Tapfer im Nirgendwo wünscht allen Christinnen und Christen einen gesegneten Aufstieg des Herrn.

Der christliche Glaube besagt, dass an Christi Himmelfahrt Jesus leiblich seinen Platz zu rechten Gottes im Himmel eingenommen hat und somit sein Körper nicht auf Erden geblieben ist. Da stellt sich die Frage: Was ist mit Jesus‘ Vorhaut passiert?
Jesus war Jude. Er wurde am achten Tag nach seiner Geburt beschnitten, so steht es bei Lukas 2:21 in der Bibel. Den Tag der Beschneidung feiern Christen übrigens als Neujahr. Ist die Vorhaut von Jesus mit in den Himmel gekommen?
Die Antwort ist simpel, jedenfalls laut Lehre der Katholischen Kirche. Jesus ist dem katholischen Glauben folgend körperlich und vor allen unversehrt auferstanden. Die Vorhaut ist allerdings unten geblieben. Sie wird von Jesus erst bei seiner zweiten Ankunft abgeholt. So will es der Katholizismus! Da stellt sich gleich die nächste Frage: Wo ist die Vorhaut jetzt?
Laut katholischer Lehre ist die Vorhaut von Jesu auf Erden geblieben. Im Mittelalter beanspruchten diverse Orte im Besitz der Reliquie der Heiligen Vorhaut zu sein. Unter anderem soll Papst Leo III die Reliquie der heiligen Vorhaut von Karl dem Großen anlässlich seiner Kaiserkrönung am 25. Dezember 800 geschenkt bekommen haben. Karl der Große wiederum soll die Vorhaut entweder von einem Engel oder von der Kaiserin Irene von Byzanz bekommen haben, die Legende ist da uneins. Jedenfalls wurde sie zusammen mit anderen Reliquien in der Kapelle Sancta Sanctorum im Lateran aufbewahrt.
Der Legende nach soll die Reliquie beim der Plünderung Roms im Jahr 1527 durch habsburgische Landsknechte und spanische und italienische Söldner durch einen habsburgischen Söldner gestohlen worden sein, der wiederum auf dem Rückzug nördlich von Rom von Graf Anguillara festgenommen und in der Burg von Calcata festgesetzt wurde. Der Soldat soll die Vorhaut in seiner Zelle versteckt haben, wo sie erst 30 Jahre später wiedergefunden wurde. Sie hat somit nicht mal den Mäusen und Ratten geschmeckt!
Seitdem wurde die Vorhaut in der Pfarrkirche des Ortes aufbewahrt. Die heilige Vorhaut wurde dort regelmäßig bis 1983 bei Prozessionen öffentlich gezeigt. Dann verschwand sie jedoch unter ungeklärten Umständen. Der Versuch des britischen Fernsehjournalisten Miles Kington im Jahr 1997, die heilige Vorhaut zu finden, endete erfolglos. Die Vorhaut hatte sich zurückgezogen.
Eine weitere Reliquie der heiligen Vorhaut tauchte im Jahr 1112 in Antwerpen auf. Nach einem feierlichen Einzug in die Frauenkirche, wo man eigens eine Kapelle errichtete, sah der Bischof von Cambrai drei Blutstropfen von ihr fallen. Diese Reliquie ging jedoch beim Bildersturm von 1566 verloren.
Katharina von Valois wiederum bat im Jahr 1421 ihren Mann, König Heinrich V. von England, ihr diese Reliquie zu verschaffen, da deren süßer Duft eine gute Geburt garantieren würde. Die Reliquie wurde in der Abteikirche von Coulombs niedergelegt und verschwand dort während der Französischen Revolution. Auch das Kloster Andechs beanspruchte im Mittelalter, im Besitz der heiligen Vorhaut zu sein. Bei so viel Vorhaut muss der Penis von Jesus enorm groß gewesen sein! So groß, dass Leo Allatius, ein griechische Gelehrte und Kurator der Vatikanischen Bibliothek in seinem „Vortrag über die Vorhaut unseres Herrn Jesus Christus“ aus dem 17. Jahrhundert schließlich spekulierte, dass die Heilige Vorhaut ins Weltall empor gestiegen und sich dort in einen der Saturnringe verwandelt haben soll.
Ob nun beim Saturn oder auf Erden, die Vorhaut ist laut katholischem Glauben noch im Diesseits. Deshalb ist es auch katholischer Fakt, dass die Vorhaut nicht in der Hostie ist! Die katholische Lehre von der Transsubstantiation (Wandlung) besagt, dass sich im Moment der Eucharistie die Hostie und der Wein in Jesu Fleisch und Blut verwandelt und zwar nicht nur symbolisch, sondern „dem Wesen nach“ und „in seinen Elementen“. So steht es im Katechismus der Katholischen Kirche, bestätigt im Jahre 1992 von Papst Johannes Paul II, dem Stellvertreter des Mannes, über dessen Blut und Fleisch es hier gerade geht.
