Kaffeekränzchen mit Antisemiten

Ein offener Brief an Bundespräsident Steinmeier von Malca Goldstein-Wolf.

Sehr geehrter Herr Bundespräsident Steinmeier,

in Anbetracht der Tatsache, dass der Antisemitismus in Deutschland ansteigt, jüdischen Männern davon abgeraten wird, auf offener Straße eine Kippa zu tragen, aus Angst vor tätlichen Übergriffen und Judenhass sogar schon die Grundschulen erreicht hat, sollte sich der Träger des höchsten Amtes im Land ganz besonders dafür einsetzen, jüdisches Leben in Deutschland zu schützen.

Ich gebe es offen zu, Herr Steinmeier, Ihr
Verhalten in der Vergangenheit hat mein Vertrauen in Ihre Person nicht gerade bestärkt. Als Außenminister haben Sie mit dem Unterzeichnen des Iran Abkommens die Existenz Israels in hohem Maße gefährdet. Als Bundespräsident verneigen Sie sich, ohne Not, vor dem Judenmörder und Terroristen Arafat und legen einen Kranz an seinem Grab nieder. Nun aber, überschreiten Sie weitere Grenzen des Unerträglichen, in dem Sie den Chef der antisemitischen Islamischen Gemeinschaft der schiitischen Gemeinden Deutschlands (IGS), M. Khalilzadeh, die den Berliner Al-Quds-Marsch zur Vernichtung Israels organisiert, nächsten Montag ins Schloss Bellevue einladen.

Die IGS steht laut Erkenntnissen der Bundesregierung der islamistischen Führung des Iran nahe. So wird der Vorsitzende des Verbandes Mahmood Khalilzadeh dem politisch-religiösen Establishment des Iran zugerechnet. Unter den Mitgliedsorganisationen der IGS befinden sich extremistische Vereine wie das Islamische Zentrum Hamburg (IZHDir) und es gibt Hinweise auf Verbindungen einiger Mitgliedsorganisationen zur islamistisch-terroristischen Hisbollah.

Es sind genau diese „Gesten“, ähnlich wie die Kranzniederlegung an Arafats Grab, die Judenhass schüren und das von dem Mann, der das höchste Amt im Land bekleidet. Und jetzt kommen Sie mir bitte nicht mit „Diplomatie“. Einen Mörder zu huldigen oder einen Antisemiten zu legitimieren, indem ihn der Bundespräsident empfängt, ist nicht diplomatisch, sondern ganz klar zu verurteilen. Hier genau ist Schluss mit lustig, Herr Bundespräsident!

Auch wenn wir in der Minderheit sind, heißt das nicht, dass wir Juden uns alles gefallen lassen müssen und letztendlich vertreten Sie in Ihrem Amt die Interessen aller Bürger!

Den Judenhass bekämpfen zu wollen, den man selbst schürt, ist eine Farce!

Frank Walter Steinmeier, Sie missbrauchen Ihr Amt und werfen Juden den Antisemiten zum Fraß vor! Ihr Verhalten ist absolut inakzeptabel und ich fordere Sie dazu auf, Ihre Verantwortung gegenüber Juden und Israel (man sagt, dies wäre in Deutschland Staatsräson!) als Bundespräsident, Demokrat und anständiger Mensch gerecht zu werden!

Kein Mullah-Appeasement, kein Kaffeekränzchen mit Antisemiten, stattdessen sollten Sie sich in Ihrer Funktion als Repräsentant meines Landes klar und deutlich positionieren, für Menschenrechte und Anstand, gegen Rassismus und Antisemitismus!

Shalom,
Malca Goldstein-Wolf

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(TINMGW)

Über tapferimnirgendwo

Als Theatermensch spiele, schreibe und inszeniere ich für diverse freie Theater. Im Jahr 2007 erfand ich die mittlerweile europaweit erfolgreiche Bühnenshow „Kunst gegen Bares“. Als Autor verfasse ich Theaterstücke, Glossen und Artikel. Mit meinen Vorträgen über Heinrich Heine, Hedwig Dohm und dem von mir entwickelten Begriff des „Nathankomplex“ bin ich alljährlich unterwegs. Und Stand Up Comedian bin ich auch. Mein Lebensmotto habe ich von Kermit, dem Frosch: „Nimm, was Du hast und flieg damit!
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