Da wurde kein judenfeindliches Klischee ausgelassen – Judenhass im holländischen TV

Sanne Wallis de Vries ist eine holländische Kabarettistin und Schauspielerin. Im Mai 2018 hat sie im holländischen Fernsehen in der „Sanne Wallis De Show“ eine Parodie auf Netta Barzilais Lied „Toy“ präsentiert, in dem kaum ein judenfeindliches Klischee ausgelassen wird.

Netta Bazilai gewann im Mai 2018 mit ihrem Lied „Toy“ den Eurovision Song Contest für Israel. Das nahm Sanne Wallis zum Anlass, eine Parodie in die Welt zu setzen, die an Geschmacklosigkeit ihresgleichen sucht.

In der Parodie wird Netta als geldgeile Schlampe dargestellt, die es liebt, Palästinenser zu jagen und Raketen zu werfen, die aber auch weiß, wie sie scheinheilig die Welt über ihre boshaften Machenschaften im Umklaren lässt. Die Netta in diesem Lied weiß, mit einem süßen Lächeln die ganze Welt zu unterwerfen. So ist Israel. So sind die Juden, vor allem die jüdischen Frauen: Geldgeile Schlampen, die morden und jagen und die Welt verführen.

Sie denken, ich übertreibe? Dann schauen Sie sich die Parodie selbst, aber ich warne Sie, sie ist echt heftig:

Für alle, die kein Niederländisch können, hier die Übersetzung:

„Autsch Israel. Schau mich an, ich bin ein allerliebstes Land. Die Führer der Welt essen brav aus meiner Hand. Mit einem Kuss lösche ich jedes Feuer. Hey, wir geben ein Fest, kommst Du später mit in die Al-Aqsa-Moschee? Sie wird ohnehin bald leer sein.

Von Haifa bis zum Roten Meer gibt es brillante Spiele und koscheres Satay. Also tanze einfach mit zu meiner Musik!

Ist Dein Land von Steinewerfern gesäumt, dann baue Mauern, von denen sogar Trump in der Nacht träumt. Und wirf eine Rakete! Schau, wie schön ich wieder Bomben werfe, jawohl, Israel wird gewinnen! Seit siebzig Jahren steigt diese Party schon. Schau wie schön.

Nein, das glaub‘ mal nicht, kein Palästinenser kommt hier rein, nicht in mein Gebiet. Ich bin eine gestrenge Türschlampe. Ich jage Palästinenser durch die Gardinen. Es ist meine Party. Hier scheine ich!

Wird Deine Party von Radikalen gecrasht, dann eröffne einfach eine Botschaft. Aber achte darauf, dass in bar bezahlt wird, denn das macht klingeling und Deiner Pingeling. Von Euren Dollars und Cent und Penunzen macht es bei mir klingeling.

Schau wie schön, immer, eins ist sicher: Israel gewinnt! Seit siebzig Jahren geht dieser heiße Scheiss ab. Schau wie schön. Ist das nicht schön? Ich finde das schön. Ein beschissenes Durcheinander. Schön.“

Ich denke, es geht in Ordnung, eine Person, die so einen Sketch in die Welt setzt, als lupenreine Judenhasserin zu bezeichnen.

Über tapferimnirgendwo

Als Theatermensch spiele, schreibe und inszeniere ich für diverse freie Theater. Im Jahr 2007 erfand ich die mittlerweile europaweit erfolgreiche Bühnenshow „Kunst gegen Bares“. Als Autor verfasse ich Theaterstücke, Glossen und Artikel. Mit meinen Vorträgen über Heinrich Heine, Hedwig Dohm und dem von mir entwickelten Begriff des „Nathankomplex“ bin ich alljährlich unterwegs. Und Stand Up Comedian bin ich auch. Mein Lebensmotto habe ich von Kermit, dem Frosch: „Nimm, was Du hast und flieg damit!
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