„Wer leugnet, dass im Sakrament der heiligsten Eucharistie wahrhaft, wirklich und wesentlich der Leib und das Blut zugleich mit der Seele und der Gottheit unseres Herrn Jesus Christus und folglich der ganze Christus enthalten ist, und behauptet, er sei in ihm nur wie im Zeichen, im Bild oder in der Wirksamkeit, der sei ausgeschlossen.“ [Konzil zu Trient, in Neuner-Roos: Der Glaube der Kirche, Nr. 577. Vgl. Katechismus der Katholischen Kirche, Nr. 1374]
Nur wer wahrhaft glaubt, bei der Kommunion das Fleisch eines auferstandenen Juden zu essen, ist ein wahrer Katholik im Sinne des Katechismus der Katholischen Kirche. Da wundert es mich nicht, dass im Mittelalter so viele Christen geglaubt haben, Juden würden ihr Mazzebrot mit christlichem Blut zubereiten. Sie haben offenkundig von sich auf andere geschlossen.
Was macht eigentlich ein katholischer Vegetarier? Kann er überhaupt das Heil des Leibes Christi empfangen oder gibt es für ihn einen Tofu-Jesus oder einen Gemüse-Christus geben? Was machen die Katholiken, wenn die Grünen einen Vegetariertag verbindlich machen und ihn auf einen Sonntag legen?
„Durch die Konsekration des Brotes und Weines geschieht eine Verwandlung der ganzen Substanz des Brotes in die Substanz des Leibes Christi, unseres Herrn, und der ganzen Substanz des Weines in die Substanz seines Blutes. Diese Wandlung wurde von der heiligen katholischen Kirche treffend und im eigentlichen Sinne Wesensverwandlung (Transsubstantiation) genannt.“ [Katechismus der Katholischen Kirche, Nr. 1376.]
Die Katholische Kirche haut zweitausend Jahre altes Fleisch raus! Wenn das kein Gammelfleischskandal ist. Jede Dönerbude wird für weniger dicht gemacht! Zudem bietet die katholische Kirche Wein aus dem Jahre 33 a.D. an. Hat die Kirche eigentlich eine Schankgenehmigung?
Bis heute müssen Hostien kein Verfallsdatum haben, und dass obwohl jedes Produkt, das in der Europäischen Union zum Verzehr ausgehändigt wird, laut Europagesetz ein Verfallsdatum angeben und hygienisch rein verpackt sein muss, sogar Salz. SALZ! Jahrmillionen liegt Salz in irgendwelchen Bergen herum, aber kaum ist es in einem Pappkarton fordert die Europäische Union: „Mindestens haltbar bis zum …“
Eigentlich müsste jede Hostie separat in Folie eingepackt und mit einem Verfallsdatum versehen werde. Genau dies fordert jüngst auch die EU-Kommissarin Emma Bonino, aber nachgekommen wurde ihre Forderung nicht.
Warum nutzt die katholische Kirche nicht die moderne Wissenschaft, um die zweite Ankunft des Herrn zu beschleunigen? Wenn sich während der Transsubstantiation der Wein in Jesus Blut verwandelt und zwar seinem Wesen und seinen Elementen nach, warum entnehmen die Katholiken nicht einfach einen Tropfen, entschlüsseln die DNA und klonen einfach die zweite Ankunft des Herrn? Dann bekommt Jesus auch endlich seine Vorhaut wieder!
Dass die Vorhaut keine Zutat der Hostie ist, wusste im 13. Jahrhundert ein Bauernmädchen aus Plambach jedoch nicht. Ihr Name war Agnes Blannbekin. Sie behauptete, beim Kosten der Eucharistie das Empfinden von Christi Vorhaut in ihrem Munde verspürt zu haben. Die diesbezüglichen Aufzeichnungen ihres Seelsorgers wurden im Jahr 1731 von dem Benediktiner Bernhard Pez veröffentlicht, aber auf Betreiben der Jesuiten schnell wieder eingezogen, weil die Vorhaut nicht in der Hostie ist! Die Mönche entschieden sich dafür, dass Hostien nicht nach Vorhaut schmecken und wer, wenn nicht Mönche, müssen das wissen?
In diesem Sinne: Eine frohe und gesegnete Christi Himmelfahrt!
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