5 gerade sein lassen!

In den letzten Tagen wurde vermehrt ein Satz aus der 5. Sure im Koran zitiert, jedoch fast immer unter Auslassung gewisser Stellen:

„Wer ein menschliches Wesen tötet,…, so ist es, als ob er alle Menschen getötet hätte.“

Es lohnt sich, einmal den Koran herauszuholen, um zu schauen, was dort noch so alles steht. Wenn ich den Koran lesen will, schaue ich immer in dem edlen Qur’an nach, der mir einst von einem Salafisten vor dem Kölner Dom im Rahmen der „Lies“-Aktion geschenkt wurde.

In der 5. Sure steht folgendes:

„Deshalb haben Wir den Kindern Israels verordnet, dass, wenn jemand einen Menschen tötet, ohne dass dieser einen Mord begangen hätte, oder ohne dass ein Unheil im Lande geschehen wäre, es so sein soll, als hätte er die ganze Menschheit getötet; und wenn jemand einen Menschen das Leben hält, es so sein soll, als hätte er der ganzen Menschheit das Leben erhalten. Und unsere Gesandten kamen mit deutlichen Zeichen zu ihnen; dennoch, selbst danach beginnen viele von ihnen Ausschreitungen im Lande. Der Lohn derer, die gegen Allah und seinen Gesandten Krieg führen und Verderben im Lande zu erregen trachten, soll sein, dass sie getötet oder gekreuzigt werden und dass ihnen Hände und Füße wechselweise abgeschlagen werden oder dass sie aus dem Lande vertrieben werden. Das wird für sie eine Schmach in dieser Welt sein, und im Jenseits wird ihnen eine schwere Strafe zuteil.“

Auf einmal sieht die Sache ganz anders aus! Wenn ein „Verderben im Lande“ geschieht, darf getötet werden. „Verderben im Lande“, na das ist ja mal etwas, wie soll ich sagen, vage formuliert. Das ist durchaus interpretationsfähig und auslegungsbedürftig. Weniger vage, ja geradezu konkret wird der Qur’an, wenn es darum geht, was mit jenen Leuten geschehen soll, die „Verderben im Lande“ anrichten: Vertreibung, Kreuzigung oder wechselweise Hände und Füße ab, je nach Stimmungslage und ortsüblicher Tradition.

Da wollen wir doch mal Fünf gerade sein lassen!

Über tapferimnirgendwo

Als Theatermensch spiele, schreibe und inszeniere ich für diverse freie Theater. Im Jahr 2007 erfand ich die mittlerweile europaweit erfolgreiche Bühnenshow „Kunst gegen Bares“. Als Autor verfasse ich Theaterstücke, Glossen und Artikel. Mit meinen Vorträgen über Heinrich Heine, Hedwig Dohm und dem von mir entwickelten Begriff des „Nathankomplex“ bin ich alljährlich unterwegs. Und Stand Up Comedian bin ich auch. Mein Lebensmotto habe ich von Kermit, dem Frosch: „Nimm, was Du hast und flieg damit!
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