Antisiedlerismus

Ein Gastbeitrag von Christian Mallas.

Vor ein paar Tagen bin ich aufmerksam geworden auf den Film „Die Siedler der Westbank“, der auf arte und ARD gezeigt wurde und für den neben arte France und YES Israel auch die deutschen Öffentlich-Rechtlichen NDR, BR und HR als Koproduzenten verantwortlich zeichnen, und habe ihn mir in der Mediathek angeschaut. Da werden Juden im deutschen Fernsehen als „Krebs“ und als „Geschwür“ bezeichnet.

Bei Minute 17:17 wird Jitzchak Rabin mit „Gush Emonim ist wie Krebs im gesellschaftlich-demokratischen Gewebe des Staates Israel“ zitiert, was durch das Framing des Films mit sämtlichen jüdischen Bewohnern Judäas und Samarias assoziiert wird und erst recht im Rahmen der deutschen Zielgruppe ein Geschmäckle bekommt; sowie „Geschwür der Siedlungen“ durch den palästinensisch-arabischen „Menschenrechtsaktivisten“ Raja Shehadeh bei Minute 48:08.

Der Judenhass im deutschen öffentlich-rechtlichen Fernsehen schreckt also mittlerweile nicht einmal mehr davor zurück, offen und unverblümt gegen Juden zu hetzen und sich dabei sogar solcher Wörter zu bedienen, mit denen auch die Shoah vorbereitet wurde. Ich bin entsetzt und wütend.

Der Film unterstellt unterschwellig, dass es von Natur aus Orte auf der Erde gebe, an denen keine Juden leben dürfen, die also in der Sprache der Nationalsozialisten „judenrein“ bleiben oder gemacht werden müssten. Dass in dem Film zwischen „guten Juden“ und bösen „Siedlern“ unterschieden wird, ändert an dem antisemitischen und hetzerischen Charakter des Films ebenso wenig wie die Tatsache, dass der Regisseur selbst israelischer Jude ist. Im Gegenteil zeugt die Wahl eines israelisch-jüdischen Regisseurs von der hohen Professionalität dieser neuen, alten antijüdischen Agitation.

Einerseits muss den Produzenten und Sponsoren bereits im Vorfeld bewusst gewesen sein, dass der Film oder Teile davon zu Recht als antisemitisch kritisiert werden können. Zu Recht, weil der Film gezielt Lügen und Gerüchte über Juden und über den jüdischen Staat verbreitet, weil er zweierlei Maß an jüdische und nichtjüdische Siedlungen, an antijüdische und antiarabische Gewaltverbrechen anlegt und weil er Juden, weil sie Juden sind, dämonisiert, indem er eine fanatische Minderheit als repräsentativ für „die“ Siedlerbewegung darstellt und indem er Filmsequenzen und Interviews auf eine sehr manipulative Weise zusammenschneidet. Er verzichtet auf einfachste Recherche über die behaupteten Eigentumsverhältnisse von Grundstücken, zum Beispiel durch eine simple Frage nach einer Kopie einer etwaigen Besitzurkunde. Der Besitzanspruch palästinensischer Araber wird ungeprüft als Wahrheit hingestellt und der Besitzanspruch jüdischer Israelis wird durch religiöse Bezüge lächerlich gemacht. Weil die Produzenten diese Kritik weder entkräften können noch zur Einsicht und Abkehr von ihrem Hass bereit sind, lassen sie einen Vorzeigejuden und jüdisch-israelischen Kronzeugen gegen die jüdisch-israelischen „Siedler“ Regie führen. Diese strategische Wahl erfüllt die gleiche Funktion wie der klassische Disclaimer notorischer Judenhetzer „Ich habe ja nichts gegen Juden, im Gegenteil: Einige meiner besten Freunde sind Juden. Aber…“ man werde doch wohl noch Juden als „Geschwür“ bezeichnen dürfen, ohne gleich in die antisemitische Ecke gestellt zu werden.

Anscheinend leider ja. Um rhetorisch zurückfragen zu können, wie ein Film denn antisemitisch sein könne, wo doch der Regisseur selbst Jude sei. Andererseits ist es nicht nur pragmatisch, sondern perfide und manisch-perfektionistisch, dass die Deutschen sich nicht einfach mit der Vertreibung der Juden aus Judäa und Samaria (wenn nicht gleich aus ganz Israel) abfinden wollen. Sondern sie bestehen darauf, dass die Juden ihnen dabei helfen, dass Juden die antijüdische, ethnische Säuberung von Judäa und Samaria selbst organisieren und sie sogar selbst gutheißen und einfordern, so wie 2005 die ethnische Säuberung des Gazastreifens (von seinen jüdischen Bewohnern).

