Wenn Judenhass gestoppt wird

Vor genau 46 Jahren, in der Nacht zum 4. Juli 1976 wurde in einer militärischen Befreiungsaktion von israelischen Sicherheitskräften auf dem Flughafen von Entebbe in Uganda die einwöchige Entführung eines Passagierflugzeugs der Air France durch palästinensische und deutsche Terroristen beendetet. Daher heute dieser Artikel.

Ich war gerade mal fünf Wochen alt, als Juden von Deutschen selektiert wurden. Sie wurden selektiert, um getötet werden zu können. Unter den Selektierten waren auch Kinder. Ich wurde am 22. Mai 1976 geboren.

Am 27. Juni 1976 wurde Flug 139 der Air France, der von Tel Aviv nach Paris führen sollte, nach einer Zwischenlandung in Athen entführt. Es waren zwölf Besatzungsmitglieder und zweihundertachtundfünfzig Fluggäste an Bord. Die Entführer nannten sich „Kommando Che Guevara“, benannt nach dem Mann, dessen Gesicht noch heute auf vielen T-Shirts und an vielen Bars zu sehen ist.

Einige Terroristen gehörten zu der Volksfront zur Befreiung Palästinas. Zwei Terroristen waren Deutsche. Ihre Namen waren Wilfried Böse und Brigitte Kuhlmann. Sie gehörten zu den Revolutionären Zellen. Gemeinsam zwangen sie die Piloten der Air France Maschine den Flughafen Entebbe in Uganda anzufliegen, da dort die Terroristen durch das Regime Idi Amins unterstützt wurden.

Mit der Flugzeugentführung sollte die Freilassung von insgesamt dreiundfünfzig Inhaftierten aus Gefängnissen in Israel, Frankreich, der Bundesrepublik Deutschland und der Schweiz erpresst werden. Darunter waren auch Mitglieder von zwei deutschen Terrororganisationen, nämlich der Roten Armee Fraktion um Andreas Baader und Ulrike Meinhof und der Bewegung 2. Juni. Außerdem forderten die Entführer fünf Millionen US-Dollar von der französischen Regierung für die Rückgabe des Flugzeuges.

Die Passagiere wurden in der alten Transithalle des Terminals von Entebbe als Geiseln gehalten, wo sie in Juden und Nicht-Juden selektiert wurden. Die Selektion wurde von den Deutschen Wilfried Böse und Brigitte Kuhlmann vorgenommen, die anhand der israelischen Papiere, aber auch aufgrund vermeintlich jüdischer Namen die Menschen selektierten. So wurden auch einige Passagiere fälschlicherweise als Juden identifiziert. Nach der Selektion wurden die Juden als Geiseln gehalten und die übrigen Menschen freigelassen. Ein Überlebender des Holocausts zeigte Wilfried Böse bei der Selektion seine eintätowierte Häftlingsnummer, um ihn so an die Selektion in den Konzentrationslagern erinnern. Wilfried Böse erklärte daraufhin, er sei kein Nazi, sondern Idealist.

„Ich bin kein Nazi. Ich bin Idealist!“

Das war damals. Heute sitzen die Idealisten in den Vereinten Nationen. Ein Drittel aller Resolutionen und Entscheidungen, die der Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen seit seinem Bestehen verabschiedet hat, richtet sich gegen Israel. In einer manischen Fixiertheit auf nur 0,1% der gesamten Weltbevölkerung, denn dies ist der prozentuelle Anteil der Israelis auf der Erde, sehen die Vereinten Nationen ein Volk, dem ganz besondere Aufmerksamkeit zu Teil werden muss. Während 99,9% der Welt mit Milde beäugt werden, werden 0,1% selektiert.

Bei der 59. Jahressitzung der Frauenrechtskommission der Vereinten Nationen wurde nur Israel für die Verletzung von Frauenrechten verurteilt! Der Weltfußballverband FIFA wiederum, der die Fußballweltmeisterschaft in diesem Jahr in Katar stattfinden lässt, wo regelmäßig Frauen, Homosexuelle und Andersgläubige gefoltert und ermordet werden, diskutierte Ende Mai 2015 ernsthaft darüber, ausgerechnet Israel aus dem Verband auszuschließen.

Am 15. November 2019, nachdem Israel bereits über Tage massiv mit Raketen angegriffen worden war, verabschiedeten die Vereinten Nationen acht Resolutionen gegen Israel und keine einzige andere Resolution gegen irgendein anderes Land in der Welt.

Es ist eine Selektion, wenn die Vereinten Nationen ausschließlich Israel tadeln.

