Traurig, Georg Restle, dass Sie das nicht erwähnt haben!

Sehr geehrter Redaktionsleiter von Monitor, Georg Restle,

„Wer die israelische Armee kritisiert, ist deshalb noch kein Antisemit. Wer auf Russlands Demokratiedefizite hinweist, kein Russlandfeind. Und wer Trump schlimm findet, nicht antiamerikanisch. Traurig, dass das überhaupt erwähnt werden muss.“

Das haben Sie gesagt und es stimmt, was Sie sagen. Wer Israel kritisiert, ist kein Antisemit. Aber Sie, Herr Restle, sind ein Antisemit. Nicht weil Sie Israel kritisieren, sondern weil Sie über den mörderischen Judenhass geschwiegen haben und zwar dort, wo es geboten gewesen wäre, darüber zu reden. Stattdessen haben Sie nur die Seite kritisiert, die gehasst wird. Als Israel im Mai 2018 angegriffen wurde, berichtete Monitor wie folgt:

„Es waren erschütternde Bilder aus dem Gazastreifen am Montag. Rücksichtslos schießt die israelische Armee auf palästinensische Demonstranten, darunter auch Frauen und Kinder (…) Und nein, das waren keine Zusammenstöße, wie viele deutsche Medien schreiben, sondern ein maßlos übertriebener Einsatz von Gewalt, ein mögliches Kriegsverbrechen, begangen von der israelischen Armee und deren Führung (…) Die Eskalationsspirale im Nahen Osten dreht sich unaufhaltsam und es sind vor allem der US-amerikanische Präsident und der israelische Premierminister Netanyahu, die zur Zeit Öl ins Feuer gießen.“

Monitor fand deutliche Worte und erklärte Israel zu maßlosen, rücksichtslosen, schießwütigen Kriegsverbrechern. So sieht also Ihre neutrale Berichterstattung aus, Herr Restle.

Der Gründer der Hamas, Mahmud az-Zahar, erklärt offen, dass die Proteste selbstverständlich nicht friedlich waren und sogar mit Waffen von der Hamas unterstützt wurden:

„Wenn Sie Waffen haben, die von Männern eingesetzt werden, die Soldaten der israelischen Armee gefangennehmen oder töten können, ist das dann wirklich friedlicher Widerstand? Das ist kein friedlicher Widerstand! Wenn wir über friedlichen Widerstand sprechen, täuschen wir die Öffentlichkeit. Dieser Widerstand wird von einer Militärmacht und von Sicherheitsbehörden verstärkt und erfreut sich enormer Unterstützung seitens der Bevölkerung.“

Mahmud az-Zahar ist Gründer der Hamas. Artikel 7 aus der Gründungscharta der Hamas erklärt:

„Die Zeit wird nicht anbrechen, bevor nicht die Muslime die Juden bekämpfen und sie töten.“

Die Hamas fordert die Vernichtung aller Juden weltweit, aber Monitor erklärt, Israel übertreibe es. Das ist antisemitisch, Herr Restle.

Am 9. Oktober 2015 hielt der Kleriker Muhammed Salah „Abu Rajab“ folgende Predigt in der Al-Abrar Moschee in Rafah im Süden des Gazastreifens:

„Unsere erste Phase soll lauten: Stecht die Juden ab! Sie haben keine Chance! Die zweite Phase soll lauten: Wir werden die Juden nicht mehr vertreiben! Wir werden sie allesamt abstechen und abschlachten!“

Was für ein maßvoller Kerl. Monitor sagt dazu nichts. Monitor findet jedoch Israel maßlos. Der stellvertretende Minister für religiöse Stiftungen der Hamas, Abdallah Jarbu, erklärt:

