Es ist Zeit für unangenehme Wahrheiten

Eine nötige Ansprache von Dr. Igor Fischer.

Gäbe es in Deutschland – angeblich einem Land der Denker und Dichter – noch Schriftsteller von Format und mit richtig justiertem moralischen Kompass, müsste sich jemand finden, der ein neues „J’Accuse“ schreibt. Jemand, der nicht nur den mörderischen, teuflischen, barbarischen Terror der „palästinensischen“ Hamas klar verurteilt, sondern auch deren Helfer und Helfershelfer. Die scheint es aber nicht zu geben. So bleibt es an mir, einem zugewanderten Deutschen, der Zahlen und Formeln besser beherrscht, als Worte; jemandem, der Java oder Python besser schreibt als Deutsch, einige sehr unangenehme Wahrheiten auszusprechen.

Ich wünsche mir, ich müsste es nicht, aber ich habe keine Wahl. Die bestialische Hamas ist eine Neuinkarnation der Nazis – wenn nicht schlimmer. Ich sage es nicht leichtfertigt, nicht als Metapher, und nicht als einen unlustigen böhmermannschen Witz. Ich übertreibe nicht. Es ist mir sehr wohl bewusst, dass die alten Nazis zahlenmäßig deutlich mehr Juden massakriert haben, als es die Hamas bis jetzt schaffte. Aber machen wir uns nichts vor, dass die Hamas nicht noch mehr Juden ermordet hat, liegt nicht im Geringsten an ihrer größeren „Humanität“ als der der Nazis. Wozu die Hamas in der Lage ist, haben wir spätestens am 7. Oktober 2023 erfahren.

Dass es nicht noch mehr tote, vergewaltigte, gefolterte und geschändete Juden gab, liegt alleine an den Kräfteverhältnissen. Die Hamas ist nicht so stark, wie es Nazi-Deutschland war, und Israel ist deutlich wehrhafter, als es die Juden in Europa vor achtzig Jahren waren. Wir können nur hoffen, dass es so bleibt. Aber die Absicht der Hamas, Juden auszulöschen, ist die gleiche wie die der Nazis.

Über die Nazis lässt sich wahrlich kein gutes Wort sagen, doch auch im Bösen gibt es Schattierungen. Die Hamas steht moralisch noch eine Stufe tiefer. Die Nazis waren sich zumindest ihrer eigenen Bosheit bewusst – deshalb haben sie in der Regel versucht, ihre Gräueltaten vor eigener Bevölkerung und vor der Welt zu verstecken. Foltern und Morden fand nicht auf öffentlichen Plätzen statt, sondern meist in abgelegenen Konzentrationslagern, hinter Stacheldraht und Wachtürmen. Sie haben sogar Kulissenstädte wie Theresienstadt gebaut, um die Welt über ihren Umgang mit den Juden zu täuschen.

Die deutsche Bevölkerung – der ich keineswegs unterstellen möchte, irgendwie judenfreundlich gewesen zu sein – hat sicherlich von geraubtem jüdischem Eigentum profitiert, aber sie hat nicht zu ihrem Tod gefeiert, geklatscht und Süßigkeiten verteilt. Die Hamas aber macht keine Anstalten, ihre Schandtaten zu verstecken. Im Gegenteil: Sie brüstet sich öffentlich mit ihnen, filmt sie und verbreitet sie durch soziale Medien über die ganze Welt.

Es reicht ihr nicht, Böses einfach nur zu tun; sie möchte offensichtlich nachgeahmt werden und hat keine Scham und keine Angst, geächtet, geschweige bestraft zu werden. Und sie kann dabei auf öffentlich bekundete Unterstützung, Freude und Feier der sogenannten „palästinensischen“ Bevölkerung zählen.

Dass es so ist, ist nicht die alleinige, aber zu einem Teil eben auch Schuld der sogenannten „zivilisierten“ Welt. Die Hamas verübt Terroranschläge seit drei Jahrzehnten und ist dabei vielleicht die mörderisch effizienteste, aber bei weitem nicht die einzige „palästinensische“ Terrororganisation. Terror gehörte schon immer zu den „palästinensischen“ Methoden, spätestens seit dem Massaker von Hebron im Jahr 1929. In den 70er und 80er Jahren des 20. Jahrhunderts haben sie mit ihren Flugzeugentführungen und Terroranschlägen auch Europa überzogen, und Europa ließ sie in aller Regel gewähren. Kein einziger von den Olympia-Terroristen, der von der deutschen Polizei gefasst wurde, wurde durch die deutsche Justiz bestraft. Alle wurden innerhalb weniger Wochen freigelassen. Fünfzig Jahre später gaben ihnen deutsche Medien, die aus unseren Zwangsgebühren finanziert wurden, noch mal eine Bühne, sich mit ihren Untaten zu brüsten.

Als in Folge des sogenannten „Friedensprozesses“ Terroristen auch vor israelischer Tür Fuß fassen konnten und regelmäßig Terroranschläge in Israel verübten, praktizierte die sogenannte „zivilisierte Welt“ Äquidistanz. Formal wurden die Terroranschläge gleichermaßen verurteilt, wie die israelischen Reaktionen darauf. Europäische Politiker erklärten, der Terror schade den „Palästinensern“, doch in Wirklichkeit haben diese davon profitiert.

In den Medien wurde Israel für jedes Verhalten verurteilt. Reagierte es auf einen Terroranschlag, wurde es der „blutigen Rache“ bezichtigt. Agierte Israel präventiv, verurteilte man es wegen „Aggression“ oder „Eskalation“. Diese Reaktionen mussten für die Terroristen eine klare Botschaft gewesen sein: Terror lohnt sich!

