Eine Marlene Dietrich des Islams

Hätte der Deutsche Bundestag im Jahr 2001 alle Juden aus Algerien, Ägypten, Irak, Libanon, Libyen, Syrien, Jemen, Saudi-Arabien und Jordanien zu einem Konzert nach Deutschland eingeladen, wieviele Plätze hätte Deutschland reservieren müssen? Nicht viele. Das Konzert hätte unter der Reichstagskuppel stattfinden können, denn dort gab es genug Plätze für alle Juden aus der Region. Es waren gerade mal rund 600 Juden.

Hätte der Deutsche Bundestag auch noch die Juden aus Marokko und Tunesien eingeladen, so hätte die Weser-Ems-Halle mir ihren 8000 Plätzen genug Platz geboten.

Zur Staatsgründung der Bundesrepublik Deutschland wäre es dem Bundestag noch unmöglich gewesen, alle Juden aus den oben genannten Ländern einzuladen, denn zu der Zeit lebten noch 850.000 Juden in der Region. In den letzten Jahrzehnten ist der Bevölkerungsanteil durch brutale Vertreibung um über 840.000 Menschen geschrumpft. Hier ein paar Zahlen.

1948 lebten in Marokko 265.000 Juden. Im Jahr 2001 waren es 5.700. 1948 lebten in Tunesien 105.000 Juden. Im Jahr 2001 waren es 1.500. 1948 lebten in Jemen 55.000 Juden. Im Jahr 2001 waren es zweihundert. 1948 lebten in Algerien 140.000 Juden. Im Jahr 2001 waren es null.

Die Länder Algerien, Saudi-Arabien, Jordanien und Libyen erklären heute stolz, dass überhaupt keine Juden mehr in ihrem Land leben. Auch die Hamas und die Fatah betonen immer wieder ihre Absicht, keinen Juden in einem möglichen Palästina zu akzeptieren. Vor der Staatsgründung der Bundesrepublik Deutschland gab es diese Absicht auch in Nazi-Deutschland. Algerien, Saudi-Arabien, Jordanien und Libyen haben den Traum Hitlers verwirklicht und die Hamas arbeitet daran.

Kann mir daher bitte mal jemand erklären, warum ausgerechnet Israel das am meisten kritisierte Land in Deutschland ist? Ist es die Absicht Israels, alle Palästinenser, Christen und Moslems vom Staatsterritorium zu vertreiben? Nein! Ist Israel eine Demokratie unter den Werten der Freiheit, Mitbestimmung und Gleichberechtigung? Ja! In Israel tanzen Schwule und Lesben offen und frei auf der Straße. In Jemen, Iran, Saudi-Arabien, Mauretanien und Sudan mit dem Tode bestraft werden.

Alle Länder, die „judenfrei“ sind, alle Länder, in denen Homosexuelle mit dem Tode bestraft werden, sind islamische Republiken oder Diktaturen. Der Islam als Ideologie ist somit offensichtlich Teil des Problems.

Nicht jeder Moslem kann mit dem islamischen Fundamentalismus ist einen Topf geworfen werden. Es ist schließlich auch nicht jeder Jude für die Politik Israels und jeder Katholik für die Beschlüsse des Vatikans verantwortlich. Der Vatikan formt jedoch das Bild des Katholizismus und Israel repräsentiert das Judentum. Deshalb kann einem Katholiken der Papst und einem Juden Israel nicht egal sein. Einem Moslem können die islamischen Republiken ebenfalls nicht egal sein. Es ist schließlich seine Religion, die dort genutzt wird.

Als sich Deutschland einst anschickte, „judenfrei“ zu werden, als es sich aufmachte, Homosexuelle zu verfolgen, da erklärten unter anderem Albert Einstein, Thomas Mann, Sophie Scholl und Marlene Dietrich, dass sie mit diesem Deutschland nichts mehr zu tun haben wollten.

Thomas Mann verließ das Land und Marlene Dietrich unterstütze die USA im Krieg gegen Deutschland. Sophie Scholl rechtfertigte in ihren Flugblättern indirekt das Recht Englands, Bomben auf Deutschland zu werfen und Albert Einstein drängte (etwas zu leichtfertig, wie er später in seinen Memoiren zugab) den amerikanischen Präsidenten sogar zur Entwicklung der Atombombe, um etwas gegen Deutschland in der Hand zu haben.

Sie alle waren Deutsche und dennoch haben sie sich in Zeiten des brutalen deutschen Auswuchses gegen ihre Heimat gestellt.

Kein Moslem, der seine Religion des Friedens liebt, kann zu den Verbrechen, die im Namen seiner Religion verübt werden, schweigen.

Es wird Zeit, dass die Scholls und Manns des Islams ihre Stimmen erheben, sonst werden irgendwann die Einsteins und die Dietrichs des Islams kommen müssen.

Über tapferimnirgendwo

Als Theatermensch spiele, schreibe und inszeniere ich für diverse freie Theater. Im Jahr 2007 erfand ich die mittlerweile europaweit erfolgreiche Bühnenshow „Kunst gegen Bares“. Als Autor verfasse ich Theaterstücke, Glossen und Artikel. Mit meinen Vorträgen über Heinrich Heine, Hedwig Dohm und dem von mir entwickelten Begriff des „Nathankomplex“ bin ich alljährlich unterwegs. Und Stand Up Comedian bin ich auch. Mein Lebensmotto habe ich von Kermit, dem Frosch: „Nimm, was Du hast und flieg damit!
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