Seit 2005 ist der Gazastreifen u.a. „dank“ dem Druck der internationalen Staatengemeinschaft „judenrein“. Zu Frieden hat diese ethnische Säuberung nicht geführt – im Gegenteil: Mehr als 10.000 Raketen wurden seither aus dem Gazastreifen auf Israel abgeschossen.
Bereits der erste Satz des Arte-Klappentextes ist eine faustdicke Lüge:

„Die jüdische Besiedlung des Westjordanlands begann vor knapp 50 Jahren und hat heute ungeahnte Ausmaße angenommen.“

Der Film und erst recht der Klappentext lügen die Geschichte um, indem sie suggerieren bzw. behaupten, Judäa und Samaria seien erst ab 1967 von Juden besiedelt worden. Zwar lässt der Film Pioniere zu Wort kommen, die auf das antike Königreich Israel verweisen, aber die Tatsache, dass Judäa und Samaria auch in den zwei Jahrtausenden zwischen der Vertreibung der Juden in die Diaspora durch das Römische Reich nach dem Jahr 70 u.Z. und der Neubesiedlung ab 1967 praktisch durchgängig von einer Reihe jüdischer Gemeinden bewohnt war. In Hebron war bis zu ihrer Evakuierung 1936 in der Folge der antijüdischen Pogrome ab 1929 über 3000 Jahre lang eine jüdische Gemeinde beheimatet. Dies wird dem Publikum bewusst verschwiegen. Ein bewusstes Verschweigen ist sogar noch schlimmer als eine explizite Lüge, weil es unterschwellig ist und nicht explizit widerlegt werden kann.

Ein Nebenwiderspruch? Nein, diese Geschichtsfälschung ist Kernbestandteil dieses Films, wie der Titel „Die Siedler der Westbank“ illustriert.

Schon den Römern reichte es nicht aus, den antiken Staat Israel zu zerstören. Sie wollten gar die kollektive Erinnerung daran, dass es jemals ein souveränes jüdisches Königreich und ein Volk, das sich der Unterjochung durch das Römische Reich verweigerte, gegeben hat, aus „den Seiten der Geschichte“ tilgen, indem sie Iudaea offiziell in „Syria Palaestina“ umbenannten. Vom selben Geiste ist die Schöpfung und Etablierung des Begriffs „Westbank“ bzw. „Westjordanland“, der erst in der Moderne seit 1948 erwähnt wird, beseelt. Die Vernichtung der Juden ist erst dann total, wenn sie auch in der offiziellen Geschichtsschreibung ihre Entsprechung findet. Folglich wird die korrekte historische Bezeichnung Judäa und Samaria außer im O-Ton der interviewten „Siedler“ konsequent vermieden und fast durchgängig von „Westbank“ oder „Westjordanland“ gesprochen.

Aber worum geht es in dem Film? Es geht nicht um „Siedler“, sondern um Juden, welche aufgrund ihrer puren Existenz als „Friedenshindernis“ und Schlimmeres denunziert werden, nur weil sie Häuser bauen und wohnen – während die 2,8 Millionen arabischen Siedler, die ebenfalls im Westjordanland Häuser bauen und wohnen, keineswegs als „Friedenshindernis“ bezeichnet werden, auch nicht diejenigen unter ihnen, die Juden angreifen und ermorden. Es wird also nicht das Bauen und Bewohnen von Häusern, sondern das Jüdischsein ihrer Bewohner zum Problem erklärt. Der Film rückt jüdische Extremisten in den Vordergrund und präsentiert Personen, die Verbrechen gegen Araber begangen haben, gutheißen oder relativieren.

Um eines klarzustellen: Das Massaker an 29 betenden Muslimen in Hebron und vergleichbare Taten sind abscheuliche Verbrechen, die durch nichts zu rechtfertigen sind, ganz gleich ob sie von Juden an Arabern, von Arabern an Juden oder von wem und an wem auch immer verübt werden. Der Film macht jedoch nicht konsequent die Täter für ihre Verbrechen verantwortlich, sondern macht palästinensisch-arabische Täter grundsätzlich nie für ihre Verbrechen verantwortlich, nutzt aber andererseits von Juden begangene Verbrechen als Vorwand, um sämtliche (jüdischen) „Siedler“ zu dämonisieren („die Siedler“, Minute 38:00).

