Waren 70 Leute des SPIEGEL beim Rudelwichsen?

Sehr geehrte SPIEGEL-Redaktion,

klicken Sie bitte mal auf dieses Bild. Da steht: „Wir glauben erst mal gar nichts.“ Die Worte stammen von Dr. Hauke Janssen. Er ist Leiter der SPIEGEL-Dokumentation und prüft mit seinem Team von 70 Leuten jedes Wort jedes Artikels. Wo war das Team von diesen 70 Leuten eigentlich, als der Spiegel diesen Artikel brachte:

Künstliche Befruchtung als palästinensischer Widerstand
In israelischen Gefängnissen sitzen Hunderte Palästinenser – die trotzdem Babys zeugen. Ihr Sperma schmuggeln Kinder aus den Haftanstalten zu den Müttern.“

Der Spiegel berichtet von einem 27-jährigen Araber, der von Israel zu einer lebenslangen Haftstraße verurteilt wurde und angeblich im Gefängnis onaniert haben soll, um sein Sperma dann in eine Stifthülle zu verstauen. Den Stift soll er dann in einen Schokoriegel versteckt haben, um ihn dann seinem Sohn zu geben. Der Sohn wiederum soll den Riegel später der Mutter gegeben haben, die dann damit in eine Klinik gefahren sein soll, um sich mit dem Sperma künstlich befruchten zu lassen.

Liebe Redaktion,

das ist die abenteuerlichste Geschichte einer Befruchtung im Nahen Osten seit der Geschichte der Befruchtung von Maria, die angeblich von einem Heiligen Geist geschwängert worden sein soll und zwar durch ihr Ohr! Der eine wichst in einen Stift, der andere kommt durch das Ohr. Beides sind schöne Metaphern für den ersten Satz im Johannes-Evangelium: „Am Anfang war das Wort.“ Die Sache ist nur, die Worte müss auch geglaubt werden. Ausgrechnet der SPIEGEL tritt nun dieser Gemeinschaft der Gläubigen bei. Dabei gibt es diverse Gründe, an der Geschichte zu zweifeln.

Die Wissenschaft:

Spermien sind ausgesprochen empfindlich und an der Luft nur wenige Minuten überlebensfähig. Sie müssen sich bewegen können, um eine Eizelle zu befruchten. Sie sind nur in ihrer Flüssigkeit (Seminalplasma) bewegungs- und überlebensfähig. Sobald das Ejakulat an der Luft ist, beginnen die Veränderungsprozesse in der Flüssigkeit. Es können zwar einzelne Spermien etwas länger überleben, aber sie sind auf keinen Fall mehr befruchtungsfähig. Um Spermien zu archivieren braucht es perfekte, sterile Bedingungen und moderne, wissenschaftliche Technik. All dies ist in einem Gefängnis nicht unbedingt gegeben!

Die Politik:

Sowohl die Hamas als auch die Fatah feieren Judenmörder als Helden und Märtyer. Nach ihnen werden Straßen, Sportplätze und Schulen benannt. Erst jüngst wurden von der Fatah wieder ganz offiziell jene Mörder geehrt, die im Jahr 1972 bei den Olympischen Spielen in München Juden quälten, verstümmelten und vernichteten. Die Familien dieser „Helden“ werden fürstlich belohnt, nicht selten mit Geldern der Euopäischen Union. Jedes Kind eines inhaftierten Terroristen erhält somit besondere Zuwendungen und Privilegien. Es ist daher sehr gut möglich, dass manch eine Frau in Gaza alles versucht, ihre Kinder zu Abkömmlingen von „Helden“ zu erklären.

Die Ehre:

Eine nicht zu unterschätzende Größe in patriarchalen Gesellschaften wie dem Islam ist die Ehre. In ihrem Namen werden Morde verübt und Tötungen gerechtfertigt. Frauen, die außerehelichen Geschlechtsverkehr haben, sind in diesen Strukturen nicht die angesehensten Menschen. Eine solche Frau wird gewiss nicht eingestehen, dass Leben und Lust weitergehen, auch wenn der eigene Mann im Gefängnis sitzt. Sie wird vermutlich eher eine Geschichte mit Schokoriegeln und Stiften erfinden. Verzweifelte Siuationen schreien nach verzweifelten Taten.

