„Keine Juden-Fahnen!“

Almog Cohen ist ein israelischer Fußballspieler und steht seit 2013 beim FC Ingolstadt 04 unter Vertrag. Am 26. April 2015 trennten sich im Stadion an der Alten Försterei die Union Berlin und der FC Ingolstadt mit einem 2:2. Almog Cohen saß das ganze Spiel über auf der Bank und twitterte kurz nach Abpfiff auf hebräisch:

„Heute wurde beim Spiel eine Israel-Fahne entfernt. Eine Fahne, die deutsche Fans mitgebracht haben, wurde von einem Ordner entfernt. ‚Keine Juden-Fahnen‘, sagte er.“

Der stellvertretende Polizeisprecher Berlins, Thomas Neuendorf, erklärte daraufhin: „Das Einsammeln der Israel-Flagge war eine Entscheidung des Polizeiführers.“ Die Entscheidung werde geprüft, hieß es weiter, und sobald der Polizeiführer dem Polizeipräsidenten einen Bericht vorlegt habe, werde die Behördenleitung den Fall bewerten. Auf die Frage der BZ, auf welcher Rechtsgrundlage die Entscheidung des Polizeiführers in der Alten Försterei gefallen sei, erklärte der Polizeisprecher: „Mir ist nur bekannt, dass der Polizeiführer ein Gespräch mit dem Fan-Beauftragten von Ingolstadt geführt hat. Danach wurde die Flagge dann vom Zaun abgehängt.“ Er fügte hinzu, er wolle aber zum „jetzigen Zeitpunkt keine Spekulationen anstellen“.

Dann spekuliere ich mal!

Der FC Ingolstadt sagte der BZ, ihm wurde mitgeteilt, dass in Berlin eine große palästinensische Gemeinde zu Gast sei und daher ein besonnenes Verhalten gewünscht sei. Bei der Gemeinde handelt es sich um die „13. Konferenz der Palästinenser in Europa“, die an dem selben Wochenende in der „Arena“ in Berlin-Treptow stattfand. Die Organisatoren der Konferenz waren die Palästinensische Gemeinschaft in Deutschland (PGD) und das Palestine Return Center (PRC). Laut Verfassungsschutz unterhalten beide Organisationen Verbindungen zur Hamas. Minister der Hamas erklären Juden zu Bakterien, die vernichtet werden müssen und verbieten sämtliche Beziehungen zu Juden. Artikel 7 der Gründungscharta der Hamas fordert die Vernichtung aller Juden weltweit.

Weltweit! Dazu gehört auch die Alte Försterei in Berlin. Wenn dort eine Fahne des Staates Israel hängt und zwar an einem Tag, da viele Hamassympathisanten in der Stadt sind, die alles Jüdische vernichten wollen, muss die Berliner Ordnungskraft Prioritäten setzen. In diesem Fall lautete die Entscheidung: „Keine Juden-Fahnen!“

Wann wer wo einen Judenstern trägt, das entscheidet in Deutschland immer noch die Polizei!

Über tapferimnirgendwo

Als Theatermensch spiele, schreibe und inszeniere ich für diverse freie Theater. Im Jahr 2007 erfand ich die mittlerweile europaweit erfolgreiche Bühnenshow „Kunst gegen Bares“. Als Autor verfasse ich Theaterstücke, Glossen und Artikel. Mit meinen Vorträgen über Heinrich Heine, Hedwig Dohm und dem von mir entwickelten Begriff des „Nathankomplex“ bin ich alljährlich unterwegs. Und Stand Up Comedian bin ich auch. Mein Lebensmotto habe ich von Kermit, dem Frosch: „Nimm, was Du hast und flieg damit!
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