An allem sind die (Siedler-)Juden schuld. Natürlich darf auch die allseits beliebte Gleichsetzung der jüdischen „Siedler“ mit den Mördern ihrer Großeltern nicht fehlen: Menschen, die leben und Häuser bauen, mit den Nazis, die mordeten und Häuser zerstörten (Minute 18:00).

Der Antisiedlerismus ist nichts anderes als die modernste Variante des jahrtausendealten Judenhasses. Früher wurden Juden als Religion verfolgt, dann evolvierte das Virus des christlich motivierten Antijudaismus zum völkisch-rassistischen Antisemitismus, der Verfolgung der Juden als Rasse. Dann wurde er zumindest im westlichen Kulturraum abgelöst durch den Antizionismus, der Verfolgung der Juden als Nation. Der Antizionismus spielt gerade, aber nicht nur im deutschen Kontext neben der völkischen, regressiven Kapitalismuskritik die Hauptrolle als „politisch korrekte“ Ausdrucksform des sekundären Antisemitismus als Schuldabwehrreflex. Da der dem Antizionismus per Definition innewohnende Vernichtungswille zu sehr nach Auschwitz riecht, möchten mittlerweile viele Israelhasser in ihrem Kampf gegen Israel lieber als „Israelkritiker“ bezeichnet werden; und in den vergangenen Jahren wurde ein weiterer taktischer Imagewandel zur „Siedlerkritik“ etabliert. Auch wenn die Hetze gegen die in Judäa und Samaria lebenden Juden gern eingeleitet wird mit den Worten „Selbstverständlich erkenne ich das Existenzrecht Israels an und der Holocaust war ein furchtbares Verbrechen, aber …“, bleibt der „Aber“-Teil, mal ganz abgesehen von der menschenverachten Relativierung und Verherrlichung von oder gar Aufruf zum Terror gegen Juden, nach wie vor auch ein antizionistischer Kampf gegen Israel als souveränen, jüdischen Staat. Nicht nur, weil antisemitischen, antizionistischen Terroristen sämtliche israelischen Juden als „illegale Siedler“ und ganz Israel als „illegale jüdische Siedlung“ gelten.

So sehr ist bereits die Assoziation „Siedler = Jude = illegal“ in die Gehirne eingebrannt, dass es nicht mehr notwendig ist, von „illegalen jüdischen Siedlungen“ zu sprechen. Allgemein ist schlicht nur noch von „Siedlern“ die Rede und trotzdem weiß jeder, was gemeint ist.

Der Antisiedlerismus erkennt Israel nicht als unabhängigen, gleichberechtigten Staat an, sondern macht Israel zu einem Judenghetto, einem Ort, an dem Juden gesammelt werden, um sie effizienter vernichten zu können. Folglich werden viele Deutsche stinksauer, wenn Juden, wie es Stefan Frank treffend auf den Punkt bringt, „sich erdreisten, das ihnen von deutschen Journalisten zugewiesene Ghetto zu verlassen“, um zum Beispiel als Spaziergänger den ihnen heiligsten Ort, den Tempelberg, zu besuchen, geschweige denn dort zu „beten“(!) oder auf einem rechtmäßig erworbenen Grundstück außerhalb ihres Ghettos zu wohnen. Und in bewährter deutscher Tradition setzen sie dazu gern einen Judenrat, je nach Geschmack die israelische Regierung, den Oppositionsführer in der Knesset oder den Herausgeber ihrer israelischen Lieblingszeitung Haaretz, Gideon Levi, ein, der gefälligst dafür Sorge zu tragen hat, dass kein Jude ohne deutsche Sondererlaubnis das Judenghetto aka „Israel in den Grenzen von 1967“ verlässt oder sich gegen Terrorattentate zur Wehr setzt, wie sich regelmäßig an deutschen Schlagzeilen ablesen lässt, die jüdische Terroropfer rhetorisch zu Tätern und die Täter zu Opfern machen.

