorstellen als blond und mit blauen Augen, den Teufel aber nur in der jüdischen Fratze (…) Das Christentum war alles zerstörender Bolschewismus. Dabei hat der Gäliläer, den man später Christus nannte, etwas ganz anderes gewollt. Er war ein Volksführer, der gegen das Judentum Stellung nahm. Galiläa war sicher eine Kolonie, in welcher die Römer gallische Legionäre angesiedelt haben, und Jesus war bestimmt kein Jude. Die Juden nannten ihn ja auch einen Hurensohn, den Sohn einer Hure und eines römischen Soldaten.“
Doch zurück zu Alfred Rosenberg. Er schrieb weiter:
„Schon fast alle Maler Europas haben das Gesicht und die Gestalt Jesu aller jüdischen Rassenmerkmale entkleidet. So verzerrt durch die Lamm-Gottes-Lehren sie auch ihren Heiland malen mussten, bei allen Großen des nordischen Abendlandes ist Jesus schlank, hoch, blond, steilstirnig, schmalköpfig. Auch die großen Künstler des Südens haben für einen krummnasigen, plattfüßigen Heiland kein Verständnis gehabt.“
Der katholische Theologe Karl Borromäus Adam erklärte:
„Der arische Jesus begegnet bereits in Hitlers ersten Reden von 1921, häufig in der Passions- und Adventszeit, oft am Ende seiner Reden, verbunden mit dem Appell eines aktiven Kampfes gegen das Judentum. Hitlers arischer Jesus reduziert sich oft auf den Geißel schwingenden, die Händler aus dem Tempel treibenden Jesus des Johannesevangeliums. Mit ihm hatte sich Hitler zeitweise, öffentlich eine Nilpferdpeitsche schwingend, identifiziert.“
Jesus war Jude und er wirkte in der jüdischen Hauptstadt Jerusalem. Nur wer mit Juden ein Problem hat, kann diese Fakten ignorieren.
Das Bild stammt von Maurycy Gottlieb.
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