Die Quellen:

Die Presseberichte über den Spermaschmuggel lassen sich bis ins Jahr 2013 zurückverfolgen. Wenn man sämtliche Medienberichte zu dieser Geschichte vergleicht, finden sich einige Hinweise dafür, dass die Journalisten einer Ente auf den Leim gegangen sind. In den meisten Medienberichten wird jene Frau als Kronzeugin präsentiert, über die auch der SPIEGEL berichtet. Nur wenige andere Frauen kommen vor und deren Biografien sind kaum nachvollziehbar oder überprüfbar. Die verschiedenen Berichte variieren allerdings im Ablauf des Samenschmuggels und sind oft widersprüchlich. Mal sind Kinder involviert und es heißt, Frauen dürften keinen direkten Kontakt zu den Inhaftierten aufnehmen, in andere Artikel jedoch steht explizit, die Frauen bekämen das Sperma zugesteckt. Über den weiteren Verlauf herrscht dann aber wieder größtenteils Einstimmigkeit. Die meisten Quellen berichten davon, dass die Frau, die mit Röhrchen in eine Klinik geht und und sich dort einer In-vitro-Fertilisation (künstliche Befruchtung) unterzieht. Für eine In-vitro-Fertilisation muss eine Frau erst einer längeren Hormonbehandlung unterzogen werden. In keiner Quelle wird diese Tatsache erwähnt. In dem SPIEGEL-Bericht findet sich jedoch diese interessante Information:

„Normalerweise kostet die Befruchtung dort umgerechnet 3000 Euro, eine große Summe für diese Familien. Aber die Kliniken bieten den Frauen die Behandlung umsonst an. Um den palästinensischen Widerstand zu unterstützen.“

Hier wird klar, worum es in der ganzen Geschichte geht. Der sogenannte „palästinensische Widerstand“, der zur Vernichtung aller Juden aufruft, Judenmörder feiert und Kinder zu Judenmördern erzieht, züchtet sich Kindersoldaten. Es ist daher nicht unwahrscheinlich, dass selbst wenn die Frau eines als Helden gefeierten inhaftierten Terroristen mit abgestorbenen Spermien in einer Klinik auftaucht und behauptet, es seien die Spermien ihres Mannes, sie von den Ärzten kostenfrei behandelt und mit irgendwelchen anderen Spermien befruchtet wird, nur damit sie sagen kann, in mir wächst der Widerstand.

Die ganze Geschichte strotzt nur so von Widersprüchen und Unmöglichkeiten. Es gibt jedoch eine ganz einfache Methode, die Geschichte annähernd zu akzeptieren: Ein DNA-Test! Bevor ein solcher Test nicht vorliegt, ist die Geschichte zu hanebüchen und abenteurlich, um an den 70 Leuten des SPIEGELS vorbei zu kommen. Es sei denn, die 70 Menschen waren geschlossen beim Rudelwichsen oder sie hassen Israel so sehr, dass sie jede Geschichte des „Widerstands“ gegen den Judenstaat schlucken.

Also, liebe Redaktion,

was sind die Beweise für die Story?

Über tapferimnirgendwo

Als Theatermensch spiele, schreibe und inszeniere ich für diverse freie Theater. Im Jahr 2007 erfand ich die mittlerweile europaweit erfolgreiche Bühnenshow „Kunst gegen Bares“. Als Autor verfasse ich Theaterstücke, Glossen und Artikel. Mit meinen Vorträgen über Heinrich Heine, Hedwig Dohm und dem von mir entwickelten Begriff des „Nathankomplex“ bin ich alljährlich unterwegs. Und Stand Up Comedian bin ich auch. Mein Lebensmotto habe ich von Kermit, dem Frosch: „Nimm, was Du hast und flieg damit!
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