Es ist Selektion, wenn Jürgen Todenhöfer ausschließlich Israel die Schuld am Leid in Gaza gibt.

Es ist Selektion, wenn ausschließlich zum Boykott israelischer Produkte aufgerufen wird.

Es ist Selektion, wenn Israel aus der documenta 15 Milliarden in Kassel besonders behandelt wird.

Es ist eine Selektion, ausschließlich Israel einen Apartheidsstaat zu nennen, obwohl es das einzige Land im Nahen Osten ist, in dem es keine Apartheid gibt.

Es ist eine Selektion, ausschließlich von „illegalen jüdischen Siedlern“ zu sprechen, aber alle anderen Siedler, die nicht jüdisch sind, nicht als illegal zu bezeichnen.

All das ist Selektion, aber die Selektierer nennen es Idealismus!

Es gibt jedoch einen Staat, der diesem Idealismus Einhalt gebietet. In der Nacht zum 4. Juli 1976 befreite Israel fast alle Juden aus den Fängen der Geiselnehmer in Entebbe und rettete ihr Leben.

Als in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts die Selektion von Juden von deutscher Hand geplant und durchgeführt wurde, gab es noch kein Israel. Im Jahr 1941 trafen sich der Großmufti von Jerusalem und der Führer von Nazideutschland in Berlin, um über die “Endlösung der Judenfrage” zu diskutieren. Al-Husseini wollte das Land, über das er zu herrschen plante, “judenrein” haben. Weil auch die Naziregierung das wollte, diskutierten der Mufti und der Führer die Möglichkeit zur systematischen, industriellen Ermordung aller Juden.

Nach dem Treffen der beiden „Idealisten“ fand die Konferenz am Wannsee statt, dessen Ziel die Planung der Vernichtung aller Juden in Europa war. Al-Husseini soll einer der ersten Nichtdeutschen gewesen sein, der von dieser Planung erfuhr. Adolf Eichmann informierte al-Husseini im Kartenraum des Berliner SS-Hauptquartiers, indem er dort seine Unterlagen für die Wannseekonferenz benutzte. Eichmanns Adjutant sagte aus, dass der Großmufti sehr beeindruckt und so eingenommen von diesem Bauplan zur Judenvenichtung gewesen sei, dass er Eichmann bat, ihm einen Experten als persönlichen Assistenten nach Jerusalem zu schicken, um dort Todeslager und Gaskammern zu bauen, so bald Deutschland den Krieg gewonnen habe und er selbst an der Macht sei.

Die Weltöffentlichkeit schaute weg, als Juden in Europa verfolgt und ermordet wurden. Erst als der Rest der Welt selbst Opfer Deutschlands wurde, schritt die Weltöffentlichkeit ein! Heute schaut die Welt wieder weg, wenn es gegen Juden geht. Die ganze Welt? Nein!

Ein kleines Land schaut nicht weg. Israel!

Als in der Mitte des 20. Jahrhunderts 850.000 Juden aus der arabischen Welt vertrieben wurden, nahm Israel die Juden auf.

Als Juden in Entebbe selektiert wurden, befreite Israel sie.

Jedes Mal, wenn Israel mit Raketen angegriffen wird, die in der Absicht abgefeuert werden, so viele Juden wie möglich zu töten, fängt Israel diese Raketen ab. Zu manchen Zeiten fliegen diese Raketen wochenlang mehrmals am Tag. Wenn Juden entführt werden, nutzt Israel all sein Wissen zur Befreiung der Menschen und Israel wird niemals die als Idealismus getarnte Selektion von Juden der Vereinten Nationen akzeptieren.

Für Juden gibt es heute zwei Alternativen. Sie können als Opfer von Judenhass geliebt werden oder sie werden kritisiert und gehasst, weil sie sich wehren.

Wenn ich mich entscheiden muss zwischen ‚tot beliebt‘ und ‚lebendig unbeliebt‘, ich wähle lebendig!

Über tapferimnirgendwo

Als Theatermensch spiele, schreibe und inszeniere ich für diverse freie Theater. Im Jahr 2007 erfand ich die mittlerweile europaweit erfolgreiche Bühnenshow „Kunst gegen Bares“. Als Autor verfasse ich Theaterstücke, Glossen und Artikel. Mit meinen Vorträgen über Heinrich Heine, Hedwig Dohm und dem von mir entwickelten Begriff des „Nathankomplex“ bin ich alljährlich unterwegs. Und Stand Up Comedian bin ich auch. Mein Lebensmotto habe ich von Kermit, dem Frosch: „Nimm, was Du hast und flieg damit!
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