Facebook sperrt Malca Goldstein-Wolf

Im Mai 2021 schrieb Malca Goldstein-Wolf folgendes auf Facebook:

„Ismail Hanija, HAMAS-Führer sendet ❤️liche Grüße aus Gaza und bedankt sich bei Heiko Maas und dem deutschen Steuerzahler für 40 weitere Millionen €. Endlich kann sein Palast renoviert werden. Allahu Akbar!“

Für diese harmlose und im Kern berechtigte Kritik sperrte Facebook Malca Goldstein-Wolf für sieben Tage.

Was rechtfertigt diese Sperrung?

Malca Goldstein-Wolf hat lediglich mit dem Mittel der zynischen Ironie kritisiert, dass Deutschland für den Gazastreifen rund 40 Millionen Euro zur Verfügung gestellt hat. Es heißt zwar, das Geld wäre ausnahmslos in humanitäre Zwecke geflossen, man darf jedoch nicht vergessen, dass im Gazastreifen die Hamas herrscht, die in ihrer Gründungscharta von 1988 im dreizehnten Artikel die Zerstörung Israels fordert und im siebten Artikel sogar die komplette Vernichtung des jüdischen Volkes. Bei solch einer eindeutigen Verfassung muss die Frage erlaubt sein, ob nicht vielleicht doch ein Teil der deutschen Gelder benutzt wird, um die in der Gründungscharta geforderte Vernichtung aller Juden zu finanzieren. Die Frage ist besonders berechtigt in einem Monat wie Mai 2021, in dem Tausende Raketen vom Gazastreifen aus auf Israel abgefeuert wurden.

Nachdem Malca Goldstein-Wolf wieder freigeschaltet war, veröffentlichte sie einen Kommentar, in dem sie erklärte, queere Menschen, die sich für Palästina einsetzen, seien vergleichbar mit Hühnern, die sich für Kentucky Fried Chicken einsetzen. Für diesen Kommentar wurde sie erneut von Facebook gesperrt. Warum?

Es ist kein Geheimnis, dass homosexuelle und queere Personen in der palästinensischen Autonomie und vor allem im Gazastreifen verfolgt, eingekerkert und ermordet werden. Die Sperrungen von Malca Goldstein-Wolf sind daher ein Witz. Im Gegensatz zu den Witzen von Malca Goldstein-Wolf ist dieser Witz von Facebook jedoch unangemessen und geschmacklos.

Gegen Malca Goldstein-Wolf wird ein digitaler Zermürbungskrieg geführt.

Malca Goldstein-Wolf ist eine Frau, die durch ihr Engagement schon sehr viel im Kampf gegen Judenhass erreicht hat. Es ist unter anderem ihr zu verdanken, dass der WDR eine Zusammenarbeit mit dem Musiker Roger Waters beendete, nachdem sie dem Intendanten davon überzeugen konnte, dass Roger Waters antisemitische Vorurteile und Hass gegen den Staat Israel schürt. („Der Artikel hätte in dieser Form nicht veröffentlicht werden dürfen“)

Malca Goldstein-Wolf schreibt öfter als Gastautorin auf Tapfer im Nirgendwo. Wenn immer es ihre Zeit erlaubt, demonstriert sie gegen Judenhass, wie im Sommer 2018 bei einer Demonstration in Bochum („Wir werden nicht schweigen“) oder im Herbst 2018 bei einer Demonstration in Köln, auf der sie sogar körperlich angegriffen wurde („Diese Ausstellung spaltet“).

Ein wichtiges Mittel von Malca Goldstein-Wolf im Kampf gegen Judenhass ist Facebook. Mit diesem sozialen Netzwerk erreicht sie viele Menschen und organisiert so ihre aufklärerischen Aktionen gegen Judenhass. Das wissen ihre Gegner. Darum versuchen sie mit allen Mitteln, sie zu entwaffnen, indem sie ihre Veröffentlichungen auf Facebook melden, in der Hoffnung, dass sie gesperrt wird.

Es gibt ein grundlegendes Problem bei Facebook. Dort werden Einträge gelöscht, wenn sie gemeldet werden. Diese Methode hat jedoch einen großen Fehler. Es gibt über 2,1 Milliarden Christen und über 1,6 Milliarden Muslime auf der Welt. Aber es gibt nicht mal 16 Millionen Juden. Es ist viel leichter, eine große Anzahl von Muslimen oder Christen zu finden, die sich durch eine Aussage beleidigt fühlen und mag sie auch noch so harmlos sein, als eine große Anzahl von Juden, die sich durch eine Aussage beleidigt fühlen und mag sie auch noch so brutal sein.

Immer wieder kommt es bei Facebook vor, dass vollkommen akzeptable Kritik am Islam gelöscht wird und die Kritiker mit langen Sperren belegt werden, während offen judenfeindliche Aussagen nicht gelöscht werden.

Malca Goldstein-Wolf soll durch massives Melden mundtot gemacht werden. Es ist ein wahrer Zermürbungskrieg, der gegen sie geführt wird. Ihre wichtigste Waffe im Kampf gegen Hass und Fundamentalismus ist das freie Wort und die Möglichkeit, die Worte zu veröffentlichen. Ein Meldemob tut nun alles, ihr diese Waffe zu entreißen und Facebook macht sich zum willigen Vollstrecker dieses Mobs.

Sollten Sie mich, Gerd Buurmann, in meiner Arbeit als Autor, Künstler oder Betreiber von „Tapfer im Nirgendwo“ unterstützen wollen, überweisen Sie gerne einen Betrag Ihrer Wahl auf mein Konto oder nutzen Sie PayPal.

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Über tapferimnirgendwo

Als Theatermensch spiele, schreibe und inszeniere ich für diverse freie Theater. Im Jahr 2007 erfand ich die mittlerweile europaweit erfolgreiche Bühnenshow „Kunst gegen Bares“. Als Autor verfasse ich Theaterstücke, Glossen und Artikel. Mit meinen Vorträgen über Heinrich Heine, Hedwig Dohm und dem von mir entwickelten Begriff des „Nathankomplex“ bin ich alljährlich unterwegs. Und Stand Up Comedian bin ich auch. Mein Lebensmotto habe ich von Kermit, dem Frosch: „Nimm, was Du hast und flieg damit!
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