Mittlerweile wird ein Staat „Palästina“ von über hundert Ländern anerkannt – in direktem Widerspruch zu den Kriterien von Montevideo – und selbst die Länder, die ihn noch nicht anerkennen, wie zum Beispiel Deutschland – vertreten den Standpunkt, eine sogenannte „Zweistaatenlösung“ sei die einzige Lösung für den sogenannten „Nahostkonflikt“. In den Oslo-Verträgen und vor der großen Terrorwelle in den Nullerjahren war davon nirgends die Rede.

Die sogenannten „Palästinenser“ werden von der westlichen Welt mit Geld und Waren unterstützt, und die EU-Staaten insistieren, dass diese Unterstützung auch nach dem größten Massenfoltermord an Juden seit der Schoah weiter gehen muss. Dabei wissen die Politiker bestimmt, dass jede, wirklich jede Unterstützung auch Terroristen zu Gute kommt. Zwar behaupten Politiker, sie würden genau überprüfen, wohin die Gelder fließen, aber das ist selbst in demokratischen Rechtstaaten mit funktionierendem Rechnungswesen nur stichprobenartig möglich. In einer Terrordiktatur mit ihren Clanstrukturen, wie in den „palästinensischen“ Gebieten kann man es nicht machen; dafür fehlen den Europäern die Ressourcen sowie die Ermittlungs- und Sanktionsmöglichkeiten.

Aber selbst, wenn es so wäre: Jeder Cent, der der Zivilbevölkerung zu Gute kommt, setzt einen Cent frei für den Terror. Wenn die Europäische Union ein Krankenhaus in Gaza finanziert, muss es nicht die Hamas tun und kann stattdessen mit dem übergeblieben Geld Waffen kaufen – ganz abgesehen davon, dass in diesem Krankenhaus bestimmt auch Terroristen behandelt werden. Wenn die UNRWA eine Schule in Gaza betreibt, muss es nicht die Hamas tun. Und wieder: Ganz abgesehen davon, dass in dieser Schule Kinder zum Antisemitismus und Terrorverherrlichung erzogen werden. Auch mit reinen Sachleistungen unterstützt man den Terror: Aus Wasserröhren lassen sich Raketen bauen, aus Dünger und Treibstoff Sprengstoff, mit Baumaschinen und Zement Tunnels und so weiter.

Was kann man dagegen machen? Ich weiß es nicht. Aber es ist die höchste Zeit, sich darüber Gedanken zu machen. Lassen wir die über 1,400 Opfer nicht umsonst sein!

***

Anmerkungen: Warum ich so oft „sogenannt“ geschrieben habe, möchte ich gerne noch erklären.

Die sogenannten „Palästinenser“: Ein Volk oder eine ethnische Gruppe namens „Palästinenser“ hat es nie in der Geschichte gegeben. Es gab niemals ein „palästinensisches“ Reich, irgendwelche „palästinensischen“ Könige oder Kalifen, „palästinensische“ Denker, Dichter, Richter, eine „palästinensische“ Währung oder sonstige „palästinensische“ Artefakte. Die „Palästinenser“ wurden in den 1960ern erfunden, mit dem einzigen Ziel, den jüdischen Anspruch auf das Land Israel zu delegitimieren.

Die sogenannten „Friedensprozesse“: Allein in den sieben Jahren, zwischen den ersten Oslo-Verträgen 1993 und der großen Terrorwelle nach 2000 sind in Israel mehr Menschen dem Terror zum Opfer gefallen, als in den 20 Jahren davor, seit dem Ende des Jom-Kippur-Krieges. Während der großen Terrorwelle von 2000 bis 2005 waren es über tausend. So viele wurden in den ersten zwei bis drei Tagen des aktuellen Terrorkrieges ermordet.

Der sogenannte „Nahostkonflikt“: Die Bezeichnung „Nahostkonflikt“ für die arabische/muslimische Versuche, den jüdischen Staat zu vernichten, suggeriert, würde man diesen Konflikt lösen, gäbe es keine Konflikte im Nahen Osten. Das ist offensichtlich falsch. Der ganze Nahe und Mittlere Osten sowie Nordafrika, von Marokko bis zum Hindukusch, ist ein riesiger Krisenherd, in dem die meisten Arabern von anderen Arabern abgeschlachtet werden und die meisten Muslime von anderen Muslimen – sei es in Tunesien, Libyen, Jemen, Syrien, dem Libanon, dem Irak, dem Iran, Afghanistan, oder sonst wo.

(TINIF)

Über tapferimnirgendwo

Als Theatermensch spiele, schreibe und inszeniere ich für diverse freie Theater. Im Jahr 2007 erfand ich die mittlerweile europaweit erfolgreiche Bühnenshow „Kunst gegen Bares“. Als Autor verfasse ich Theaterstücke, Glossen und Artikel. Mit meinen Vorträgen über Heinrich Heine, Hedwig Dohm und dem von mir entwickelten Begriff des „Nathankomplex“ bin ich alljährlich unterwegs. Und Stand Up Comedian bin ich auch. Mein Lebensmotto habe ich von Kermit, dem Frosch: „Nimm, was Du hast und flieg damit!
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Eine Antwort zu Es ist Zeit für unangenehme Wahrheiten

  1. mactheneck schreibt:

    „… aber sie hat nicht zu ihrem Tod gefeiert, geklatscht und Süßigkeiten verteilt“, hier sind Sie schwer im Irrtum.

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