Ein Lehrstück deutscher Berichterstattung über Israel

„Der heilige, umkämpfte Felsen: Mitten im Wahlkampf marschierte Oppositionsführer Ariel Scharon vor genau 20 Jahren martialisch auf Jerusalems Tempelberg – und löste die zweite Intifada aus. Ein Lehrstück über den politischen Missbrauch religiöser Symbole.“

Das schrieb Jochen Leffers von Spiegel Online am 28. September 2020 auf Twitter.

Als Intifada werden die gewalttätigen Aufstände und Pogrome gegen Israel bezeichnet. Der Begriff kommt aus dem Arabischen und bedeutet: „sich erheben“. Die Intifada begann kurz bevor sich die Hamas gründete. In der Gründungscharta der Hamas vom 18. August 1988 steht, dass alle Juden weltweit vernichten werden sollen (Artikel 7) und dass es keinen Frieden mit Israel geben darf (Artikel 13).

Wer eine solche Charta hat, braucht keinen Grund für eine Intifada. Der Grund ist Judenhass. Wer eine solche Charta hat, braucht einen Vorwand, um seinen Hass zu aktivieren, damit er Juden verfolgen, angreifen und töten kann. Dieser Vorwand wird stets in dem Verhalten von Juden gesucht. Für einen Judenhasser ist ein Jude stets selbst Schuld daran, dass er gehasst wird.

Der letzte große Vorwand für gewaltige Ausschreitungen gegen Juden und Israelis war ein Besuch des israelischen Politikers Ariel Scharons am 28. September 2000 auf dem Tempelberg. Jochen Leffers bezeichnet diesen Besuch als „martialisch“.

Sie werden sich jetzt vielleicht fragen, was so schlimm und martialisch daran ist, dass Ariel Scharon den Tempelberg besuchte. Die Antwort ist so schlicht wie erschreckend: Weil er Jude ist!

Der Tempelberg steht unter arabischer Verwaltung. Alle Tore zum Tempelberg werden von Angestellten einer sogenannten Frommen Stiftung des Islams (Waqf) überwacht und die lassen oft keine Juden rein. Der Tempelberg ist zwar die heiligste Städte der Juden, aber der Ort wird von Muslimen bewacht. Das ist in etwa so, als würde Medina von Christen, Mekka von Juden und der Vatikan von Muslimen überwacht.

Unter der Verwaltung der Frommen Stiftung des Islams ist der Tempelberg heute wie eine Parkbank oder eine Grünanlage unter den Nationalsozialisten. Es gilt: „Juden unerwünscht!“ Stellen wir uns mal vor einen Pogrom vor, der von Nazis ausgerufen wurde, weil es ein jüdischer Politiker gewagt hatte, einen Park zu betreten, der nicht für Juden gestatten war. Was würden wir heute über einen Menschen sagen, der sagen würde, der Jude habe damit den Pogrom provoziert? Nichts anderes geschah als Ariel Scharon im Jahr 2000 den Tempelberg besuchte. Arabische Politiker riefen zu Pogromen auf, weil es ein Jude gewagt hatte, einen Platz zu betreten, der für Juden verboten war. Diese Pogrome sind heute unter dem Begriff „Zweite Intifada“ bekannt.

Einst hingen diese Schilder in Deutschland:

Stellen wir uns vor, ein Jude hätte diese Schilder ignoriert und einen Platz betreten, den er nicht hätte betreten dürfen. Ein Jochen Leffers der dreißiger Jahre hätte vielleicht geschrieben: „Mitten in Berlin marschierte ein Jude martialisch auf dem arischen Rasen.“

Jochen Leffers liefert ein Lehrstück deutscher Berichterstattung über den jüdischen Staat.

Es ist nicht das erste Mal, dass ich die unglaublich einseitige Berichterstattung des Spiegels über Israel zurechtrücken musste. Es seien hier nur ein paar Artikel von mir erwähnt:

„Der Spiegel holt sich einen runter“

„Die (r)echte Hardlinerin vom Spiegel“

„Der Goldene Orwell“

„Jeder nur einen Holocaust!“

Ich schlage vor, sollten Sie noch zu den Menschen gehören, die den Spiegel regelmäßig kaufen, lassen Sie einfach mal eine Woche aus und geben Sie das Geld, dass Sie eingespart haben, mir, dasSpiegel hat mittlerweile genug meiner Zeit gefressen und ist durchaus gerechtfertigt, dass ich ein wenig von dem Geld bekomme, das eigentlich dem Spiegel zugedacht war.

Sollten Sie mich, Gerd Buurmann, als Betreiber von „Tapfer im Nirgendwo“ in meiner Arbeit für eine gerechte Berichterstattung über Israel unterstützen wollen, überweisen Sie gerne einen Betrag Ihrer Wahl auf mein Konto oder nutzen Sie PayPal.

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Über tapferimnirgendwo

Als Theatermensch spiele, schreibe und inszeniere ich für diverse freie Theater. Im Jahr 2007 erfand ich die mittlerweile europaweit erfolgreiche Bühnenshow „Kunst gegen Bares“. Als Autor verfasse ich Theaterstücke, Glossen und Artikel. Mit meinen Vorträgen über Heinrich Heine, Hedwig Dohm und dem von mir entwickelten Begriff des „Nathankomplex“ bin ich alljährlich unterwegs. Und Stand Up Comedian bin ich auch. Mein Lebensmotto habe ich von Kermit, dem Frosch: „Nimm, was Du hast und flieg damit!
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