Noch immer spielen sich die Deutschen wie „Herrenmenschen“ auf, die den Juden „gerade wegen Auschwitz“ und „gerade weil sie es gut mit den Juden meinen“ diktieren, wie sie sich in ihrem eigenen Staat zu benehmen haben. Mit Erschrecken musste Tuvia Tenenbom bei seiner Recherchereise nach Israel für sein Buch „Allein unter Juden“ (“Catch the Jew“) erkennen, wie erfolgreich die Bemühungen europäischer Journalisten und „Menschenrechtsaktivisten“, die jüdische Gemeinde bzw. israelische Gesellschaft von innen zu zerstören, mittlerweile gediehen sind. Dankenswerterweise erinnert Gerd Buurmann daran, dass deutsche „Kritik“ an „illegalen jüdischen Siedlungen“ gar nicht neu ist:

„In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts gab es viele jüdische Siedlungen in Europa. Sie wurden Schtetl genannt. Für die Nazis waren diese Schtetl illegale jüdische Siedlungen, die sie vernichteten und mit ihnen einen Großteil der jüdischen Bevölkerung Europas.“

An dem Film sind nicht etwa einzelne Formulierungen zu kritisieren, die sich als „missverständlich“ oder „unglücklich“ rechtfertigen ließen, sondern der Film als Ganzes spottet der Bezeichnung „Dokumentarfilm“ und hat, vorsichtig formuliert, eine ganz klare politische Agenda und den Charakter eines Propagandafilms. An der Entscheidung, diesen Film (mit) zu produzieren und im deutschen öffentlich-rechtlichen Fernsehen auszustrahlen, sind zu viele Personen (Produzenten, Programmdirektoren, Rundfunkrat usw.) beteiligt gewesen, als dass sich von einem Fehlverhalten einzelner Personen sprechen oder „personelle Konsequenzen“ fordern ließen. Nicht zu Unrecht ist die ARD bereits zuvor vom Blogger Gerd Buurmann als „Antisemitischer Rundfunk Deutschlands“ verspottet worden.

Der NDR, BR, HR, arte, die ARD haben ebenso wie die deutsche Gesellschaft generell ein strukturelles Antisemitismusproblem, und zwar ein gewaltiges. Wenn Juden öffentlich im Fernsehen als „Krebs“ und als „Geschwür“ bezeichnet werden, sollten eigentlich bei jedem die Alarmglocken läuten!

Leider fängt Antisemitismus für viele Deutsche erst bei 6 Millionen an. Daher werden die deutschen Judenhasser wohl niemals verstummen, solange Israel existiert, selbst wenn es sich auf das Stadtgebiet von Tel Aviv zurückzöge. Am Israel Chai!

* Einige grobe Lügen (ohne Anspruch auf Vollständigkeit):

– Der Film spricht fälschlicherweise von Judäa und Samaria als „besetzten Gebieten“, dabei gehören sie seit dem Untergang des Osmanischen Reiches zu keinem Staat und können daher gar nicht „besetzt“ werden. Jordanien, das die „Westbank“ 1948 erobert und annektiert hatte, hat seinen Anspruch 1988 aufgegeben und einen „Staat Palästina“ hat es auf diesem Gebiet nie gegeben. Korrekt wäre „in Besitz genommene Gebiete“ oder schlicht Judäa und Samaria.

– Der Film lügt die jüdischen Bewohner von Hevron zu „Siedlern“ um. Hebron ist eine „Siedlung“, die vor fast 3800 Jahren gegründet wurde und von mehr als 200.000 Menschen bewohnt wird. Derartige „Siedlungen“ werden in der deutschen Sprache als Städte und ihre Bewohner als Bewohner bezeichnet. Die propagandistische Bezeichnung „Siedler“, die ausschließlich auf Juden angewandt wird, dient allein ihrer Dämonisierung.

– Der Film lügt, dass auf Hügeln gebaute Siedlungen, noch dazu mit weißen Fassaden und roten Dächern(!) nicht in das „Westjordanland“ bzw. in sein traditionelles Erscheinungsbild vor 1967 passen. Tatsächlich liegt eine ganze Reihe von arabischen Städten und Siedlungen auf Hügeln, so z.B. Nablus oder Rawabi. Gehört Nablus demzufolge nicht in das „Westjordanland“? Eine Google-Suche offenbart, dass Häuser mit weißen Fassaden und roten Ziegeldächern in palästinensisch-arabischen Städten und Siedlungen allgegenwärtig sind. Gehören Araber demzufolge auch nicht ins „Westjordanland“? Es handelt sich offenbar vielmehr um eine blumige Umschreibung von „Juden raus!“

