Der „Islamische Staat“ ist nicht Mittelalter!

Nicht selten, wenn vom „Islamischen Staat“ die Rede ist, wird das Bild vom Mittelalter bemüht. Das ist eine Diffamierung des Mittelalters. Der IS ist nicht Mittelalter!

Im Mittelalter gab es Frauen wie Hildegard von Bingen. Sie schrieb über die Kunst des Bierbrauens, komponierte herrliche Musikwerke und verfasste eines der ersten schriftlichen Zeugnisse über die Freuden des weiblichen Orgasmus‘.

Mechthild von Magdeburg wiederum dichtete Minnelieder über die Liebe zu Gott.

Roswitha von Gandersheim schrieb die ersten Theaterstücke auf deutschem Boden. Ihre Stücke spielen unter anderem in Bordellen.

Wo gibt es solche Frauen im „Islamischen Staat“? Wo gibt es eine Frau wie Christine de Pizan, die im späten Mittelalter als eine der ersten Autorinnen von ihren Werken leben konnte? Ihr bekanntestes Werk ist “Le Livre de la Cité des Dames” (1405). In dem Buch berichtet eine Frau wie ihr in ihrer Wut und Verzweiflung über den allerorts vorhandenen Hass auf Frauen drei vornehme Damen erscheinen, die ihr Mut machen und den Bau einer Stadt der Frauen verkünden. Diese Stadt soll eine Zuflucht bieten vor den Verleumdern und Hassern des weiblichen Geschlechts.

Der „Islamische Staat“ würde alle Frauen in dieser Stadt steinigen!

Der „Islamische Staat“ ist nicht Mittelalter! Im Gegenteil: Er sollte endlich im Mittelalter ankommen! Es wäre für ihn ein klarer Fortschritt!

Über tapferimnirgendwo

Als Theatermensch spiele, schreibe und inszeniere ich für diverse freie Theater. Im Jahr 2007 erfand ich die mittlerweile europaweit erfolgreiche Bühnenshow „Kunst gegen Bares“. Als Autor verfasse ich Theaterstücke, Glossen und Artikel. Mit meinen Vorträgen über Heinrich Heine, Hedwig Dohm und dem von mir entwickelten Begriff des „Nathankomplex“ bin ich alljährlich unterwegs. Und Stand Up Comedian bin ich auch. Mein Lebensmotto habe ich von Kermit, dem Frosch: „Nimm, was Du hast und flieg damit!
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