„Juden sind fremdartige Bakterien, sie sind Mikroben ohne Beispiel auf dieser Welt. Möge Gott das schmutzige Volk der Juden vernichten, denn sie haben keine Religion und kein Gewissen! Ich verurteile jeden, der glaubt, eine normale Beziehung mit Juden sei möglich, jeden, der sich mit Juden zusammensetzt, jeden, der glaubt, Juden seien Menschen! Juden sind keine Menschen, sie sind kein Volk. Sie haben keine Religion, kein Gewissen, keine moralischen Werte!“

Was für ein friedfertiges Gemüt. Monitor sagt dazu nichts. Monitor erklärt stattdessen, Israel gösse Öl ins Feuer. Da wundert es nicht, dass im April 2018 im Gazastreifen im toxischen Rauch von Autoreifen, die Hakenkreuzflagge gehisst wurde und Soldaten der Hamas immer wieder dabei beobachtet werden, wie sie stolz den Hitlergruß machen.

Israel wurde angriffen! Die Hamas orchestrierte einen Marsch auf den Grenzzaun, um in Israel einzudringen, um dort Massaker anzurichten, wie es die Charta der Hamas verlangt. Die Schlächter von der Hamas motivierten, rekrutierten und finanzierten die Massen am Grenzzaun.

Die Hamas schüttet großzügige Märtyrerrenten an alle Väter und Mütter aus, deren Kinder im Gefecht sterben, wie jung sie auch immer sein mögen. Die Hamas versteckt Ihre Waffen in Schulen und Hospitälern und missbraucht so das eigene Volk. Selbst Babys werden als Schutzschilde missbraucht. Ganz bewusst wird der Hass auf Juden geschürt, in den Moscheen und Schulen, auf Marktplätzen und im Fernsehen, vor allem auch im Kinderprogramm, wo Kinder lernen, Juden zu hassen und sie zu töten.

All diesen brutalen Hass gibt es in Israel nicht! Der Unterschied zwischen Israel und dem Gazastreifen ist so groß wie zwischen einer Demokratie und einer Diktatur. Israel will in Frieden leben mit seinen Nachbarn, die Hamas aber will Israel für ihren Frieden vernichten. Das ist der Konflikt!

Wenn man in Deutschland über diesen Konflikt berichtet, gehört es zum journalistischen Anstand, in jedem Bericht und in jedem Artikel zu dem Thema, den Hass gegen Juden und Israel wenigstens zu erwähnen, denn dieser brutale Hass ist die Wurzel des Übels und der Grund für den Konflikt. Diesen Hass zu verschweigen, ist unverantwortlich! Monitor tat genau das. Monitor schwieg!

Dafür sind Sie verantwortlich, Georg Restle! Traurig, dass Sie all den Hass nicht erwähnt haben.

Monitor verschwieg, dass die deutliche Mehrheit aller bei dem Angriff auf Israel getöteten Menschen Mitglieder der Hamas waren. Monitor verschwieg alles, was hätte helfen können, einen objektiven Blick zu entwickeln. Stattdessen bediente Monitor die Rhetorik der Israelkritiker und Israelhasser. Wer diesen Bericht von Monitor gesehen hat und sonst keine weiterführenden Informationen zu dem Thema hatte, musste zu dem Ergebnis kommen: Israel ist unser Unglück!

Selten wurde es in Deutschland Juden so übel genommen, sich zu wehren, wenn Sie vernichtet werden sollen.

Dafür sind Sie verantwortlich, Georg Restle.

Über tapferimnirgendwo

Als Theatermensch spiele, schreibe und inszeniere ich für diverse freie Theater. Im Jahr 2007 erfand ich die mittlerweile europaweit erfolgreiche Bühnenshow „Kunst gegen Bares“. Als Autor verfasse ich Theaterstücke, Glossen und Artikel. Mit meinen Vorträgen über Heinrich Heine, Hedwig Dohm und dem von mir entwickelten Begriff des „Nathankomplex“ bin ich alljährlich unterwegs. Und Stand Up Comedian bin ich auch. Mein Lebensmotto habe ich von Kermit, dem Frosch: „Nimm, was Du hast und flieg damit!
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