– Der Film lügt, jüdische Siedlungen würden absichtlich wie ein „Keil“ zwischen bestehende arabische Orte „getrieben“ (Minute 28:18), und liefert selbst den Gegenbeweis: (Die jüdische Siedlung) Itamar befindet sich zwar zwischen den drei arabischen Orten Awarta, Rujeib und Beit Furik, aber be- oder verhindert keineswegs den Personen- und Güter-Verkehr zwischen den arabischen Orten, wie ein Blick auf die Karte offenbart. Itamar unterbricht keine Straße zwischen den gezeigten Orten, wie es der Begriff „Keil“ suggeriert, sondern liegt auf einem Bergrücken abseits bestehender Wirtschaftswege. Es ist der Bergrücken und nicht seine Besiedelung, welcher ein Hindernis für den Straßenbau und Verkehr darstellt. Itamars Lage könnte man also vielleicht als „Insel“ bezeichnen, aber nicht als „Keil“.

– Der Film postuliert einen Gegensatz zwischen „Großisrael – Demokratischer Staat – Israelischer Staat“ (Minute 86:38) und lügt damit den demokratischen Staat Israel zu einem nicht-demokratischen oder nicht per se, d.h. qua Verfassung demokratischen Staat um. Eine verkrampft-unverkrampfte Fehlübersetzung des Spannungsfeldes zwischen einem hypothetischen Groß-Israel, dem demokratisch-säkularen Charakter Israels und einem Staat mit einer jüdischen Bevölkerungsmehrheit. Im französischen Original heißt es „Grand Israël – État démocratique – État juif“, also „jüdischer Staat“ und eben nicht „israelischer Staat“. Ganz aus Versehen offenbart der Film also durch die Gleichsetzung „jüdisch = israelisch“ die Kongruenz von Antisemitismus und „Israelkritik“.

– Dror Etkes lügt, „es [gehe] darum, ob du eine arabische Mutter hast“. Die Wahrheit ist, dass der Staat Israel nicht zwischen Menschen mit einer arabischen Mutter und Menschen mit einer jüdischen Mutter unterscheidet. In Israel leben 1,7 Millionen arabische Israelis als gleichberechtigte Bürger zusammen mit 6 Millionen jüdischen Israelis. Es gibt keine gesetzliche, rassistische Diskriminierung gegen Araber in Israel, wenngleich leider auch in der israelischen Gesellschaft antiarabischer Rassismus vorhanden ist und schon gar keine „Apartheid“. Diese Araber dürfen auch jüdische Siedlungen und Städte in Judäa und Samaria betreten und die „Siedlerautobahnen“ benutzen, genauso wie alle anderen Israelis. Arabische Israelis werden sogar positiv diskriminiert: Sie müssen im Gegensatz zu jüdischen Israelis keinen Wehrdienst leisten und dürfen den Tempelberg in Jerusalem durch sämtliche Tore betreten und dort beten. Israel unterscheidet lediglich wie andere Staaten auch zwischen Staatsbürgern, die mit Bürgerrechten ausgestattet sind, egal ob Juden, Araber, Drusen, Beduinen, Jesiden, Aramäer und Fremden (Nicht-Staatsbürgern), die keine Bürgerrechte, aber selbstverständlich sämtliche Menschenrechte besitzen. Leider werden die Menschenrechte der palästinensischen Araber fast überall mit Füßen getreten, von Syrien, Libanon und Jordanien, wo man tatsächlich von Apartheid sprechen kann, von der palästinensischen Autonomiebehörde bzw. der PLO/Fatah, die das A- und B-Gebiet verwaltet und offen eine antijüdische Apartheid betreibt, Hamas, Hisbollah und anderen Terrororganisationen – aber eben nicht von Israel.

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(TINCM)

Über tapferimnirgendwo

Als Theatermensch spiele, schreibe und inszeniere ich für diverse freie Theater. Im Jahr 2007 erfand ich die mittlerweile europaweit erfolgreiche Bühnenshow „Kunst gegen Bares“. Als Autor verfasse ich Theaterstücke, Glossen und Artikel. Mit meinen Vorträgen über Heinrich Heine, Hedwig Dohm und dem von mir entwickelten Begriff des „Nathankomplex“ bin ich alljährlich unterwegs. Und Stand Up Comedian bin ich auch. Mein Lebensmotto habe ich von Kermit, dem Frosch: „Nimm, was Du hast und flieg damit!
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