Das Schweigen brechen und dabei kochen

Masterchef ist eine Fernsehshow, bei der das beste Kochtalent gesucht wird. Das Format wurde erstmals in Großbritannien produziert und ist mittlerweile auf der ganzen Welt erfolgreich. In Israel ist es nun während der Show zu einem beeindruckenden Brechen des Schweigens gekommen. Die Muslimin Sara Zoabi stellte sich der Jury, kochte und beeindruckte mit diesen Worten:

„Mein Name ist Sara Zoabi. Ich bin Araberin, Muslimin, Israelin und stolze Zionistin von Nazrat Ilit. Ich bin Araberin, weil ich Araberin bin. Ich bin Muslimin, weil ich Muslimin bin. Und ich bin Zionistin, weil ich an das Recht des jüdischen Volkes an einen eigenen Staat glaube, den Staat Israel, das Heilige Land. Ich bin mir sicher, einige Leute, die mich jetzt hören, werden sagen: „Was ist los? Hast Du den Verstand verloren? Wie kannst Du nur sagen, eine Zionistin zu sein?“

Ich möchte allen israelischen Arabern sagen: Wacht auf! Wir leben hier im Paradies. Im Vergleich mit anderen arabischen Länder ist das hier der Garten Eden! Für mich gibt es kein anderes Heimatland als Israel. Ich habe keine andere Flagge. Bei allem Respekt meiner arabischen und muslimischen Wurzeln betone ich: Ich bin keine Verräterin! Ich schade niemandem.

Welcher Ort ist besser als Israel? Hier kann ich tun, was ich in keinem anderen arabischen Land tun kann. Ich bin mir sicher, wie ich hier lebe, ist nicht mal 1 Prozent der Araber in den arabischen Nachbarländern vergönnt, aber 100 Prozent aller israelischen Araber leben so! Wenn man den israelischen Arabern sagen würde: „Komm, wir bringen Euch hinter die grüne Linie“, niemand würde dem zustimmen.

Das ist es, woran ich glaube und es öffentlich zu sagen, kostet mich einen hohen Preis, das weiß ich. Mein Sohn muss diesen Preis auch zahlen! Ich bin die Mutter des arabischen Junge. Sein Name ist Mohammed. Sein Leben ist bedroht und man will ihn für seine Meinungen töten!“

Mohammed Zoabi ist ein israelischer Teenager. Seine öffentlichen Aussagen wurden von Tapfer im Nirgendwo bereits im Sommer 2014 übersetzt. Über ihren Sohn sagt Sara Zoabi:

„Ich bin stolz auf meinen Sohn. Ich habe meinen Sohn dazu erzogen, Menschen zu lieben, für was sie sind und nicht zu unterscheiden zwischen Juden und Arabern. Wir sind alle Menschen unter einem Gott! Mittlerweile habe ich sogar einen Punkt erreicht, wo mein Sohn mich inspiriert, denn ich habe ihm zwar meine Ansichten beigebracht, aber ich hatte bis heute nicht den Mut, dazu öffentlich zu stehen, wie er es tut. Er hat Recht! Ich breche das Schweigen und stehe zu meiner Überzeugung, koste es, was es wolle!“

Dieses Schweigen zu brechen, ist lebensgefährlich für Sara und Mohammed Zoabi!

Unterstützung gibt es von Seiten der Europäischen Union für dieses lebensgefährliche Brechen eines Schweigens nicht! Die europäischen Länder geben lieber mehrere Millionen Euro für die Ausstellung „Breaking the Silence“ aus. Dabei bricht „Breaking the Silence“ gar kein Schweigen, sondern tut nur das, was in jeder Demokratie üblich ist, nämlich die eigene Regierung und die eigene Armee kritisieren. In Europa jedoch bedient die Ausstellung das weit verbreitete Bedürfnis, Israel einseitig zu verdammen und zu dämonisieren. Darum ist die Ausstellung in Europa so beliebt und wird mit Millionen Euros aus europäischen Steuertöpfen subventioniert. Die Stadt Köln stellt sogar kostenfrei öffentliche Räume zur Verfügung, um diese Ausstellung zu verbereiten! Es wäre daher angemessener, wenn die Ausstellung in Europa umbenannt werden würde in: „Joining the choir“!

Der Ausstellung „Breaking the Silence“, die kein Schweigen bricht, sondern den lauten Chor der Israelkritik bedient, offeriert Köln, Deutschland und Europa millionenschwere Hilfe; für Sara und Mohammed Zoabi jedoch, die unter Lebensgefahr ein wahres Schweigen brechen, halten Köln, Deutschland und Europa nur ein eisiges Schweigen bereit!

Über tapferimnirgendwo

Als Theatermensch spiele, schreibe und inszeniere ich für diverse freie Theater. Im Jahr 2007 erfand ich die mittlerweile europaweit erfolgreiche Bühnenshow „Kunst gegen Bares“. Als Autor verfasse ich Theaterstücke, Glossen und Artikel. Mit meinen Vorträgen über Heinrich Heine, Hedwig Dohm und dem von mir entwickelten Begriff des „Nathankomplex“ bin ich alljährlich unterwegs. Und Stand Up Comedian bin ich auch. Mein Lebensmotto habe ich von Kermit, dem Frosch: „Nimm, was Du hast und flieg damit!
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