Das Doping unserer Kindheitshelden

Kann man es den jungen Athletinnen und Athleten bei den Olympischen Spielen in Rio wirklich Übel nehmen, dass Doping Thema ist? Sie sind schließlich groß geworden mit Kindheitshelden, die vorgemacht haben, wie großartig Doping ist.

Was wäre wohl aus dem kleinen, aufmüpfigen, gallischen Dorf geworden, hätte Miraculix mit seinem Zaubertrank die Bewohner nicht gedopt? Asterix und Obelix wären römisch geworden. In dem schönen gallischen Dorf hätten fortan nur noch römische Sprache und Sitten geherrscht. Gottlob, die Gallier waren gedopt, die Römlinge wurden vertrieben, Majestix mit seinem Dorf gewann und sie sind gallisch geblieben. Nur dank des Dopings des Druiden Miraculix!

Was wäre wohl aus der Gummibärenbande ohne Grammis Zaubertrank geworden? Zwar sorgte Grammis Trank für die Gummibären lediglich dafür, dass sie hüpfen konnten wie ein Gummiball, aber einem Menschen verlieh der magische Trank kurzzeitig übermenschliche Kräfte. Ohne diesen Zaubertrank hätte die Gummibärenbande und deren menschliche Freunde rund um den Knappen Cavin niemals auch nur den Hauch einer Chance gehabt gegen den bösen Herzog Igzorn von Drekmoor und seinen Ungeheuern. Ohne Doping wäre das Königreich Dunwin dem bösen Herzog Igzorn hilflos ausgeliefert gewesen und auch Gummi Glen wäre unter die Herrschaft Todwards und den übrigen Ungeheuern gekommen.

Auch Harry Potter ist ohne Doping nicht denkbar. Die Liste der Substanzen, die dort konsumiert werden ist schier unendlich. Es seien hier nur ein paar genannt: Das sonnengoldgelbe Euphorie-Elixier löst euphorische Stimmung aus; der Gripsschärfungstrank fördert die Geisteskraft und Konzentrationsfähigkeit; der Invigoration Draught ist ein klassischer Stärkungstrank und der Plappertrank bewirkt, dass alle, die ihn trinken, Unsinn daherreden. Es ist geradezu erstaunlich wie oft und gerne sich die Kinder in den Romanen von Joanne K. Rowling dopen.

Mich wundert da das Doping in Rio nicht!

Über tapferimnirgendwo

Als Theatermensch spiele, schreibe und inszeniere ich für diverse freie Theater. Im Jahr 2007 erfand ich die mittlerweile europaweit erfolgreiche Bühnenshow „Kunst gegen Bares“. Als Autor verfasse ich Theaterstücke, Glossen und Artikel. Mit meinen Vorträgen über Heinrich Heine, Hedwig Dohm und dem von mir entwickelten Begriff des „Nathankomplex“ bin ich alljährlich unterwegs. Und Stand Up Comedian bin ich auch. Mein Lebensmotto habe ich von Kermit, dem Frosch: „Nimm, was Du hast und flieg damit!
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