Facebook sperrt Gerd Buurmann zum dritten Mal

Es ist schon wieder passiert. Ich wurde durch Facebook gesperrt, weil ich unter einem Beitrag, in dem massiv gegen Israel und Juden gehetzt wurde, auf einen Typen, der fragte, warum „die Juden“ denn „nichts aus ihrer Geschichte gelernt“ hätten und nun in Israel „wie die Nazis“ agierten, folgenden sarkastischen Kommentar abgesetzt hatte.

„Ja warum? Warum haben die Juden nichts aus Auschwitz gelernt? Warum wurde diese deutsche Nachhilfe nicht angenommen? Unverschämt, diese Juden.“

Für diesen im Kontext problemlos als Satire erkennbaren Kommentar wurde ich nun von Facebook gesperrt. Interessanterweise wurden die Kommentare, die Israel mit Nazideutschland vergleichen und erklären, gerade „die Juden“ hätten doch „aus der Geschichte lernen“ müssen, von Facebook stehengelassen.

Ich wurde mittlerweile drei Mal von Facebook gesperrt. In beiden letzten Fällen ging es ebenfalls um das Posten von Berichten und Bildern gegen Judenhass. Am 1. Juli 2017 wurde ich bei Facebook gesperrt, weil ich ein Bild veröffentlicht hatte, das zeigte, wie auf Stolpersteinen herumgetrampelt wird.

Meine Empfindung zu dieser Art des Gedenkens fasste ich in diesem Artikel zusammen:

„Die Familie Stolperstein“

Für das Bild wurde ich am 1. Juli 2017 für 24 Stunden bei Facebook gesperrt. Ein paar Tage vorher wurde ich für eine Polemik geperrt, die ich zu dem Umgang des WDR mit der Dokumentation „Auserwählt und ausgegrenzt – Der Hass auf Juden in Europa“ von Joachim Schroeder und Sophie Hafner verfasst hatte. Die Polemik trägt den Titel:

„Neues vom WDR Faktencheck“

Die Polemik ist eine deutliche Reaktion auf das Verhalten des WDR, das ich bereits in diesem Artikel kritisiert hatte:

„Ein beispielloser Skandal“

Für das Posten dieser Polemik auf Facebook wurde ich ebenfalls von Facebook für 24 Stunden gesperrt.

Es gibt ein grundlegendes Problem bei Facebook. Bei Facebook werden Einträge gelöscht, wenn sie von vielen Menschen gemeldet werden. Je mehr ein Mensch also gehasst wird, umso mehr läuft er Gefahr, von Facebook diskriminiert zu werden.

Es gibt über 1,6 Milliarden Muslime auf der Welt aber nicht mal 16 Millionen Juden. Auf einen Juden kommen hundert Muslime. Es ist viel leichter, eine große Anzahl von Muslimen zu finden, die sich durch eine Aussage beleidigt fühlen und mag sie auch noch so harmlos sein, als eine große Anzahl von Juden, die sich durch eine Aussage beleidigt fühlen und mag sie auch noch so brutal sein.

Immer wieder kommt es bei Facebook vor, dass vollkommen akzeptable Kritik am Islam gelöscht wird und die Kritiker mit langen Sperren belegt werden, während offen judenfeindliche Aussagen nicht gelöscht werden. Bei Facebook kommt es nämlich nicht auf die Aussage an, sondern darauf, wieviele Menschen sich beleidigt fühlen.

Der Mob beherrscht die Netzwerke. Heute gilt, bringe nur genug Menschen gegen Dich auf und eine Sperrung wird sehr wahrscheinlich. In einer aufgeklärten Demokratie herrschen jedoch nicht die Masse und der Mob, sondern die Vernunft und das Menschenrecht. Die Grundrechte des Einzelnen können nicht durch eine Mehrheit abgeschafft werden. Judenhass fand und findet oft eine Mehrheit und war und ist dennoch immer falsch.

Die Art und Weise wie soziale Netzwerke wie Facebook ihre Seiten verwalten, ist ein Angriff auf den liberalen Geist der Individualität, wo der Gedanke der Freiheit und die persönliche Entfaltung zählen und nicht der Mob.

Über tapferimnirgendwo

Als Theatermensch spiele, schreibe und inszeniere ich für diverse freie Theater. Im Jahr 2007 erfand ich die mittlerweile europaweit erfolgreiche Bühnenshow „Kunst gegen Bares“. Als Autor verfasse ich Theaterstücke, Glossen und Artikel. Mit meinen Vorträgen über Heinrich Heine, Hedwig Dohm und dem von mir entwickelten Begriff des „Nathankomplex“ bin ich alljährlich unterwegs. Und Stand Up Comedian bin ich auch. Mein Lebensmotto habe ich von Kermit, dem Frosch: „Nimm, was Du hast und flieg damit!
Dieser Beitrag wurde unter Deutschland, Liberalismus, Philosophie, Politik veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.