Eine Rede von Paul Jurecky vom Jüdischen Nationalfond KKL zu der Feierlichkeit TuBischwat in der jüdischen Gemeinde in Düsseldorf, bei der ich die Ehre hatte, die Moderation zu übernehmen.
„Der 15. Schwat“ bedeutet für uns das „Rosch Haschana shel Ilanot“, d.h. Neujahr der Bäume. Es ist nämlich das Ende der Regenzeit und Beginn der Pflanzperiode in Israel. TuBischwat symbolisiert das Blühen Israels, die Schönheit der Natur und die guten Früchte, die seine Erde hervorbringt. Wenn wir den Seder TuBischwat feiern, so ist das unsere tiefe Verbundenheit mit dem Land Israel!
Der Jüdischen Nationalfond KKL hat in 114 Jahren seiner Geschichte mehr als 260 Millionen Bäume in Israel gepflanzt. Israel ist der einzige Staat auf der Welt, in dem es am Ende des 20. Jahrhunderts mehr Bäume gab als zu dessen Beginn. Das ist aktiver Umweltschutz.
220 Wasser-Reservoire hat JNF-KKL gebaut. Wasser ist zweifelsohne das wichtigste Umweltthema Israels. Wir betreiben Forschung als Fundament einer ökologischen Entwicklung. Die in Forschungsstationen entwickelten Methoden halten Israel an der Spitze des globalen Produktionsmarktes und sind auch Basis für regionale Kooperationen mit anderen Länder des Nahen Ostens und weltweit.
Umweltbildung ist der Schlüssel zur Zukunft. Der JNF-KKL hat ein breit angelegtes Umwelt-Erziehungsprogramm für junge Menschen. Wir legen das Fundament für eine gesunde, umweltbewusste und verantwortliche Gesellschaft und stärken die Beziehungen zwischen Israel und der Diaspora. Der Jüdische Nationalfond in Deutschland hat den Zweck, die Projektarbeit des KKL in Israel durch die Beschaffung von Mitteln zu unterstützen und zu fördern.
Ergänzend zu unserer Projektarbeit in Israel bieten wir Aktivitäten für Kinder und Jugendliche sowie spezielle „grüne“ Programme an. Unser „Green Businnes Circle“ versteht sich als persönliches Netzwerk, das den deutsch-israelischen Austausch rund um die grünen Interessen der Industrie fördert. Und das Young Leadership Programm „greenXchange“ stellt seit 2011 die Grundlage für eine innovative Zusammenarbeit in den Bereichen Umwelt und Nachhaltigkeit zwischen Israel und Deutschland dar.
Sehr verehrte Damen und Herren, liebe Freunde!
Alle diese Projekte und Vorhaben können wir schaffen, wenn Sie uns helfen. Sie können helfen, in dem Sie Bäume kaufen, die wir in Israel pflanzen werden. Zwar erst nach Rosch Haschana, in der 2. Hälfte des September. Wir haben nämlich in diesem Jahr das sog. Schmittajahr. Das bedeutet analog zum Schabbat als Ruhetag soll auch für die Umwelt das siebte Jahr ein Ruhejahr sein.
Auch auf die größte und älteste israelische Umweltorganisation, den Jüdischen Nationalfonds KKL, hat die Schmitta einen bedeutenden Einfluss. So dürfen beispielsweise Bäume nur noch in Ausnahmefällen gepflanzt und kein Boden mehr für die Pflanzaktionen vorbereitet werden. Das bedeutet aber nicht, dass Bäume und Pflanzen überhaupt nicht angefasst werden. Wenn etwa ein heftiger Schneefall Bäume beschädigt, dürfen sie beschnitten werden. Es darf alles getan werden, um den Baum zu erhalten. Diese Tradition entstammt direkt der Thora. Das erste Mal wurde Schmitta nach der Zerstörung des 1. Tempels begangen, im Jahr 3829 des jüdischen Kalenders und im Jahr 68 nach christlicher Zeitrechnung. In diesem Sinne hat die Schmitta ein eher spirituelle Bedeutung: die Rückbesinnung auf die innere Werte und Tugenden und ein Verzicht auf das Streben nach materiellen Dingen.
Lassen Sie mich noch paar Worte zum Moderator der heutigen Veranstaltung sagen: Gerd Buurmann kommt aus Köln. Er ist Schauspieler, Regisseur, Kabarettist, Moderator und vor allem ein Mensch. Ein aufrechter Mensch, den die Antisemiten in Köln so hassen.
Seit etlichen Jahren schon ist sie zu sehen, mitten in Köln, im Schatten des Doms: jene »antisemitisch-antizionistische Installation, mit der Israel als blutsaugendes und mordendes Monster dämonisiert wird«, wie Henryk M. Broder es treffend formuliert hat.
Lange Zeit regte sich kaum Widerspruch gegen dieses Machwerk, doch seit einigen Jahren kommt es immer mal wieder zum Protest. Insbesondere Gerd Buurmann dokumentiert und kritisiert auf seiner Website Tapfer im Nirgendwo regelmäßig den Antisemitismus. Darüber hinaus stellte er mehrere Strafanzeigen wegen Volksverhetzung. Die daraufhin von der Staatsanwaltschaft Köln eingeleiteten Ermittlungsverfahren wurden jedoch allesamt eingestellt, teilweise mit geradezu abenteuerlich anmutenden Begründungen. Gerd Buurmann kämpft weiter und ich danke ihm dafür.
Ich danke allen, die dazu beigetragen haben, dass der SEDER TUBISCHWAT hier in unserer Gemeinde stattfindet. Ich heisse sie herzlich willkommen , Bruchim Habaiym in Düsseldorf
Danke für das Zuhören und ich wünsche Ihnen allen einen netten und kurzweiligen Nachmittag.
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Für Spenden an den Jüdischen Nationalfond KKL bitte hier klicken. Ich kann es nur empfehlen. Ich habe vor einigen Jahren nach einem gemeinsamen Auftritt mit Esther Ofarim eine Baumspende für zehn Bäume in Israel entrichtet. Es ist ein tolles Gefühl.
(TINPJ)
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